Unter den Personen, die im Rahmen der Studie telefonisch befragt wurden, waren auch 200 sogenannte Solarteure, also Handwerksbetriebe, die sich ganz auf die Verlegung von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen spezialisiert haben. Bei ihren Antworten auf die Frage, nach welchen Kriterien sie sich für eine Solaranlagen-Marke entscheiden, spielen preisliche Aspekte eine auffallend wichtige Rolle: Für jeden Zweiten (50 Prozent) ist das Preis-Leistungsverhältnis entscheidend, für jeden Dritten (34 Prozent) schlicht der günstige Preis.
Der von der deutschen Solarindustrie oft beklagte ruinöse Preiswettbewerb mit der Konkurrenz aus Fernost findet hier einen wenig überraschenden Niederschlag. Das hohe Tempo des Solarausbaus auf dem deutschen Markt er-klärt auch, warum ein starkes Drittel der Befragten (36 Prozent) sich für möglichst schnell lieferbare Produkte ent-scheidet. Und damit es schnell und reibungslos geht, nutzen die Betriebe vor allem ihre Stammprodukte, die sie gut kennen und rasch anbringen können (44 Prozent).
Auffallend ist jedoch, dass Aspekte wie Produktqualität kaum von den Solarteuren genannt wurden. "Hier sieht man überdeutlich, wie extrem der Preisdruck in der Solarbranche geworden ist", kommentiert Bernd Kötter, Head of Market Research bei BauInfoConsult, das Ergebnis. "Natürlich ist die gesamte deutsche Baubranche preisge-trieben. Trotzdem sind bei den meisten Materialien am Bau die technischen und energetischen Anforderungen so hoch, dass qualitative Kriterien bei der Entscheidung wichtiger sind als preisliche. Fast alle Zielgruppen aus der Baubranche, die BauInfoConsult in den letzten Jahren regelmäßig befragt, legen auf Qualität bei den Produkten mehr wert als auf das Preis-Leistungsverhältnis."
Weitere Ergebnisse der Studie zeigen, wie zentral die Rolle der Solarhandwerker bei der Markenentscheidung ist. Denn dem Solarteur redet bei der Entscheidung kaum jemand rein: Fast zwei Drittel der befragten Solaranlagen-Spezialisten gab an, selbst die wichtigste Rolle bei der Markenwahl zu spielen, der Bauherr entscheidet nach An-sicht von 30 Prozent der befragten Profis - doch sicher nur in den seltensten Fällen, ohne vor der Entscheidung eine Rücksprache mit seinem Fachbetrieb gehalten zu haben.
Hintergrund
Die Informationen stammen aus dem Dachmonitor Marktgröße 2013 von BauInfoConsult, der in wenigen Wochen erscheint. Auf der Basis von insgesamt 1.000 Interviews unter Dachdeckern, Zimmerern, Klemp-nern/Spenglern/Flaschnern und Solarteuren bietet der Bericht eine detaillierte aktuelle Schätzung und Prognosen der Marktgröße für den Dachmarkt bis 2015.
Berücksichtigt werden:
- Dachbedeckung, -abdichtung
- Dachfenster
- Dachdämmung
- Solaranlagen
- u. a.
Die Marktgröße wird für acht Gebäuderaten berechnet:
- Ein- und Zweifamilienhäuser
- Mehrfamilienhäuser
- Industrie- und Handelsgebäude
- Bürogebäude
- Gebäude in Gastronomie, Bildung und Gesundheitswesen
- Freizeit- und Sportgebäude
- landwirtschaftliche Betriebsgebäude
Daneben bietet der Bericht detaillierte Informationen zum Kommunikations- und Produktentscheidungsverhalten der verschiedenen Zielgruppen sowie aktuelle Trends im Dachbereich. Außerdem werden auf Basis der Befragung Marktanteile verschiedener Hersteller und die Bekanntheit von Marken bei Produktgruppen wie Tondachziegel, Be-tondachsteine, Dämmstoffe, Dachflächenfenster u.a. aufgezeigt.
Der Dachmonitor Marktgröße 2013 erscheint Ende Februar und kann bis 22. Februar noch zum Vorbestellerpreis bei BauInfoConsult bezogen werden (kompletter Bericht mit Marktgröße und Prognosen: € 5.000; nur Marketingteil, Markenbekanntheit und Marktanteile: € 1.500).