In Phase 1 im Münchener Businessplan Wettbewerb von BayStartUP reichten insgesamt 150 Startups aus München und Südbayern ihre Businesspläne ein – das Teilnehmerfeld war damit so stark wie seit fünf Jahren nicht mehr. Gefordert war eine ca. 7-seitige Geschäftsskizze, in der die Teilnehmer vor allem auf ihre Geschäftsidee und ihren Kundennutzen eingehen sollten. Die Siegerteams erhalten in der Phase 1 des Wettbewerbs Preisgelder in Höhe von je 500 Euro. Alle Teilnehmer erhalten zudem umfangreiches schriftliches Feedback auf ihre Geschäftskonzepte, um diese weiter auszuarbeiten. Für BayStartUP engagieren sich bayernweit über 300 ehrenamtliche Juroren, darunter Unternehmer, Banker, Kapitalgeber und Experten aus der Startup-Szene. Für Investoren gilt eine gute Platzierung im Münchener Businessplan Wettbewerb als Qualitätssiegel für durchdachte und erfolgversprechende Geschäftsmodelle.
Dr. Carsten Rudolph, Geschäftsführer von BayStartUP, sagt: „Die Sieger machen erneut mehrere Charakteristika der bayerischen Gründerszene deutlich: eine hohe technische Tiefe, eine ungeheure Themenvielfalt und eine starke B2B-Orientierung. Mit echten Innovationen sind erfolgreiche Gründungen in allen Themenbereichen möglich.“
Noch bis 17. März 2020 können sich Startups aus Südbayern nun für Wettbewerbsphase 2 bewerben, auch wenn sie nicht an Phase 1 teilgenommen haben. Gefordert ist diesmal ein ca. 20-seitiger Businessplan, in dem der Schwerpunkt auf dem Vermarktungskonzept liegt – Infos dazu gibt es auf www.baystartup.de.
Bildmaterial zum Download © BayStartUP: https://transfer.byscloud.de/s/E2oxe6Yg2zFxr8p
Porträts der Sieger aus Phase 1 im Münchener Businessplan Wettbewerb 2020
Lösungen für Klimaschutz und nachhaltiges Leben
Byprotex aus Frauenneuharting (Landkreis Ebersberg) ist ein digitaler und unabhängiger B2B-Marktplatz für den Handel mit tierischen Nebenprodukten (Proteinen und Fetten), gebrauchten Speiseölen, pflanzlichen Materialien und Extrakten sowie Milch- und Molkereiprodukten. Das Startup bringt auf seiner Plattform Käufer mit Produzenten direkt zusammen und trägt dadurch zur Verringerung der globalen Lebensmittelverschwendung und der CO2-Emissionen bei. Dabei wird der Transaktionsprozess über die Plattform fast vollständig automatisiert, um Usern wertvolle Zeit und Kosten zu sparen.
foldAI aus München entwickelt eine Industrie-4.0-Plattform für das Management klimawichtiger Ökosysteme. Auf Basis intelligenter Sensorknoten überwachen lokal agierende künstliche Intelligenzen die Gesundheit und Resilienz von Wäldern. Förster, Waldmanager und andere Akteure erhalten so ein klares Bild über den Zustand und mögliche Entwicklungen. Wirtschaftswälder können so nachhaltiger betrieben, und naturbelassene Wälder in Zeiten des Klimawandels widerstandsfähiger kultiviert werden. Das Startup macht damit Industrie-4.0-Technologien für die bisher eher traditionelle Domäne „Waldmanagement“ zugänglich, um dieses damit grundlegend zu verändern.
Happy Ocean Foods aus München entwickelt pflanzenbasierte, nachhaltige und gesunde Fischersatzprodukte, die Fischprodukten in Optik, Geschmack, Textur und Nährwerten gleichen. Beim ersten Produkt handelt es sich um eine Garnele, die das tierische Original aufgrund eines gleichwertigen Geschmackserlebnisses ersetzen kann. Somit ist das Produkt tauglich für den Massenmarkt und kann einen wertvollen Beitrag zur Bewältigung von Umweltproblemen leisten – darunter Überfischung, Klimawandel, Ressourcenknappheit und die Zerstörung von Ökosystemen.
