In dem Artikel „Coach-Geschwurbel“ vom 05. September 2012 wird auf sehr unangebrachte Weise negativ über Coaches, Coaching-Ausbildungen und Marketing der Coaches berichtet. Drei Bereiche, die grundsätzlich separat betrachtet werden müssen, werden hierin über einen Kamm geschert. Darüber hinaus nennt die Autorin namentlich Leute aus dem Weiterbildnermarkt, die erwiesenermaßen richtig gut in ihrem Fach sind. Hierzu hat sie schlichtweg Texte aus deren Internetpräsenz herauskopiert und unsachgemäß auseinandergenommen. Sieht so fundierte Recherche aus?
Stellt sich doch eine entscheidende Frage: Warum sind die von Frau Schwertfeger genannten Coaches und Speaker so erfolgreich, wo sie doch nur – Zitat Bärbel Schwertfeger – „… schwafeln müssen, weil sie nichts anderes zu bieten haben.“? Die Antwort darauf ist alles andere als neu: Weil die Chemie zwischen Coachee und Coach stimmen muss. In der Marburger Studie von 2009 wird genau das als sehr wichtig für die Auswahl von Coaches hervorgehoben. Diese Studie von Projektleiter Peter-Paul Gross belegt außerdem, dass Coaching-Interessenten ihre Auswahl hauptsächlich aufgrund von Weiterempfehlungen treffen und Meinungen aus deren Netzwerk, gefolgt von dem ‚Bauchgefühl‘, das unbedingt stimmen muss. Die Recherche über das Internet steht in dieser Studie ganz hinten mit an.
Wir in der Agentur machen genau dieselben Erfahrungen unverändert seit Jahren in unserer Arbeit mit Coaches, in Fortbildungen und Seminaren: Die Coaching-Interessenten sind auf der Suche nach einem „Bedürfnisstiller“ und da spielt es keine Rolle, welche Ausbildungen, Zertifikate, Titel oder Weiterbildungen der Coach vorweisen kann. Hätte die Autorin richtig recherchiert, wäre sie sicherlich auf diese Studie gestoßen.
Ohne Frage besteht die Gefahr, dass es Coaches da draußen gibt, die „blenden“ und die Unübersichtlichkeit des Markts ausnutzen. Dass das allgemein ein Problem für die Suchenden auf dem Markt ist, sehe ich genauso. Coaching-Qualifikationen zu nennen ist jedoch kein Muss, denn die Suchenden entscheiden sich für einen Coach anhand der bereits erwähnten weichen Faktoren wie das Bauchgefühl. Harte Fakten haben hier keine Chance!
Der Artikel „Coach-Geschwurbel“ ist ein Täuschen des Markts, der sowieso durch die Masse an Coaching-Anbietern mittlerweile mehr als unübersichtlich ist. Darin werden zudem klar die Grenzen verwischt: Unseriosität im Coaching wird hier gleichgesetzt mit dem Marketing der Coaches. Das ist völlig unprofessionell!
Wir wünschen Frau Schwertfeger, dass sie wieder zurückfindet und – Zitat aus ihrem Blog – „… Garant für unabhängige, kritische, aber immer faire Berichterstattung… „ für ihre Zielgruppe bleibt.
Benjamin Schulz
Geschäftsführer werdewelt GmbH