Jeder zweite Architekt, der im Mehrfamilienhausbau tätig ist, bezeichnete seine derzeitige Geschäftslage in diesem Segment als sehr gut oder gut. Gerade einmal ausreichende oder gar mangelhafte Geschäfte macht nach eigenen Angaben nur jeder zehnte Planer mit Schwerpunkt im Mehrfamilienhausbau. Wer die Genehmigungen im Neubau in den letzten Jahren verfolgt hat, ist nicht überrascht, dass sich hier die Architekten tummeln können: Auch wenn sich das Tempo in letzter Zeit etwas verlangsamt hat: Wohnungen in Mehrfamilienhäusern sind das Segment im Neubau, das am stärksten wächst.
Auch die klassischen Eigenheime (Ein- und Zweifamilienhäusern) sind für die Architekten ein lohnendes Ge-schäftsfeld: 41 % der mit derartigen Aufträgen beschäftigten Architekten können sich über eine sehr gute oder gute Geschäftslage freuen, jeder Sechste ist immerhin zufrieden. Allerdings vergab einer von fünf Architekten nur eine ausreichende oder mangelhafte Bewertung für die eigene Lage im Eigenheimneubau.
Auch bei wohnähnlichen Nichtwohngebäuden wie Büros hatten ein Fünftel der Planer, die in diesem Segment ar-beiten, Grund zur Klage. Jedoch freut sich auch hier ein starkes Drittel der Planer (38 %) über eine sehr gute oder gute Situation. Bei sonstigen Wohngebäuden verläuft die Konjunktur bei 41 % der Architekten ebenfalls erfreulich und bei jedem zehnten zumindest zufriedenstellend.
Damit ist das Ergebnis in Bezug auf alle abgefragten Hochbausegmente mehr als ordentlich und bestätigt noch-mals die Bauprognose der Jahresanalyse 2013/2014 für das laufende Jahr. Der Optimismus der Architekten lässt sich nicht zuletzt auf ihre derzeitige Auftrags- und Umsatzsituation zurückführen: Wie das BauInfoConsult Architek-tenbarometer für August 2013 gezeigt hat, erwarten 29 % der deutschen Architekten im Jahr 2013 eine Umsatz-steigerung von bis zu fünf bis mehr als zehn Prozent. Fast jeder zweite geht von gleich hohen Umsätzen wie im Vorjahr aus.
Auch wenn man nach den kommenden zwölf Monaten fragt, also bis zum dritten Quartal 2014, zeigen sich die Ar-chitekten sehr zuversichtlich in ihren Erwartungen. Im erfolgreichen Geschosswohnungsbau hofft jeder zweite Ar-chitekt auf sehr gute, gute oder befriedigende Geschäftstätigkeit, die zweitbeste Erwartungshaltung findet sich bei Architekten in Bezug auf den Ein- und Zweifamilienhausbau.
Bei den sonstigen Nichtwohngebäuden schätzen zusammen 40 % der Architekten ihre Geschäftschancen als sehr gut bis befriedigend ein, im wohnähnlichen Segment wagt nur jeder Dritte eine derart optimistische Prognose. Zu wenig Bewegung gibt es seit Jahren im deutschen Bürogebäudeneubau, der von Leerständen und Investitionen in die bestehende Fläche überlagert wird. Generell sind sich viele Architekten in Bezug auf die Entwicklungen im kommenden Jahr unsicher: Im Wohnungsbau wagt ein starkes Drittel, im Nichtwohnungsbau fast die Hälfte erst gar nicht, eine Einschätzung für die eigene Zukunft abzugeben.