Rechtsanwalt Klaus Leckebusch war vom 1. Juli 1976 bis zu seiner Pensionierung am 30. Juni 1991 als Geschäftsführer und Syndikus der Börse München und des Münchener Handelsvereins tätig. Leckebusch trat für die Zulassung ausländischer Aktien an der Börse München ein und setzte dabei konsequent auf Qualität. „Penny-stocks aus Vancouver entsprechen nicht den Qualitätsanforderungen der Börse München“, so Leckebusch damals wörtlich. Auf seine Initiative ging beispielsweise auch zurück, dass die Börse München seit August 1989 durch Bayerntext im Fernsehprogramm des Bayerischen Rundfunks ihre Börsenkurse mit zehnminütiger Aktualisierung veröffentlichte – damals als erste deutsche Börse. 1981 wurde in München ein von einem Siemens-Computer gesteuertes Kursanzeige-System eingeführt, das für die Börsen Frankfurt und Düsseldorf als Vorbild diente. Unermüdlich setzte sich Leckebusch für eine verständliche Vermittlung des Börsengeschehens auch an Laien ein.
Geboren wurde Klaus Leckebusch am 7. Februar 1930 in Düsseldorf. Parallel zu einer Lehre als Versicherungskaufmann studierte Leckebusch Betriebswirtschaftslehre, danach Rechtswissenschaften an der Universität Köln. Er schloss sein Studium mit dem zweiten Staatsexamen ab und wechselte nach einer Tätigkeit als Strafrichter am Landgericht im Jahr 1961 an die Rheinisch-Westfälische Börse zu Düsseldorf als Geschäftsführer und Leiter der Zulassungsstelle für Wertpapiere. Am 1. Juli 1976 trat Leckebusch sein Amt als alleiniger Geschäftsführer der Börse München an. Seit 1971 war Leckebusch außerdem als Rechtsanwalt zugelassen.
Neben seiner Tätigkeit an den Börsen in Düsseldorf und München war Klaus Leckebusch als Sachverständiger für das Bundesfinanzministerium in Börsen- und Wertpapierfragen tätig, zum Beispiel in der EG-Arbeitsgruppe „Information über Wertpapiere“ oder in der „Arbeitsgruppe Nr. 2 beim Committee on Financial Markets“ bei der OECD in Paris. Leckebusch gehörte fast zwanzig Jahre zur „Kleinen Kommission von Börsengeschäftsführern der Börsen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und Hamburg“; 1976 wurde er Vorsitzender des zwischen den Börsen, den Banken, den Verbänden der Kreditwirtschaft und den Vertretern der Bundesdruckerei und der Wertpapierdruckereien gebildeten Sachverständigenausschusses für Fragen des Wertpapierdrucks.