Jürgen Amedick, Siemens AG, Leiter Niederlassung Nürnberg, betonte bei der Prämierungsfeier: „Wir unterstützen die Gründerkultur in der Region seit über 15 Jahren, denn wir möchten uns den Zugang auch zu Innovationen außerhalb unseres Unternehmens erschließen und sie fördern. Denn an globalen Herausforderungen mangelt es nicht in Wirtschaft und Technologie – deshalb brauchen wir innovative Ideen sowie die richtigen Gründerteams und Geschäftsmodelle. Siemens investiert rund 5 Milliarden Euro pro Jahr in Forschung und Entwicklung, pro Arbeitstag melden wir durchschnittlich 35 Erfindungen an. Aber wir wissen, dass Innovationen nicht nur in den Köpfen unserer Mitarbeiter zu finden sind. Deshalb gehen wir gezielt auf Startups zu und beteiligen uns als Partner mit Risikokapital und starken Ressourcen.“
Ein Energietechnik-Unternehmen, das mit Unterstützung von Siemens vor drei Jahren gegründet wurde ist die caterva GmbH. Dr. Roland Gersch, Technischer Leiter der caterva GmbH, erzählte in seiner Keynote von der erfolgreichen Entwicklung des Unternehmens. Er gab ehrliche Einblicke in die größten Herausforderungen und praktische Tipps für Neugründer. Die Speicher der caterva GmbH ermöglichen es Privathaushalten mit Solaranlagen, den nicht gleich verbrauchten Strom erst bei Bedarf zu nutzen. „Mit der Sonne im Netz“ ist der Slogan, denn jeder Speicher ist intelligent mit allen anderen vernetzt. Das Gesamtnetz wird zentral gesteuert. So bietet caterva Lösungen für eine der größten Herausforderungen der Energiewende, die ungleichmäßige Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen in dezentralen Netzen. 65 Haushalte in Deutschland nutzen die Speicher bereits und senken ihre Stromkosten damit auf minimale Beträge.
Die Sieger der Phase 2: Bekannte Gesichter und weiter entwickelte Konzepte
Bayernweit gab es in der Wettbewerbs-Phase 2 insgesamt 130 Einreichungen, 42 Teilnehmerteams kamen aus Nordbayern. Es setzten sich fünf Gründerteams durch, die auch schon in der Phase 1, mit dem Schwerpunkt auf der grundlegenden Geschäftsidee, ausgezeichnet wurden. „Die Siegerteams haben das erste Feedback der Jury genutzt und ihren Businessplan sehr gut weiterentwickelt.“, lobt Adrian Altomari, Leiter des Businessplan Wettbewerbs Nordbayern. „Genau das ist es, wozu wir alle Gründer in Nordbayern ermutigen wollen: Sich im Businessplan Wettbewerb möglichst oft und vielfältiges Feedback von der Jury mit über 100 Mitgliedern zu holen, um wirklich optimal vorbereitet zu starten.“ Dr. Carsten Rudolph, Geschäftsführer des Ausrichters BayStartUP, der bayernweit Unterstützung für Startups anbietet: „Dieses Konzept hat sich in jetzt in vielen Jahren Businessplan Wettbewerb Nordbayern bewährt. Wir freuen uns, dass viele ehemalige Teilnehmer heute als erfolgreiche Unternehmer jetzt zu uns zurückkommen und die Initiative selbst als Juror oder auch als Mitglied im Förderverein unterstützen.“
Den ersten Platz vergab die Jury an das Zentrale Fundbüro (internationaler Teamname: „Have it Back”) aus Aschaffenburg. Das Team vermarktet sich als Google für Lost & Found. Laut Team ist die erste Meta-Suchmaschine für Fundsachen ist mit 2,9 Mio. Einträgen bereits das größte Onlinefundbüro der Welt. Neben eigenen Inhalten werden auch die Ergebnisse von tausenden Drittseiten übersichtlich auf einer Karte dargestellt. Für Unternehmen (Hotels, Airlines, etc.), Kommunen und Behörden wurde die Software und App „Fundbüro Manager” entwickelt.
Auf Platz 2 wurde die Wearable Life Science GmbH aus Nürnberg mit dem Produkt ANTELOPE ausgezeichnet. ANTELOPE ist die erste leistungssteigernde Sportbekleidung der Welt, so das Gründerteam. Sie setzt auf Elektromuskelstimulation (EMS), eine Technologie die aus dem Leistungssport sowie der Rehabilitation stammt. ANTELOPE besteht aus 3 Komponenten - eine Kompressionstextilie mit integrierten Elektroden, einer smartphonegroßen Elektronikeinheit sowie einer App zur Steuerung des Systems.
Den 3. Platz erhielt die Mr.Signal GmbH aus Nürnberg mit einem Local-based-Service, z. B. für Museen, die ein gezieltes Angebot von Informationen, unabhängig von der Verfügbarkeit von mobilem Empfang und Internet, zur Verfügung stellen möchten. Der Informationsaustausch erfordert keinen Download und ist ohne IT-Infrastruktur möglich. Über intelligente WLAN-Sender ohne Netzanbindung- werden Informationen aktuell und schnell zum Interessenten transportiert.
Der 4. Sieger ist die e-laborate Innovations GmbH aus der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, gefördert durch EXIST. Kunden ihrer Software sind Hersteller elektrischer Baugruppen. Ihr Produkt namens AutoCrear soll nicht nur für Zeit und Kostenersparnis in den Herstellungsprozessen sorgen, sondern auch die Produktqualität steigern. Die Software eröffnet durch die exakte Berechnung von Luft- und Kriechstrecken auf CAD-Daten völlig neue Möglichkeiten in der Miniaturisierung elektrischer Baugruppen.
Sieger auf dem 5. Platz ist das Team Southern Lakes Photonics aus der Universität Würzburg. Die Wissenschaftler entwickeln ein neuartiges Messverfahren und –Gerät für die Halbleitertechnologie und Materialforschung. Das Einzelwellenlängen-Ellipsometer für den nahen und mittleren Infrarotbereich soll aussagekräftigere Ergebnisse bei geringeren Investitionskosten anbieten. Im wachsenden Markt für optische Infrarotanwendungen wird Southern Lakes der einzige Anbieter von Einzelwellenlängen-Ellipsometern sein.
Mehr zu den Siegerteams unter www.baystartup.de/...
Phase 3 des BPW Nordbayern: Noch bis 6. Juni mitmachen!
Beim Businessplan Wettbewerb Nordbayern 2016 geht es jetzt ins Finale. Bis zum 6. Juni haben bisherige Teilnehmer und neue Teilnehmer noch Zeit, um in der Phase 3 dabei zu sein. Gefordert wird ein kompletter Businessplan einschließlich Finanzplanung auf circa 30 Seiten. Jeder einzelne Teilnehmer bekommt wieder hilfreiches Feedback von der Wettbewerbs-Jury. Den drei Siegern im Finale winken hohe Geldpreise von insgesamt 22.500 Euro. Die Prämierung und das Jahres-Finale feiert BayStartUP im Juli in Regensburg. Information und Anmeldung: www.baystartup.de