Im Rahmen der Studie hat der Düsseldorfer Baumarktdatenspezialist BauInfoConsult 600 Betriebe im Kleinhandwerk mit weniger als 5 Mitarbeitern in telefonischen Interviews nach den Produktarten befragt, bei denen sie besonders deutliche Preissteigerungen beobachtet haben. Denn die Preisanstiege für Bauprodukte haben sich laut der bekannten statistischer Indexmessung in vielen Bereichen verstärkt, doch geben diese Messungen Durchschnittswerte wieder. Es ist deshalb aufschlussreich, die Erfahrungen der befragen Unternehmen zu erheben, bei welchen Produkten sie binnen sechs Monaten die Steigerungen als besonders massiv wahrgenommen haben.
Betrachtet man nur die jeweiligen Topnennungen der von der Studie berücksichtigten Gewerke, fällt auf, dass vor allem im Rohbau tätige Firmen wie Bauunternehmen oder Dachhandwerksbetriebe besonders häufig mit Preissteigerungen konfrontiert sind, gefolgt vom Elektroinstallationshandwerk.
Während sich für die Bauunternehmen vor allem die Produktgruppe Beton, Mörtel und Putz verteuert hat, wirken sich die gestiegenen Beschaffungskosten bei den Dachdecker- und Zimmereibetrieben vor allem bei holzbasierten Dachbaustoffen wie Dachlatten und Dachbalken aus. Die befragten Kleinunternehmen aus dem Elektroinstallationssegment spüren indes vor allem bei Komponenten der Hausinstallation wie Schaltern, Steckdosen oder Sicherungen die gestiegenen Preise am deutlichsten.
Ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem SHK-Handwerk haben vor allem im Heizungssegment starke Erhöhungen bei den Preisen beobachtet, während das Fliesen- und Bodenlegerbetriebshandwerk am häufigsten Preissteigerungen bei Fliesen oder Natursteinen beobachten und das Maler- und Trockenbauhandwerk feststellen muss, dass sich Materialien für die Beplankung – wie etwa Gipskartonplatten – besonders deutlich verteuert haben.
Keine Entwarnung: Baupreise drücken weiter auf die Baunachfrage
Bezeichnenderweise erwartet kaum ein Kleinhandwerksbetrieb, dass sich die Baupreise 2023 moderater entwickeln werden. Jeder zweite Betrieb geht definitiv von einem kräftigen Anstieg aus, ein weiteres Drittel rechnet zumindest mit überwiegend weiteren Preissteigerungen.
Über die Studie
Die Lage, das Profil, die Kundenbedürfnisse und die aktuellen Bauentwicklungen aus Sicht des Kleinhandwerks werden ausführlich in der Studie „Kleinhandwerk & Generalisten am Bau 2023“ von BauInfoConsult behandelt. Auf Basis unserer repräsentativen telefonischen Erhebung unter 600 Interviews mit Firmen mit unter 5 Mitarbeitern aus den Gewerken Bauunternehmen, Dachdecker- und Zimmerer-, Fliesen- und Bodenleger-, Maler-, Trockenbau-, Elektroinstallations- und SHK-Handwerk werden in der Studie die folgenden Themen detailliert untersucht …
- Auftragspipeline der Kleinstbetriebe für 2023
- Folgen von steigenden Baupreisen, Lieferverzögerungen, Fachkräftemangel usw. für das Kleinhandwerk
- Einkaufsverhalten und Rolle innerhalb der Bau-DMU
- Informationsverhalten & zielgruppengeeignete Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen
- Serviceleistungen und Unterstützungsmaßnahmen, die Kleinstunternehmen von Herstellern und Händlern erwarten
- relevante Bausegmente, Projektgrößen, Auftragsakquise
- Anteil und Charakteristik der „werkstattlosen“ Betriebe
- Anteil und Charakteristik der Firmen, die Aufträge über das eigene Kerngeschäft hinaus übernehmen („Generalisten“ und ihre Tätigkeiten)
- Entwicklung der Situation im Kleinhandwerk seit 2016 (Zeitvergleich)