Obwohl die Nutzung von HPL-Fassadenmaterial in den Niederlanden geringer wird - mit einem Anteil von 53%, die erwarten weniger darauf zurückzugreifen, planen die britischen und italienischen Architekten keineswegs, dieses Material in naher Zukunft weniger einzusetzen. Ein Drittel der deutschen und französischen Architekten denken sogar darüber nach, diese Fassadenlösung öfter zu verwenden.
Glasarchitektur ist bei Architekten aus allen Ländern beliebt. Die meisten erwarten, Glas häufiger bei der Außengestaltung zu verwenden. Alle anderen betonen, dass sie es bestimmt nicht weniger verwenden werden. Vor allem in Holland, Spanien und Italien ist der Anteil der Planer, die einen Anstieg bei Gals erwarten, höher als der Anteil, der glaubt, das Segment bliebe gleich groß. Obwohl die Integration von mehr Glas in die Gebäudehülle nicht zu den Prioritäten der Architekten beim Entwurf gehört, ist die Transparenz von Glas ein echtes Alleinstellungsmerkmal, das auch weiterhin für eine konstante oder wachsende Nutzung sorgen wird. Dies stimmt auch mit einem weiteren Ergebnis überein, der fortschreitenden Verwendung von Tageslichtinstallationen.
Die Verwendung von Ziegeln bei Fassaden variiert dagegen von Land zu Land. Das hat größtenteils mit den unterschiedlichen Bautraditionen in den verschiedenen Ländern zu tun. In den meisten Ländern sind die Architekten davon überzeugt, dass sie auch weiterhin Ziegel so oft als Fassadenlösung einsetzen, wie sie es bereits heute tun. In Großbritannien und Frankreich geben z. B. 27 bzw.31% an, dass dieses Material in den nächsten fünf Jahren sogar noch öfter verwendet wird. Lediglich 2% der britischen Architekten sind der Meinung, dass die Verwendung von Ziegeln in ihren Projekten seltener wird.
Andererseits gibt es offenbar wenig Potenzial für Ziegeln auf den spanischen und italienischen Märkten. Nur zwischen 7 und 8% der Architekten sehen in diesen Ländern eine steigende Verwendung von Ziegeln voraus.
Diese und viele weitere Ergebnisse und Trends zu den europäischen Baumärkten findet man im europäischen Architektenbarometer, einer internationalen Untersuchung, die unter 1.200 Architekten europaweit durchgeführt wird. Die Studie wird in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden viermal im Jahr von Arch-Vision durchgeführt. Neben Indikatoren für die Vorhersage des europäischen Bauvolumens wird jedes Quartal ein Thema in den Mittelpunkt gestellt. Im Q2 2012-Bericht lautet dieses Thema "Architektonische Design- und Techniktrends. Architekten können nicht nur als verlässliche Quelle für Informationen zur künftigen Baukonjunktur verwendet werden, sondern ihre Rolle ist überhaupt zentral, da sie großen Einfluss darauf haben, wie Projekte gebaut werden und welche Materialien verwendet werden.