Die Printausgabe ist nach wie vor das Kernprodukt und wirtschaftliche Rückgrat der Rhein-Zeitung Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz. Bereits 1969 gab sich die Rhein-Zeitung ein Redaktionsstatut, in dem sich die Redakteure zur Unabhängigkeit von Staat und Parteien verpflichten und jegliche Einflussnahme abwehren.
Während andere das Internet noch kritisch beäugten, stieg das Unter-nehmen 1995 unter der Dachmarke der Rhein-Zeitung konsequent in diesen neuen Markt ein, um junge Leserschichten weiterhin zu errei-chen: Als erste deutsche Tageszeitung richtete der Mittelrhein-Verlag einen Online-Dienst mit eigenständiger Redaktion ein. Seit 1996 sind alle Beiträge in einem Volltext-Archiv im Internet zugänglich. Mit dem E-Paper realisierte der Verlag im Jahr 2001 die weltweit erste 1:1-Darstellung einer Tageszeitung im Internet. Noch schnellere Kommuni-kation und Zugriff auf Meldungen und Nachrichten zur Herstellung der Zeitung erlaubt das 2003 von der Rhein-Zeitung eingeführte internet-gestützte Redaktionssystem red.web. Gemeinsam mit anderen Zei-tungshäusern ist der Mittelrhein-Verlag seit Juni 2008 an dem großen regionalen Anzeigennetzwerk kalaydo.de beteiligt, in das die Rhein-Zeitung ihr Online-Anzeigengeschäft übertragen hat.
Komplett neues Druckzentrum in Koblenz
Im Juli 2010 hat sich der Verlag für eine neue dreifachbreite Kompakt-rotation KBA Commander CT von Koenig & Bauer (KBA) entschieden. Die 96-Seiten-Anlage mit vier Rollenwechslern, vier 6/2-Drucktürmen und zwei Falzwerken soll 2012 die Produktion im komplett neu gebauten Druckzentrum in Koblenz aufnehmen.
Für diese neue Druckmaschine hat die Rhein-Zeitung jetzt bei der Beil Registersysteme GmbH, Abensberg, eine Schneid-, Stanz-, Abkant- und Sortieranlage für die Druckplatten bestellt. Der maximale Durch-satz liegt bei rund 1.000 Platten in der Stunde.
Durchgängige Systemlösung
Für die Druckplattenlogistik hat Beil einen flexiblen, modularen Baukas-ten entwickelt, der nahtlos an den Standard-Schnittstellen des Druck-maschinenherstellers andockt. Verlagsleiter Siegmund Radtke: „Wir ha-ben uns für unsere Anlage genau die Module herausgepickt, die unse-ren Workflow in idealer Weise unterstützen und uns helfen, die Auto-matisierungslücke zwischen Vorstufe und Druck zu überschaubaren Kosten weitgehend zu schließen. Beil hat uns dabei durch fachmänni-sche Planung und belastbare Rechenmodelle kompetent begleitet.“
Bis zu 1.000 Druckplatten pro Stunde
Möglich wird der hohe Plattendurchsatz in Koblenz durch den ausge-klügelten Ablauf in den Beil Druckplatten-Bearbeitungszentren. Die Druckplatten werden im ersten Schritt ausgerichtet und geschnitten; danach erfolgt die Übergabe an einen Stanzbieger mit Videoeinpas-sung, welche die Druckplatten mit größtmöglicher Genauigkeit im Be-reich weniger Mikrometer positioniert. Die Ergebnisse der Videoeinpas-sung werden plattenbezogen für eine spätere Auswertung gespeichert; Fehlplatten werden ausgeschleust. Förderstrecken zwischen den drei Bearbeitungsstraßen der Anlage erlauben einen redundanten Betrieb.
Innerbetriebliche Logistik bis in den Druckturm
Nach der Bearbeitung laufen sämtliche Platten auf eine doppelt ausge-legte Sortierstation, welche die Druckplatten nach vom Kunden einstell-baren Kriterien auf insgesamt 32 Transportfahrzeuge sortiert und dort abstapelt. Drehstationen gewährleisten, dass die Druckplatten immer auf der vorlaufenden Kante abgestellt werden. Zusätzlich verfügt die Anlage über zwei Express-Stationen, die von der Beil PlateTracking-Software (BEIL-PTS) bevorzugt bedient werden, um auf aktuelle Ereig-nisse oder auch fehlerhaft belichtete Platten sofort reagieren zu kön-nen. Die BEIL-PTS behält jederzeit den Überblick über die Positionen aller Druckplatten und kommuniziert auf Statusebene mit dem ABB Pla-teWorkflow-System.
Die Sortierstation überwacht die Transportfahrzeuge dynamisch; damit ist gewährleistet, dass Druckplatten nur abgestapelt werden, nachdem ein Transportfahrzeug an der entsprechenden Position angedockt hat. Auf dem Transportfahrzeug befinden sich die Druckplatten in einem Plattenbehälter, der sie auf dem Transportweg in die Druckerei bis hin-ein an die Hebebühne am Druckwerk schützt. Am Druckturm werden die Druckplatten dann entnommen, in die Magazine KBA PlateBox ein-sortiert und an den Plattenwechsel-Vollautomaten KBA PlateTroinc übergeben.