Bayer HealthCare hat heute seine bereits angekündigten Synergieziele weiter konkretisiert. Durch die Integration der Aktivitäten der ehemaligen Schering AG mit der Division Pharma von Bayer HealthCare ergeben sich ab 2009 weltweit Synergieeffekte in Höhe von 700 Millionen Euro jährlich. Sie werden erreicht durch den Abbau von doppelt vorhandenen Funktionen – zum Beispiel im Verwaltungsbereich – sowie durch die Zusammenlegung mehrfach vorhandener Prozesse und Systeme, u. a. im IT-Bereich und in der Produktion. Die Anpassung des Personalbedarfs und das Zusammenführen von Infrastrukturen sollen je etwa zur Hälfte zum Erzielen der globalen Synergieeffekte beitragen. Insgesamt werden weltweit 6.100 Arbeitsplätze abgebaut. In Deutschland sind 1.500 Stellen betroffen, die sozialverträglich reduziert werden sollen. Die Unternehmensleitung hat zugesagt, zunächst bis Mitte 2008 auf betriebsbedingte Kündigungen in der Zentrale von Bayer Schering Pharma in Berlin zu verzichten.
„Wir sind angetreten, ein schlagkräftiges, international erfolgreiches Pharmaunternehmen mit einer wettbewerbsfähigen Kostenstruktur zu schaffen“, sagte Werner Wenning, Vorstandsvorsitzender der Bayer AG und Aufsichtsratsvorsitzender der Bayer Schering Pharma AG. „Wir haben bereits zu Beginn der Integration gesagt, dass zur Erreichung der Synergieziele ein Abbau von Stellen unumgänglich sein wird. Diese leider notwendigen Maßnahmen sollen in einem fairen Prozess sozialverträglich umgesetzt werden – weltweit und ausgewogen verteilt. Dies umfasst die Reduzierung der Standorte, den Abbau von strukturellen und personellen Überkapazitäten, die Konzentration der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie die Vereinheitlichung von Strukturen und Prozessen in Vertrieb und Verwaltung.“ Das Versprechen einer fairen Umstrukturierung werde Bayer ebenso erfüllen wie die Zusage, den Forschungsstandort Berlin zu stärken.
Die Bundeshauptstadt bleibt Sitz der Unternehmensleitung von Bayer Schering Pharma, alle zentralen Funktionen werden dort vertreten sein. Zusätzlich werden wichtige Teile der Forschung, zum Beispiel im Bereich der Onkologie, aus den USA nach Berlin verlagert. Auch andere, wichtige globale Geschäftseinheiten und Verantwortlichkeiten werden konsequent in Berlin zusammengezogen. So wurden das Geschäftsfeld Primary Care sowie die Leitung des Europageschäfts bereits von Wuppertal in die Bundeshauptstadt verlagert. „Aber auch Berlin als weltweit größter Standort des neuen Unternehmens muss einen Anteil an den Synergien tragen, ebenso wie andere Standorte von Schering und Bayer“, erläuterte Wenning.
Die bisherige US-Zentrale der Bayer-Division Pharma in West Haven wird beispielsweise geschlossen, und die Aktivitäten werden in der ehemaligen Schering-Zentrale in Wayne, New Jersey, zusammengeführt. Darüber hinaus wird die französische Pharma-Organisation von Bayer in Paris an den Schering-Standort nach Lille verlegt. In Spanien wird eine neue Zentrale für alle Bayer-Aktivitäten in Barcelona aufgebaut. In Deutschland hingegen ist die nationale Vertriebsorganisation von Bayer Schering Pharma in Leverkusen zusammengezogen.
Von den insgesamt 6.100 Stellen weltweit sollen in Europa 3.150 Stellen abgebaut werden. Zudem sind 1.000 Stellen in den USA, 750 Stellen in der Region Asien, Pazifik und Japan sowie 1.200 Positionen in Lateinamerika und Kanada betroffen.
„Wir werden den notwendigen globalen Stellenabbau fair und ausgewogen durchführen. So haben wir bei der Auswahl der Führungskräfte für Bayer Schering Pharma bewiesen, dass wir die Expertise beider Unternehmen in gleichem Maß berücksichtigen. Unter den Top-500 Führungskräften des neuen Unternehmens sind die Mitarbeiter von Schering und Bayer gleichgewichtig vertreten“, ergänzte Wenning.
Vom geplanten Stellenabbau in Deutschland sind in der Unternehmenszentrale in Berlin noch rund 950 Positionen betroffen. Davon konnten für 350 dieser Mitarbeiter schon individuelle Lösungen wie Ruhestandsregelungen, Altersteilzeit oder Aufhebungsverträge mit Abfindungen gefunden werden, die bis 2009 umgesetzt werden sollen. Auch für die verbleibenden noch etwa 600 abzubauenden Stellen ist das Unternehmen zuversichtlich, sozialverträgliche Lösungen zu finden. So werden 250 Mitarbeiter Angebote erhalten, in andere Positionen innerhalb des Bayer-Konzerns zu wechseln. Entsprechende Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern sind bereits angelaufen.
Bei der deutschen Vertriebsgesellschaft in Berlin ist schon im vergangenen Jahr ein Abbau von 250 Stellen festgelegt worden, wovon rund 120 nach Leverkusen zu Bayer Vital verlagert werden. Damit wird der Standort Leverkusen als weltweite Zentrale von Bayer und Bayer HealthCare trotz Verlagerungen einzelner Bereiche nach Berlin personell verstärkt. In Wuppertal werden nach dem Austausch von verschiedenen Einheiten mit Berlin in Summe 160 Mitarbeiter weniger beschäftigt sein, in Jena bei der Tochtergesellschaft Jenapharm 140.
Die an den Produktionsstandorten Wuppertal-Elberfeld und Bergkamen laufenden Optimierungsprogramme werden zudem fortgesetzt. Sie sollen in den kommenden zwei Jahren ebenfalls zu den Synergiezielen beitragen.
Die Ausgewogenheit der Standortentscheidungen wird auch dadurch deutlich, dass u. a. die in der Pharmazeutischen Technologie zusammengefasste Galenik und Qualitätssicherung von Leverkusen nach Berlin umzieht, während die chemischen Versuchsbetriebe im Technikum in Wuppertal konsolidiert werden.
„Mit der Integration kommen wir gut voran“, sagte Arthur Higgins, Vorstandsvorsitzender der Bayer Schering Pharma AG sowie der Bayer HealthCare AG. „Durch die Nutzung der Synergiepotenziale schaffen wir die Basis für den künftigen Erfolg von Bayer Schering Pharma als internationalem, spezialisiertem Pharmaunternehmen und die Grundlage für weiteres, profitables Wachstum.“
„Zusammenwachsen ist natürlich nicht nur durch gemeinsame Führung oder klare Stellen- und Standortentscheidungen zu erreichen“, erklärte Wenning. „Neben Klarheit und Orientierung für die Mitarbeiter sowie einem tragfähigen Geschäftsmodell für internationale Wettbewerbsfähigkeit wollen wir bei Bayer Schering Pharma auch eine gemeinsame Unternehmenskultur weiterentwickeln. Dies unterstützen wir durch ein langfristig angelegtes, internes Projekt, so dass aus zwei traditionellen Wurzeln das Neue wachsen kann. Wir werden die Stärken der zusammenwachsenden Organisationen, ihre Expertise und ihre Geschichte nutzen, um unser HealthCare-Geschäft zum Haupt-Wachstumsmotor von Bayer substanziell auszubauen und die Ertragskraft nachhaltig zu stärken.“
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