- Mehr als 350 Teilnehmer aus 30 Staaten trafen sich zum digitalen 5th ECP (European Chemistry Partnering)
- In mehr als 1.200 Online-Partnering-Gesprächen sowie zahlreichen Flash-Sessions lebte der traditionelle Geist des größten Speed-Dating-Events der europäischen Chemieindustrie wieder auf.
Wie in den vergangenen Jahren, so stand auch das 5th ECP ganz im Zeichen von Business Networking und Partnering. In mehr als 1.200 zuvor vereinbarten Online-Meetings trafen Mittelstand mit Großunternehmen, Investoren und Dienstleistern zusammen. Und auch in diesem Jahr waren wieder zahlreiche Vertreter von Start-Ups dabei, die die Diskussionen zusätzlich interessant machten. In mehreren Flash-Sessions stellten sich viele Teilnehmer in einminütigen Pitches vor und leiteten so das informelle Networking ein. Bereits am 20. Februar war die begleitende Online-Messe des 5th ECP eröffnet worden. Mehr als 400 Besucher nutzen während der sieben Ausstellungstage die kostenfreie Gelegenheit, die virtuellen Infostände zahlreicher Unternehmen zu besuchen.
Inhaltlich standen die globale Zusammenarbeit und die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen im Fokus: Neben der Entwicklung der Circular Economy ging es vor allem im hochkarätig besetzten Eröffnungspanel um neue Ansätze im Bereich Finances für junge, innovative und schnell wachsende Chemieunternehmen. In weiteren Vorträgen und etlichen Workshops wurden drängende Fragen rund um das Thema Kunststoffe diskutiert und innovative Lösungen wie z.B. im Bereich Plastik-Recycling vorgestellt.
Das 5th ECP wurde vom neu gegründeten Global Entrepreneurship Centre Nordrhein-Westfalen genutzt, um sich erstmals einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Mit dem GEC entsteht in NRW ein Zentrum für internationale Start-ups aus den Bereich Chemie und Bioökonomie. Es will Gründern Scale-up Services anbieten, um die höheren Technology Readiness Level (6 bis 9) und damit den Einstieg in die Produktion zu erreichen.
Ebenfalls auf dem 5th ECP stellte der neu aufgesetzte European Circular Bioeconomy Fund (ECBF) der Öffentlichkeit sein erstes Investment vor: Das niederländische Start-Up-Unternehmen PeelPioneers verarbeitet "Orangenschalen" zu einer Vielzahl hochwertiger Produkte für die Lebensmittelindustrie. In ihrer Keynote schilderten die beiden jungen Unternehmensgründer den rasanten Aufstieg von einer Idee bis zu einer Anlage, die 30.000 Tonnen Organgenschalen pro Jahr verarbeiten kann.
Bereits zum dritten Mal präsentierte der CHEManager Innovation Pitch im Rahmen des 5th ECP seine diesjährigen Preisträger. Sieger in der Kategorie „Value to Society” wurde Affix Labs. Das finnische Start-up entwickelt innovative insektenabweisende und krankheitsvorbeugende Oberflächenbehandlungen. In der Kategorie „Value to Industry“ setzte sich das deutsche Start-up Senorics durch. Die Ausgründung aus dem Institut für Angewandte Photophysik (IAPP) der Exzellenzuniversität TU Dresden entwickelt innovative, miniaturisierte Nahinfrarotspektroskopie-Sensoren. Caphenia siegte in der Kategorie „Value to Sustainability“. Basierend auf den jahrelangen Vorarbeiten von CCP Technology und Lufthansa mit diversen Partnern wie MAN Diesel & Turbo, MinesParisTech, ETH Zürich und TU München stellt das Unternehmen auf Basis von recyceltem Kohlendioxid und biogenem Gas CO2-neutrale synthetische Treibstoffe her.
Ein besonderes Augenmerk des 5th ECP lag auf den Wirtschaftsbeziehungen zur Volksrepublik China und der erst vor wenigen Wochen vereinbarten Kooperation mit der chinesischen Dachorganisation für den privaten Wirtschaftssektor (CICCPS), die mehr als 5 Millionen Unternehmen vertritt. Keynote, Panel Diskussionen und Breakout-Sessions wurden über das CICCPS live nach China übertragen.
ECP-Initiator Dr. Holger Bengs sagte zum Abschluss der diesjährigen Veranstaltung: „Jetzt, wann sonst, brauchen wir Innovationen, und zwar mehr davon und schneller. Die Pandemie lehrt uns, dass wir ausgetretene Pfade verlassen, Produkte und Prozesse neu denken müssen. Den digitalen Skeptikern möchte ich zurufen: Kooperationen, Geschäft und Innovationen lassen sich auch digital einfädeln. Das ECP ist auch Freude am Tun, eine Community, die ihre Verantwortung für sich, ihre Unternehmen und die Gesellschaft erkennt und lebt. Mit dem ECP machen wir den Unterschied, in Zukunft auch in enger Zusammenarbeit mit dem Global Entrepreneurship Centre.“