Manyfolds aus München hat ein System entwickelt, mit dem größenoptimierte und umweltfreundliche Versandverpackungen erstellt werden. Über eine App werden die Größen der Versandwaren über Bilderkennung ermittelt, die Schnittmuster der Versandverpackung werden automatisch generiert. Die Produktion der Verpackungen erfolgt über kompakte Mietmaschinen beim Kunden vor Ort oder über einen externen Produktionsservice. Füllmaterialien werden nicht mehr benötigt, das Preismodell ist transparent und das Unboxing wirkungsvoll. Weniger Luft in den Verpackungen ermöglicht direkte Reduktionen im Logistikverkehr und deutliche CO2-Einsparungen.
Von BioTech bis Healthcare: innovative Lösungen aus Therapie und Diagnostik
Dermagnostix aus München schafft eine neue Basis für die Diagnostik von Hauterkrankungen. Das Unternehmen setzt auf die Technologie der LabDisk, ein vollautomatisiertes, mikrofluidisches Analysesystem für die molekulare Diagnostik in der Dermatologie und will die bestehende Lücke schließen zwischen hocheffizienten Therapeutika und unzureichenden, antiquierten diagnostischen Verfahren. Mit den ersten drei Produkten PsorEx, LymphEx und MelanomaX-LabDisk wird Dermagnostix den wachsenden molekulardiagnostischen Bedarf aus den Segmenten Dermato-Inflammation und Dermato-Onkologie abdecken.
Mindpax aus München und Prag entwickelt eine digitale Disease-Management-Plattform für schwere psychische Erkrankungen als digitales Therapeutikum. Das Ziel ist die Verbesserung der Entscheidungsprozesse von Ärzten und das Empowerment von Patienten. Der Patient nutzt einen Armbandsensor für Schlaf und Aktivität sowie eine App mit validierten Fragebögen und Feedback, das ihm beim Umgang mit der Erkrankung hilft. Gleichzeitig wird dem behandelnden Psychiater der Krankheitsverlauf übersichtlich in einem Webportal dargestellt. Dadurch wird er in der Diagnostik und Therapiefindung unterstützt.
NEUREVO aus München widmet sich dem Problem, dass es aktuell keine kausalen oder protektiven Behandlungen bei neurologischen Erkrankungen wie Morbus Parkinson und Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) oder Schlaganfall gibt. NEUREVO entwickelt nun neuroprotektive Therapien, die die Schäden durch Neurodegeneration begrenzen und die Progression einer Krankheit bremsen können. NEUREVO hat bereits zwei Substanzen entdeckt, die allgemein neuroprotektiv wirken und den neuronalen Zelltod verhindern. Nach dem klinischen Proof-of-Concept (Zulassung Klinische Studie Phase III) sollen Nutzungsrechte an Pharmaunternehmen auslizenziert werden.
Digitale Geschäftsmodelle und intelligente Roboter
crino aus München entwickelt einen neuen, sogenannten End-of-Line-(EOL)-Test, ein notwendiger Fertigungsschritt bei der Herstellung von Lithium-Ionen-Zellen. Solch ein Test stellt sicher, dass jede Zelle die Qualitätsanforderungen erfüllt, damit nicht Materialfehler zu einem erhöhten Selbstentladestrom führen oder im schlimmsten Fall die Explosion der Zelle zur Folge haben. Das neue Verfahren von crino reduziert die Testdauer von 14 Tagen auf einen Tag und senkt damit die Produktionskosten deutlich.
qbound aus München nimmt sich der IT-Sicherheit als einer der größten Herausforderungen für unsere Gesellschaft an. Um Organisationen zu schützen, entwickelt qbound eine innovative Identity- und Access-Management-Lösung. Sie stellt sicher, dass nur berechtigte Nutzer zur richtigen Zeit und aus den richtigen Gründen auf die richtige Applikation (On-Premise, Cloud & IoT) zugreifen können. Damit liefert qbound eine sichere Infrastruktur für digitale Geschäftsmodelle.
sewts ist ein junges Advanced-Robotics-Startup aus München. Mit einem ausgeprägten Schwerpunkt auf die Verarbeitung von leicht verformbaren Materialien wie z. B. Textilien und Folien entwickelt das Startup intelligente Algorithmen, die Industrieroboter steuern und vorhandene Hardware digital mit menschenähnlicher kognitiver Intelligenz und ultrasensitiver Motorik ausstatten. Vision ist, die Produktion von Kleidung zu automatisieren, sie zurück nach Europa zu bringen, bestehende Transportrouten zu verkürzen und damit den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren.