Nachhaltig smart Leben
Das nachhaltige Projekt Selbstversorgersiedlung UPSIDE am Siebentischwald in Augsburg ist eine konzeptionelle Bachelorarbeit von Michelle Weck (HS Augsburg). Die autofreie Siedlung ist an die natürliche Umgebung angepasst, freie Flächen dienen der Landwirtschaft oder sind mit Streuobstwiesen versehen. Die Bewohner der Siedlung kümmern sich gemeinsam um ihre Ernte. Die Wohnhäuser sind aus regionalen Materialien gebaut und zur Ergänzung der Landwirtschaft mit Gewächshäusern im Erdgeschoss, begrünten Wänden und Dächern ausgestattet. In allen Wohngebäuden steckt ein ausgeklügeltes Energiekonzept mit nachhaltiger Wärmedämmung und natürlichen Temperaturspeichern.
Für das urbane Umfeld hat das büro für bauformen (Nürnberg) ein PlantHouse entworfen. Es basiert auf dem Gedanken der Nachhaltigkeit und veränderten Lebensweise im Zuge des Klimawandels. Für die Realisierung des Projekts wurde in der Nürnberger Innenstadt ein kriegsgeschädigtes Gebäude aus der Gründerzeit gewählt und mit einem integriertem Urban Rooftop Garden ausgestattet. Das begehbare Dach ermöglicht Urban Gardening und ist zugleich eine qualitativ hochwertige Aufenthaltsfläche.
Aber es geht auch kleiner: Mit dem Plantcube von Agrilution (München) entsteht der eigene Designgarten von morgen in der Küche. In einem Glasschrank mit den Maßen eines kleinen Kühlschranks werden Kräuter oder Salate in Schalen gezüchtet, die das ganze Jahr frisch geerntet und verarbeitet werden können. Der Plantcube ist ein vollautomatisierter Gewächsschrank, der in geschlossenen Räumen verwendet wird und den Pflanzen perfekte Wachstumsbedingungen bietet.
Ein weiteres Projekt zum Thema Nachhaltigkeit in einer modernen Wohnumgebung stammt von der Designerin Nina Renth vom Designbüro Barthke Renth und dem Tischler Rudolf Worofka (Hersbruck). Sie kämpfen gegen die Materialverschwendung in der Möbelindustrie. In ihren Upcycling-Workshops „Rettet die Reste“ zeigen die beiden, wie verschiedenste Möbel-Restmaterialien als Grundlage für neue Ideen und Produkte dienen können. So werden zum Beispiel Spanplattenreste in Wandorganizer, Möbel für Studentenzimmer oder sogar in komplette Ladeneinrichtungen umgewandelt. Auch das trägt zum smarten Leben bei.
Smart vernetzt
Die Anwendungen für smarte Geräte haben sich in der letzten Zeit rasant weiterentwickelt. Eine Herausforderung bleibt aber die gemeinsame Steuerung, die durch smarte Vernetzung möglich wird. Genau hier setzt das iHaus von der iHaus AG (Unterföhring) an. Es ist eine Smart-Living-Plattform für das intelligente Wohnhaus und bildet die Schnittstelle zur systemübergreifenden Vernetzung.
Das Zusammenfassen von verschiedenen Funktionen bedient auch der Hersteller von Gebäudekommunikationstechnik S. Siedle & Söhne OHG (Furtwangen). Das Siedle Axiom ist eine Innenstation, Telefon und Bedienpanel in Einem. Das Kommunikationsgerät ist mit einem schnurlosen Hörer und einem smarten User Interface ausgestattet. Mit ihm können Telefonate geführt, Türrufe direkt beantwortet und die Tür geöffnet werden. Zudem können die Nutzer auch über eine Freisprecheinrichtung oder per Videotelefonie kommunizieren.
Smarte Systeme gibt es auch für Heizungsanlagen wie beispielsweise von EBERLE CONTROLS (Nürnberg): Das System Wiser bindet bestehende Heizkörper in ein intelligentes Steuerungssystem ein. Bis zu 16 Heizzonen können so via Smartphone oder Tablet individuell und benutzerfreundlich eingestellt und gesteuert werden. Voraussetzung: Jeder Heizkörper ist mit einem von Tom Farenski Industrial Design (Fürth) gestalteten Wiser-Thermostat ausgestattet.
Als Alternative oder Ergänzung lassen sich Wohnräume auch mit elektrischen Heizkörpern schnell erwärmen: Mit dem neuen Heizsystem Elveo der Kermi GmbH (Plattling) werden Zimmer durch ultraflache Heizkörper schnell auf angenehme Temperaturen gebracht. Der Heizkörper überträgt die Wärme durch Infrarotstrahlung ähnlich wie Sonnenstrahlung direkt und schnell auf den menschlichen Körper sowie auf angestrahlte Flächen. Das Bediengerät WRX verbindet den Heizkörper mit weiteren intelligenten Komponenten anderer Hersteller.
In immer mehr smarte Haushalte hält die Robotik Einzug. So nutzt z. B. der automatisierte Bodenstaubsauger Roxxter von Bosch (München) ein intelligentes System, um das gesamte Heim sauber zu halten. Gesteuert wird das Gerät per Smartphone oder Tablet. Der Staubsauger, der von BRANDIS Industrial Design (Nürnberg) gestaltet wurde, kann gezielt auch einzelne Räume reinigen, hält No-Go-Bereiche wie den Spielteppich ein und reagiert auf Sprachbefehle. Eine integrierte Kamera (R-cam) zeigt dem User via Home Connect App auch von unterwegs Live-Bilder von seinem Zuhause. Hat die Katze zum Beispiel den Fressnapf umgeworfen, kann der Saugroboter auf Kommando diesen Bereich gezielt reinigen.
Die jetzt laufende Ausstellung „Smart Living“ im Terminal 2, Ebene 04, südlicher Check-in Bereich schließt die fünfteilige Serie „Bayern gestaltet – Lebensweisen der Zukunft“ am Flughafen München ab und läuft noch bis zum 31. Januar 2020.