Das Düsseldorfer Marktforschungsinstitut BauInfoConsult hat 500 Haushalte online befragt, die kleine Handwerksbetriebe unter 5 Mitarbeitern mit Renovierung, Modernisierung und Sanierung beauftragt haben. Dabei wird schnell deutlich, wo die Reparatur in Eigenleistung an ihre Grenzen stößt: Gut die Hälfte aller Arbeiten im elektrischen Bereich, an Klima- und Lüftungsanlagen, an Heizungen, Treppen, Türen, Schlössern und Fenstern waren Klein- oder Wartungsaufträge unter 500 Euro. Also alles technisch hoch spezialisierte Tätigkeiten, für die man auch bei Kleinigkeiten lieber den Experten ins Haus holt – welcher vernünftige Mensch bastelt schon an seiner eigenen Heizanlage rum?
Noch eine Nummer größer wird es bei Maler- und Dämmarbeiten sowie bei der Fußbodenverlegung und umfangreicheren Arbeiten an der Küche: Hier finden sich am häufigsten Aufträge mit einem Volumen von bis zu 2.000 Euro – interessanterweise also gerade bei Arbeiten, die als klassische Heimwerkerjobs gelten. Wenn solche Modernisierungsaufgaben etwas umfangreicher ausfallen oder wenn das Ergebnis besonders gut aussehen muss, vergeben die Deutschen diese Arbeiten offensichtlich lieber als selbst Hand anzulegen – „Do-it-for-me“ statt „Do-it-yourself“.
Nochmal anders sieht es bei Arbeiten außen ums Haus herum auf – sprich Garten, Grundstück. usw. Hier sind umfangreichere Projekte mit einem Auftragsvolumen von bis zu 10.000 Euro oder mehr keine Seltenheit, kleinere Aufträge sind dagegen vergleichsweise rar. Klar: Die kleineren Schönheitsreparaturen lässt sich ein echter Hobbygärtner nicht nehmen – doch wenn ein neuer Weg, ein Schuppen oder ein Carport angelegt werden muss, sind die Deutschen bereit sich das einiges kosten zu lassen – und dann muss natürlich auch ein Bauunternehmer oder Garten- und Landschaftsbauer ran.
Am teuersten wird es für die befragten Haushalte übrigens bei Arbeiten rund ums Dach. Hier sind nicht nur die Baukosten traditionell hoch – Reparaturen am Dach werden ja leider auch meist erst dann in Angriff genommen, wenn es schon fünf vor zwölf ist. Klar, dass man dann mit Beträgen unter 2.000 Euro nicht mehr so häufig hinkommt …
Über die Studie
Der Monitor kleinstbetriebliche Generalisten & Fachhandwerker von BauInfoConsult zeigt die Strukturen im Kleinhandwerk auf – auf Basis von 753 Interviews mit kleinen Handwerks- und Bauunternehmen sowie 500 privaten Auftraggebern aus dem Wartungs- und Modernisierungssektor. Neben dem Thema Schwarzarbeit werden in der Studie insbesondere folgende Fragen (getrennt für jede einzelne Berufsgruppe) beantwortet:
- Welche Bausegmente sind für die verschiedenen Kleinsthandwerker besonders relevant?
- Wie groß sind ihre Projekte?
- Agieren sie als Haupt- oder Subunternehmer?
- Wie gut sind sie am Markt etabliert?
- Welche Rolle spielen sie im Verhältnis zu kleinbetrieblichen Handwerkern mit außerdeutschem Firmensitz?
- Bevorzugen sie Markenprodukte oder Handels- oder DIY-Marken?
- Wo informieren sie sich?
- Mit welchen Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen kann man sie am besten erreichen?