Die N- oder C-terminal angehängte PAS-Sequenz kann in mikrobiologischen Wirtsorganismen, wie z. B. E. coli, direkt zusammen mit dem therapeutischen Protein produziert werden. Auf diese Weise werden teure in-vitro-Modifikationsschritte vermieden, wie sie bei anderen derzeit verfügbaren Verfahren, beispielsweise PEGylation, erforderlich sind. Außerdem sollte die biologische Abbaubarkeit des PAS-Polypeptids bei chronischer Anwendung eine unerwünschte Anreicherung in Organen verhindern.
PASylation® kann sowohl auf schon vorhandene Biologics angewandt werden („Biobetters“) oder auf innovative therapeutische Proteine oder Peptide. Das Verfahren führt zu einer Verlängerung der Plasmahalbwertszeit um einen Faktor von 10 bis 100, wie in zahlreichen Tierstudien gezeigt werden konnte. PASylation® bietet daher eine überlegene Lösung für ein generelles Problem in der Entwicklung biologischer Wirkstoffe und verspricht letztlich weniger häufige und geringere Dosierungen sowie eine bessere Verträglichkeit für Patienten.
Prof. Dr. Arne Skerra, der Gründer und Geschäftsführer der XL-protein GmbH, sagte: „Dieses Patent ist ein wichtiger Meilenstein für unser Unternehmen und dessen Kooperationspartner. Es stärkt unsere Konkurrenzfähigkeit auf dem Markt und wird unsere Unternehmensentwicklung beschleunigen.“ Das revolutionäre Verfahren zur Erhöhung der Stabilität von biotechnologischen Wirkstoffen wurde ursprünglich an der Technischen Universität München (TUM) entwickelt. Herr Peer Biskup, der Geschäftsführer der Bayerischen Patentallianz GmbH, meinte hierzu: „Die Bayerische Patentallianz ist hoch erfreut über die zügige Erteilung des ersten PASylation®-Patents durch das Europäische Patentamt wie auch über die positive Unternehmensentwicklung von XL-protein, die sowohl die Entwicklung eigener Medikamente als auch Partnerschaften mit anderen Pharma- und Biotechnologiefirmen betreibt.”