Der Düsseldorfer Marktforschungsspezialist BauInfoConsult hat im Rahme der Branchenstudie Jahresanalyse 2023/2024 u. a. 480 Bauunternehmen, Dachdecker- und Zimmererbetriebe, Maler-, Trockenbau- und SHK-Installationsfirmen in telefonischen Interviews zu ihrem Einkaufsverhalten befragt. Dabei zeigen sich eindeutige Präferenzen bei der Wahl des Einkaufsorts für B2-B-Bezugsquellen.
Spezialisierter Fachhandel auf steilem Siegertreppchen – und Gedränge auf Platz 2
Zunächst ist klar: Der spezialisierte Fachhandel (also je nach Gewerk und Sortimentsbedarf des Betriebes etwa der SHK-Großhandel, der Farben- oder Trockenbaugroßhandel, der Dachbau-Fachhandel usw.) führt bei den Einkaufsorten, an denen die von uns befragten Unternehmen die größten Teile ihres jährlichen Materialbedarfs beziehen.
Interessanterweise sind die beiden Zweit- und Drittplatzierten, der Direktvertrieb und der allgemeine Baustoff-Fachhandel, fast gleich stark bzw. der Direktvertrieb führt sogar ganz minimal. Das hängt nun einerseits mit der Mischung der von uns untersuchten Berufsgruppen zusammen: Die Detailsicht zeigt, dass z. B. bei Bauunternehmen der allgemeine Baustofffachhandel klar führt und bei den Maler- und Trockenbaufirmen ein gutes Fünftel der Einkäufe abdeckt. Dennoch zeigt sich ein klarer Trend zum Direktbezug beim Hersteller durch die gute Position der Hersteller über alle Bezugsgruppen hinweg.
In Bezug auf die Gesamtbranche mehr Optimismus – trotz desolater eigener Erfahrungen?
Es liegt nahe, die gute Position des Direktvertriebs, die sich in den Ergebnissen widerspiegelt, nicht zuletzt mit den vor allem auf Fernbestellung ausgerichteten Bestellwegen in Verbindung zu bringen: Da mittlerweile ohnehin Bestellungen über Telefon, E-Mail oder im Webshop am häufigsten genutzt werden – so zuletzt gemessen in der letzten Ausgabe der BauInfoConsult Monitorstudie „Einkaufs- und Distributionstrends am Bau“– scheint die Hemmschwelle, alternativ einen Hersteller statt einem Fachhändler als Bezugsquelle zu wählen, nicht mehr besonders hoch zu sein.
Mittlerweile zählt vor allem, dass der Lieferant problemlos und schnell liefern kann, wie weitere Ergebnisse der Studie „Jahresanalyse“ zeigen. Einen grundsätzlichen strukturellen Vorteil hat der Fachhandel jedoch gegenüber dem Direktvertrieb: Wenn in einem Projekt die zu wählende Marke nicht von vornherein festliegt, dürften sich die mit den Einkäufen für das Unternehmen betrauten Personen in der Regel zunächst einmal dem Handel zuwenden und nicht unbedingt einen ganz bestimmten, direkt vertreibenden Hersteller ansteuern.
Hintergrund: BauInfoConsult Jahresanalyse
Die hier vorgestellten Ergebnisse entstammen der „Jahresanalyse Deutschland 2023/2024“ von BauInfoConsult, die umfassende Baukonjunktur- und Bautrendstudie von BauInfoConsult zu den aktuellen Entwicklungen in der Bau- und Installationsbranche in Deutschland. Auf Grundlage von eigener Marktforschung, Prognosemethodik und Desk Research werden Trends und Entwicklungen aus der Branche übersichtlich aufbereitet.
Die vollständige Jahresanalyse 2023/2024 ist zum Preis von 950 € zzgl. MwSt. von BauInfoConsult in 2 Teilbänden erhältlich, die durch ergänzende, interaktiv nutzbare Power BI-Dashboards auf Deutsch und Englisch digital erweitert werden. Die Studie berücksichtigt unter anderem die folgenden Themen:
- Trends am Bau 2023 und 2024
- Top-Nachfragetrends in der Bau- und Installationsbranche bis 2026
- Lieferungen, Materialpreise und Fehlerkosten: Entwicklungstrends
- Fachkräftemangel am Bau und die Mittel dagegen
- Baumaterialien und Bauweisen
- Servicetrends: Erwartungen an Hersteller & Händler
- Bauprognose 2024 mit regionalem Ausblick
- Baustoffbranche: Marketingtrends und Marketingbudget
- uvm.