Dr. Carsten Rudolph, Geschäftsführer von BayStartUP, sagt: „Gute Startups können mit hochtechnologischen Innovationen und durchdachten Konzepten langfristig zu den Wachstumsmotoren von morgen werden. Viele von ihnen haben den Anspruch, für grundlegende und vielfältigste Fragestellungen in Wirtschaft und Gesellschaft Lösungen zu entwickeln. Entsprechend sehen wir großes Potenzial bei den fünf ausgezeichneten Startups, aber auch bei vielen anderen ambitionierten Teams, die wir bei BayStartUP betreuen.“
Insgesamt gab es in der zweiten Wettbewerbsphase 102 Einreichungen, zehn Startups durften als Nominierte vor der Experten-Jury pitchen. Die Teams hatten jeweils einen Businessplan mit den Schwerpunkten Markt, Marketing und Vertrieb erarbeitet. Seit über 20 Jahren adressiert der Münchener Businessplan Wettbewerb innovative Gründer jährlich in drei Phasen. Kostenfreie Workshop- und Coachingprogramme sind wesentlicher Bestandteil des Wettbewerbs, der mit insgesamt 48.500 Euro dotiert ist. Für viele Investoren ist eine gute Wettbewerbsplatzierung ein Qualitätsnachweis und steht gleichbedeutend für durchdachte, zukunftsweisende Geschäftsmodelle. Alle teilnehmenden Startups erhalten zudem fundiertes Expertenfeedback auf ihre Geschäftskonzepte.
Die fünf Siegerteams kurz vorgestellt
Platz 1: presize.ai: Weniger Retouren in Online-Shops mithilfe KI-gestützter Bodyscanning-Software
Hilfe für Webshops: prezise.ai erstellt mithilfe von künstlicher Intelligenz ein 3D-Modell von einem Körper und ermittelt so die optimale Kleidergröße. Kunden drehen sich bekleidet einmal vor ihrer Smartphone-Kamera im Kreis und laden ein kurzes Video davon ins System. presize erstellt ein 3D-Modell auf Basis des Videos und extrahiert daraus die Körpermaße mittels Computer-Vision und Deep-Learning. Online-Shop-Kunden erhalten so optimale Größenempfehlungen für jedes Produkt im Shop, Mode-Online-Shops können ihre Retouren reduzieren.
Platz 2: kiteKRAFT: Neuer Ansatz für Energieerzeugung durch Wind
kiteKRAFT will innovative Windenergie-Anlagen basierend auf einem kabelgebundenen elektrischen Fluggerät entwickeln – einem „Kite“. Das System der neuartigen Flugwindkraftanlage von kiteKRAFT soll sich als Alternative zu konventionellen Windturbinen etablieren. Es nutzt nur deren effektivstes Element, die Flügelspitzen. Statt der Turbinen wird ein Kite genutzt, das durch ein Seil mit einer Bodenstation verbunden ist. Der Kite fliegt nun die Linie einer liegenden Acht und generiert Strom mit acht Mini-Rotoren. Mit der Lösung kann man das für herkömmliche Windkraftanlagen benötigte Material um den Faktor 10 reduzieren und gleichzeitig stärkeren, konstanteren Wind in größeren Höhen nutzen. Das ermöglicht erneuerbare Energie zu extrem niedrigen Kosten.
Platz 3: Orbem: KI für eine nachhaltigere Geflügelindustrie
Orbem klassifiziert Eier hinsichtlich Befruchtung und Geschlecht mithilfe von künstlicher Intelligenz. Der ORBEM GENUS ist eine neue Technologie, die zwei Probleme der Geflügelindustrie lösen will: die Verschwendung von mehr als 9 Milliarden unbefruchteten Eiern pro Jahr und das unnötige Töten von 7 Milliarden männlichen Eintagsküken. ORBEM GENUS ist eine KI-gesteuerte Bildgebungstechnologie, die Eier berührungsfrei untersucht und automatisch nach ihrem Befruchtungsstatus oder dem Geschlecht des Kükens sortiert. Mit dieser Technologie kann man Milliarden von Eiern für den menschlichen Verzehr in den Markt einführen, das Töten von Küken vermeiden sowie Energie, Kosten und Abfall einsparen.
Platz 4: Tjiko: Software-gestütztes Produktionskonzept für Fertigbäder
Tjiko entwickelt ein Produktionskonzept für Fertigbadmodule in Holzbauweise. Durch die zweistufige Konfigurations-Software wird eine individuelle Grundrissplanung sowie die visualisierte Innenraumgestaltung von Badmodulen in 3D möglich. Die Modulbäder werden wie ein „Legobaustein“ geliefert und sind nach Montage sofort nutzbar.
Platz 5: m-Bee: Batteriespeichertechnologie für die Elektromobilität
m-Bee entwickelt Leistungselektronik für den modularen Aufbau von Batteriespeichersystemen, die als Schlüsselkomponenten für die Integration erneuerbarer Energieerzeugung in die Elektromobilität gelten. Die m-Bee-Technologie verändert grundlegend den herkömmlichen Aufbau von Batteriespeichersystemen, bestehend aus problematischen Hochvoltbatterien, aufwendigem Batteriemanagementsystem und einem zentralen Wechselrichter. Mit m-Bee werden bisher statische, passive Batterien zu dynamischen, aktiven Komponenten.
Wettbewerbsphase 3 läuft – Einreichungsfrist ist der 4. Juni 2019
Interessierte Startups können sich noch bis 4. Juni 2019 unter www.baystartup.de registrieren und an der dritten Wettbewerbsphase teilnehmen. Inhaltlich liegt der Fokus dieser Phase auf den Themen Realisierungsfahrplan und Finanzplanung. Der Businessplan sollte einen Umfang von ca. 30 Seiten aufweisen. Die Top-Teams haben in dieser Phase die Chance auf Siegerprämien in Höhe von insgesamt 30.000 Euro. Neueinsteiger in den Wettbewerb haben dieselben Chancen wie Teilnehmer aus den beiden ersten Wettbewerbsphasen. Zur 13. Münchener Startup Demo Night kamen gestern Abend wieder hunderte Startup-Fans in die TonHalle München. Rund 70 Startups zeigten dort, auf einem der größten Startup-Events in Bayern, ihre Produkte und Entwicklungen. Wie immer konnten die Besucher alle Produkte und Prototypen testen und ausprobieren.
Veranstaltungspartner der Münchener Startup Demo Night ist das WERK1.
Hochauflösendes Bildmaterial zum Download (Bildquelle: BayStartUP): transfer.byscloud.de/s/qk6tY233sj5kFis