Weg von der reinen Leiterplattenbestückung, neues Denken im Verbundkonzept Gastgeber und bebro-Geschäftsführer Albrecht Faber gab denn auch im Laufe des Fach-Events sein Statement in Richtung Mehrwertschöpfung für seine Klientel durch erweiterte Dienstleistungen ab: "Es gibt heute wesentlich mehr Service-Ansätze in der Hightech-Elektronik, als perfekt und schnell in der reinen Leiterplattenfertigung zu sein. Das Denken und Handeln aus der Sicht unserer Kunden, die das Systemdenken zu eigen haben müssen, gibt uns die Chance, mehr für sie zu tun. Wir schicken uns heute viel mehr an, im mechatronischen Sinne zur Seite zu stehen, ihnen ein guter, aufgeschlossener Begleiter zu sein.
Der Trend der Geräteentwicklung bringt OEMs bisweilen in verzwickte Situationen. Einerseits stößt die Kompaktbauweise bei Leiterplatten schon auf Grenzwerte. Zum anderen fällt auf, dass Bedieneroberflächen nur sub-optimal den Handlingsbedürfnissen der Anwender entsprechen. Das gilt sowohl für Consumer-Produkte wie für die der Investitionsgüterindustrie. Da liegt es nahe, mit unserem Wissen zum modernen Gehäusebau, auch das Leiterplattenumfeld kompakt, sicher und äußerst effizient konzipieren und fertigen zu wollen". Im Verlauf des Tages boten sich den Gästen, Kunden wie Experten der Analysetechnik, der Mess- und Automatisierungstechnik und aus dem weiten Feld der Medizintechnik mit den Vorträgen etliche Ansätze, über den fachlichen Tellerrand hinauszublicken. Ein Vertreter der MAGURA-Gruppe, Branchen- Spezie für Kunststoff-Konstruktionen, veranschaulichte anhand moderner Fahrrad-Komponenten ein Paradebeispiel für das notwendige Systemdenken: computergesteuerte Stoßdämpfer-Regelung, Integration der Elektronik in kleinste Bauräume, sichere Funktion unter härtesten Bedingungen bei Hitze, Staub, Erschütterungen und Feuchtigkeit. So entspann sich eine rege Diskussion danach, die erste Denkansätze zur Nutzung der Erfahrungen auch für andere Anwendungen zutage treten ließ.
Wie sehr die bebro electronic sich das Thema Usability mit zu eigen macht, kam in einem weiteren Vortrag ans Licht der fachlichen Öffentlichkeit. Der Vortrag von Vertretern der TZM GmbH aus Göppingen, einem Engineering- Dienstleister für Software, war symptomatisch für das Problem, das noch vielen OEMs Sorge bereitet: kompakte, multifunktionale Elektronik userfreundlich auf der Bedieneroberfläche abzubilden. "Nicht selten brauchen Anwender noch Hilfestellung übers Nutzerhandbuch, um glorreich entwickelte Programme und Tools zu verstehen, geschweige denn, sie sinnvoll und effizient zu nutzen", meint denn auch Peter Sommer, Vertriebsmitarbeiter bei bebro electronic, "doch Geräte-Fibeln sind schlichtweg out." Hier, so sein fachliches Resümee, gibt es gute Schnittstellen-Kompetenz im eigenen Hause, Kunden mit ihren Gedanken aufzunehmen, sie begleitend zu beraten.
Auch die Röntgentechnologie in der Elektronik-Fertigung, eine Methode zur Riss-Detektion, die mit bloßer Sichtprüfung nicht zu schaffen ist, war ein heiß diskutiertes Thema. So wurde deren Einsatzmöglichkeit anschaulich demonstriert, aber zugleich auch deutlich die Grenzen der Machbarkeit gezogen. Mit dem Ausklang des Tages zeigte man sich bei bebro sichtlich zufrieden und setzt auf Fortsetzung des fachlichen Dialogs.