Da die Baubranche in den meisten Ländern immer noch stark von der Wirtschaftskrise in Mitleidenschaft gezogen wird, ist es besonders wichtig die Entwicklungen zu kennen, die es bei den Verarbeitern in der Entscheidungsfindung bei Marken und Produktarten gibt.
In drei Ländern, in denen der europäische Architektenbarometer Feldforschungen durchführt - Großbritannien, Spanien und Italien - berichten Architekten, dass die Verarbeiter in ihrem Land häufig billigere Produkte und Marken als Alternative vorschlagen.
Ganz anders in Deutschland, wo der Baumarkt sich vergleichsweise schnell von der Krise erholt hat. Hier sind die Architekten in zwei Lager geteilt. Besonders bemerkenswert: Jeder vierte Architekt gibt an mit den Aussagen ganz und gar nicht einverstanden zu sein.
In den Niederlanden und Frankreich schlagen die Verarbeiter zwar auch billigere Produkte und Marken vor, doch gleichzeitig beobachten die Architekten in diesen Ländern keinerlei Änderungen bei den Vorlieben der Verarbeiter. Deren Verhalten im Prozess der Entscheidung für eine Marke oder ein Produkt hat sich laut den Architekten trotz der Krise nicht verändert.
Diese und viele andere Ergebnisse und Trends bei der Entwicklung des europäischen Baumarkts findet man im europäischen Architektenbarometer, einer internationalen Marktuntersuchung unter 1.200 Architekten in Europa. Vier Mal im Jahr wird die Studie von Arch-Vision in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden durchgeführt. Neben Indikatoren für die Vorhersage des europäischen Bauvolumens wird jedes Quartal ein Thema in den Mittelpunkt gestellt. Im Q1 2012-Bericht lautet dieses Thema "Decision-Making-Unit". Architekten können nicht nur als verlässliche Quelle für Informationen zur künftigen Baukonjunktur verwendet werden, sondern ihre Rolle ist überhaupt zentral, da sie großen Einfluss darauf haben, wie Projekte gebaut werden und welche Materialien verwendet werden.