Die vergleichsweise geringe Stornierungsrate bei den Kleinstunternehmen fügt sich auch sonst ins Gesamtbild: So können die befragten Betriebe des Kleinhandwerks im Schnitt volle Auftragsbücher für mehr als ein halbes Jahr vorweisen. Ein Hauptgrund, warum den Kleinbetrieben auch in der aktuellen Baukrise kaum die Arbeit ausgeht: Die Akteure des Baukleinhandwerks sind zu zwei Dritteln in Modernisierung, Sanierung und Instandhaltung tätig und sind in ihrem Auftragsportfolio laut Befragung besonders breit aufgestellt (vom Auftrag im drei- bis niedrigen vierstelligen Eurobereich bis zu Arbeiten mit fünfstelligen Auftragssummen).
Die Krise im Neubau trifft das derart aufgestellte Kleinhandwerk daher weniger stark als die großen Baufirmen mit stärkerem Neubauschwerpunkt. Schlanke Strukturen und Flexibilität erweisen sich dabei als Vorteil: So zeigen die Ergebnisse auch deutlich, dass diejenigen Kleinhandwerker, die als „Men in the van“ ohne feste Werkstatt und Arbeiten über die eigenen Gewerkgrenzen anbieten, noch etwas höhere Auftragspolster vorweisen können als ihre nicht generalistisch aufgestellten Mitbewerber aus dem Kleinhandwerk.
Über die Studie
Die Lage, das Tätigkeitsprofil und die Kundenbedürfnisse des Kleinhandwerks am Bau werden ausführlich in der Studie „Kleinhandwerk & Generalisten am Bau 2023“ von BauInfoConsult behandelt, die in wenigen Wochen verfügbar sein wird. Auf Basis unserer repräsentativen Erhebung unter 600 Interviews mit Firmen mit unter 5 Mitarbeitern aus den Gewerken Bauunternehmen, Dachdecker- und Zimmerer-, Fliesen- und Bodenleger-, Maler-, Trockenbau-, Elektroinstallations- und SHK-Handwerk werden in der Studie die folgenden Themen detailliert untersucht …
- Auftragspipeline der Kleinstbetriebe für 2023
- Folgen von steigenden Baupreisen, Lieferverzögerungen, Fachkräftemangel usw. für das Kleinhandwerk
- Einkaufsverhalten und Rolle innerhalb der Bau-DMU
- Informationsverhalten & zielgruppengeeignete Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen
- Serviceleistungen und Unterstützungsmaßnahmen, die Kleinstunternehmen von Herstellern und Händlern erwarten
- relevante Bausegmente, Projektgrößen, Auftragsakquise
- Anteil und Charakteristik der „werkstattlosen“ Betriebe
- Anteil und Charakteristik der Firmen, die Aufträge über das eigene Kerngeschäft hinaus übernehmen („Generalisten“ und ihre Tätigkeiten)
- Entwicklung der Situation im Kleinhandwerk seit 2016 (Zeitvergleich)