Ganz allgemein "als Unternehmer von der Krise negativ betroffen" fühlt sich nur knapp die Hälfte (48 Prozent) der Befragten. An erster Stelle der Probleme werden hier Rückgänge bei den Umsätzen genannt und Schwierigkeiten, neue Kunden zu gewinnen. Relevant sind außerdem die Bewerbung um Fremd- und Eigenkapital sowie die Zahlungsmoral von Kunden. Dass allerdings auch "positive Effekte" spürbar seien, sagten knapp zwei Drittel der Gründer und Unternehmer (64 Prozent).
Die Befragten kommentierten die Frage nach den positiven Effekten:
- "Ja, - Qualität ist verstärkt gefragt!"
- "Da ich über eine fundierte Basistechnologie verfüge, habe ich tatsächlich etwas anzubieten. Ich muss keine imaginären und überzogenen Werte verkaufen, die inzwischen Skepsis hervorrufen."
- "Der gesunkene Druck im "battle for talents" bietet gerade für kleine Unternehmen Chancen auf hochqualifizierte Mitarbeiter."
- "Business Angels suchen verstärkt nach investments in Unternehmen, an denen sie näher dran sein können und ggf. Einfluss ausüben können."
- "Größere Offenheit und Interesse von Unternehmen auch an kleiner Firma."
- "Mit unseren Produkten und Dienstleistungen helfen wir unseren Kunden zu sparen. Das macht sich in der Steigerung der Neukunden bemerkbar."
- "Ja, der Expertenstatus im Nischenbereich zahlt sich mehr und mehr aus."
"Diese Ergebnisse bestätigen den Eindruck aus persönlichen Gesprächen mit Gründern und jungen Unternehmern", erklärt Werner Arndt, der den MBPW seit elf Jahren leitet. "Natürlich gibt es auch Start-ups und kleine Unternehmen, die unter den Auswirkungen der Krise besonders leiden, weil sie auf weniger Ressourcen als ihre großen Konkurrenten zurückgreifen können. Aber oft haben mir Jungunternehmer berichtet, dass Geschäftskunden von großen, etablierten Konkurrenten zu ihnen gewechselt sind. Jetzt zahlen sich die typischen Vorteile kleiner Unternehmen wie z.B. Flexibilität, ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und Innovationsfähigkeit aus."
Auch was die "zukünftige Entwicklung ihres Unternehmens" betrifft, zeigte sich die überwiegende Mehrheit der Befragten "eher optimistisch" (88 Prozent) als "eher pessimistisch" (12 Prozent). "Die meisten sind also zuversichtlich, dass sie die Herausforderungen der Märkte auch in Zukunft meistern bzw. ihre Vorteile weiter ausbauen können", so Werner Arndt.
Insgesamt wurden seit 1996 über 600 Unternehmen mit Unterstützung des MBPW gegründet und mit rund 590 Millionen Euro Gründungs- und Wachstumskapital finanziert. In diesen Unternehmen entstanden rund 4.580 neue Arbeitsplätze.
Der nächste Münchener Business Plan Wettbewerb 2010 mit einem Unterstützungsprogramm für die aktuellen und ehemaligen Teilnehmer startet im Oktober 2009.