Phosphor ist ein lebensnotwendiges Element, das nicht ersetzt werden kann. Es wird aus geologischen Lagerstätten, meist im Tagbau, bergmännisch gewonnen und zu 90% zu Düngemitteln verarbeitet, da es den Böden in dieser Form zugeführt werden muss, um den Nährstoffbedarf der Kulturpflanzen zu decken. Die bekannten und mit heutigen Technologien wirtschaftlich abbaubaren Reserven reichen nur noch für rund 100 Jahre. Als Reaktion auf eine erstmals aufgetretene Rohstoffverknappung sind innerhalb des letzten Jahres die Preise für Rohphosphatkonzentrat um 700% (!) gestiegen.
Gleichzeitig verfügen die entwickelten Gesellschaften über erhebliche Phosphorreserven, die gegenwärtig auf Deponien oder in Baustoffen landen: in Europa werden jährlich mehr als 1 Mio. Tonnen Aschen aus der Klärschlamm- und Tiermehlverbrennung auf diesem Weg entsorgt. Mit den darin enthaltenen Phosphaten könnten bis zu 30% des jährlichen Phosphorbedarfs in Europa gedeckt werden. Das Problem war, dass die Phosphate in der Asche schlecht pflanzenverfügbar und mit Schwermetallen kontaminiert sind. Somit ist die Asche kein brauchbarer Dünger.
Die ASH DEC Umwelt AG hat erkannt, dass das Problem mit einer, zusammen mit der Bundesanstalt für Materialforschung (BAM), Berlin entwickelten, thermo-chemischen Dekontaminationstechnologie zu lösen sein müsste. Mit Hilfe internationaler (EU-Projekt "SUSAN") und nationaler (Austria Bioenergy Competence Center, Graz) Forschungskooperationen ist es gelungen ein Verfahren zu entwickeln, mit dem aus den Klärschlammaschen ein schadstofffreier und hochwirksamer Dünger wirtschaftlich hergestellt werden kann.
Nach Inbetriebnahme der Pilotanlage folgen bereits die 5 nächsten Anlagenprojekte in Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden und Russland. Conceptual Design und Engineering der Anlagen liegt bei der TREVIS Ingenieure AG, Basel, einem Tochterunternehmen der BEKO HOLDING AG. Die Vorarbeiten für die ersten beiden Anlagen in Bayern und im Wallis sind bereits abgeschlossen. Mit der Inbetriebnahme dieser Anlagen im Jahr 2009 und 2010 wird ASH DEC 60.000 Jahrestonnen Phosphatdünger verkaufen und damit bereits knapp 30 Mio. Euro umsetzen. Allein das europäische Umsatzpotential für das neue Verfahren liegt bei 1 Mrd. Euro jährlich.
Das Geschäftsfeld der ASH DEC Umwelt AG ist "Urban Mining", die Erschließung von Rohstoffen aus den Reststoffen der Industriegesellschaft. Mit der Inbetriebnahme der Pilotanlage Leoben beginnt der Abbau aus der ersten urbanen Phosphatmine der Welt.