Als Wettbewerbs-Sieger in der Phase 2 wurden fünf Hightech Startups ausgezeichnet. 88 Teilnehmer-Teams hatten ihren Grob-Businessplan bis Mitte März eingereicht. Der Schwerpunkt lag auf der Ausarbeitung eines Marketing- und Vertriebskonzept. Platz 1 ging an das Gründerteam Park Here, das durch mit Sensoren ausgestattete Parkflächen nachhaltigere und schneller kommunizierende Verkehrssysteme in Städten und Kommunen etablieren will. Außerdem wurden Startups mit Medizintechnik-Produkten und aus der Biotechnologie sowie der Baubranche prämiert.
„Der Münchener Businessplan Wettbewerb ist bereits seit 20 Jahren ein erfolgreiches Instrument, um den Technologietransfer an den Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Bayern zu fördern. Der erfolgreiche Weg aus den Labors in den Markt ist nur möglich, wenn die Wissenschaftler auch lernen, unternehmerisch fundiert zu planen und aktiv zu werden. Dabei helfen die Juroren und das breit aufgestellte Netzwerk rund um den Münchener Businessplan Wettbewerb.“, betont Dr. Carsten Rudolph, Geschäftsführer von BayStartUP.
„Indem jeder einzelne Wettbewerbs-Teilnehmer Jury-Feedback bekommt, helfen wir Gründern auf breiter Basis. Gerade im Hightech-Bereich geht es oft um Nischenmärkte. Die Gründer bekommen zielgerichtet Feedback von den richtigen Experten und erfolgreichen Unternehmern, um ihre Strategie zu optimieren und praktisch umzusetzen.“, so Harald Wagner, Leiter des Münchener Businessplan Wettbewerbs.
Die Sieger des Münchener Businessplan Wettbewerbs – Phase 2
Der 1. Sieger ist das Gründerteam ParkHere aus der TU München: ParkHere bietet ein energieautarkes System an, das die Parkplatzauslastung in Städten verbessern wird. Dafür werden ultradünne Sensoren auf den Parkflächen befestigt, die registrieren, wenn ein Auto den Parkplatz befährt oder verlässt: Durch die elastische Verformung der Sensoren wird eine elektrische Spannung erzeugt, die den Belegungsstatus über ein Mobilfunkmodul an eine zentrale Datenbank leitet. Von dort können Kartenhersteller und Navigationsdienstleister die Daten beziehen und in ihre Systeme integrieren. Autofahrer werden direkt zum nächsten freien Parkplatz geleitet.
Auf Platz 2 das Wissenschaftler-Team von ATR Elements, ebenfalls aus der TU München: Die ATR-Infrarotspektroskopie ist in den Laboren dieser Welt weitverbreitet. Seit einigen Jahren wird zu Forschungszwecken damit auch Blut analysiert: Blutwerte werden bestimmt und sogar Krankheiten wie Krebs oder Malaria können diagnostiziert werden. Ein Kernelement für den Sprung in die klinische Praxis liefert ATR Elements: Einen Probenträger, der 100mal günstiger ist und sich damit für den Einmalgebrauch eignet. Eine bis zu 100fach höhere Empfindlichkeit sorgt für eine höhere Diagnosegenauigkeit. Nur noch ein Tropfen Blut wird benötigt und die Zentrifugation entfällt.
Der 3. Sieger ist DEOXY aus der Ludwig-Maximilians-Universität München: Das Team arbeitet an einer Zukunft, in der jeder Krebspatient das Medikament bekommt, das ihm hilft. Weltweit erkranken jährlich 1,7 Mio Frauen an Brustkrebs und 1,8 Mio Menschen an Lungenkrebs. Aufgrund technologischer Einschränkungen können Ärzte oft erst nach mehreren Versuchen das richtige Medikament identifizieren. Ein Krebsmedikament, das nicht wirkt, verursacht aber katastrophale Nebenwirkungen ohne zu helfen. DEOXY entwickelt eine Technologie, mit der flächendeckend sofort das richtige Medikament identifiziert werden kann.
Der 4. Platz ging an das Münchener Medizintechnik-Startup ReActive Robotics: Intensivpflichtige Patienten, welche mit Frühmobilisierung (FM) therapiert werden, können die Intensivstation (ICU) 1 Tag früher verlassen. Manuelle FM ist kostenintensiv, da 3 zusätzliche Pflegekräfte nötig sind. ReActive Robotics entwickelt einen Roboter, der FM in der ICU automatisiert und von 1 Pflegekraft bedient wird. Das Gerät ist das Einzige am Markt, das sich automatisch an den Patienten anpasst.
Auf dem 5. Platz wurde SpaceCooling aus dem Fraunhofer Institut für Bauphysik ausgezeichnet: Das neue Kühldeckensystem kühlt mittels tauwasserfreier Flächenkühlung für Krankenhäuser, Labore, Hotels, Industrie, Büros und Wohngebäude. Die Technologie ermöglicht eine gesunde Raumtemperierung durch geräuschlose Wärmeabführung ohne Luftaustausch, Tauausfall, Zugluft und Schimmelbildung. Damit wird erstmals eine sichere Anwendung von flächenbasierten Kühldeckensystemen im tropischen Klima möglich.
Münchener Businessplan Wettbewerb – Phase 3 für ganz Südbayern: Noch bis 6. Juni 2016
Bei den Bayerischen Businessplan Wettbewerben rückt die Abgabe im Finale 2016 näher. In der Phase 3 werden vollständige Businesspläne einschließlich der Finanzplanung eingereicht. Jeder Teilnehmer bekommt ausführliches Jury-Feedback dazu. Die drei Sieger werden mit insgesamt 30.000 Euro ausgezeichnet. Mitmachen können Gründer, die schon in der Phase 1 oder 2 eingereicht haben, genauso wie alle Neueinsteiger. Alle Informationen und Anmeldung, noch bis 6. Juni 2016 unter www.baystartup.de/...