Schon zu Beginn der Veranstaltungen war klar: Viele Unternehmen und Führungskräfte nutzen noch nicht die neuen Kommunikationsmöglichkeiten, um Kunden zu betreuen, Neukunden zu gewinnen, Märkte zu entwickeln oder Ideen zu testen. „Social Media basieren, wie alle Netzwerke und Vereinigungen zuerst einmal auf dem Geben, nicht auf Nehmen“, machte Benjamin Schulz, Geschäftsführer der Haigerer Marketingagentur werdewelt, deutlich. „Diese Geber-Mentalität müssen wir neu entdecken.“ Fragen nach den Bedürfnissen der jeweiligen Zielgruppe müssten ebenso geklärt werden, wie die Art der Kommunikation. „Da ist Facebook ganz klar im privaten Umfeld angesiedelt, während XING das Portal für Geschäftsbeziehungen ist.“
Profil erstellen und passiv abwarten – das funktioniert nicht!
Interaktiv band der Referent seine Zuhörer in seinen Vortrag ein mit Fragen wie: „Was wollen Sie erreichen? Mehr Umsatz, neue Kunden, Imagepflege oder sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren – all das kann Social Media leisten.“ Aber auch hier spiele Qualität eine entscheidende Rolle. „Ein Profil zu erstellen und dann abzuwarten, ob sich jemand bei Ihnen meldet, funktioniert nicht. Sie müssen wie bei allen Marketing- und Vertriebsmaßnahmen Zeit investieren in diese besondere Art des Networking.“
Benjamin Schulz gab einen Überblick über XING, Facebook, Twitter, LinkedIn und das neue Google Plus sowie deren Verknüpfungsmöglichkeiten. „80% aller Führungskräfte in Deutschland haben bereits ein XING-Profil.“ Diese B2B-Plattform sei für ihn mittlerweile der wichtigste Kommunikationskanal, um zu Recherchieren, Aufträge zu akquirieren und Kunden zu binden. „Auch die Messenachbearbeitung läuft darüber. Anstatt Protokolle auszufüllen und Wochen nach der Messe die Gesprächspartner anzuschreiben, bekommen meine Messekontakte sofort über Social Media eine Einladung in mein Netzwerk. So bekomme ich eine direkte Kommunikation über die Messe hinaus.“
Auch die anderen Social Media-Plattformen haben ihre Besonderheiten: „LinkedIn ist mittlerweile das größte Business-Portal im internationalen Bereich. Und bei Facebook geht es zunächst mal um Freundschaften, und Dinge des Lebens, die jemand seinem Netzwerk mitteilen will. Der Schwerpunkt liegt eindeutig in der Beziehungspflege. Facebook soll bereits die größte Suchmaschine für Personalrekruting sein. Schließlich wollen Personalverantwortliche wissen, wen sie da einstellen“, sagte Schulz.
Social Media bringt Websites im Ranking nach oben
Neu im Markt ist Google Plus mit besonderen Features: „In sogenannten Circles kann ich einfach festlegen, ob ich Infos an Freunde und Familie oder an Geschäftskontakte, meinen Interessensverband oder Verein weitergeben will.“ Auch das Chatten sei einfach möglich. „Die Nähe zur Google-Suchmaschine ist grandios, weil ein geposteter Text sofort auch von der Suchmaschine registriert wird.“ Dabei sei aber stets Vorsicht geboten, was man kommuniziert. Denn das Internet vergisst nichts. Auch die Möglichkeiten der Video-Kommunikation erklärte Benjamin Schulz. YouTube sei mittlerweile die zweitgrößte Suchmaschine und das größte Videoportal der Welt.
WiM will Region Lahn-Dill fördern
„Mit dem Wissensforum Mittelhessen wollen wir unsere Region gezielt fördern“, sagte Walter Lutz, Mitbegründer der Marketingagentur werdewelt aus Haiger. „Genau wie wir vor über zehn Jahren Unternehmen begleitet haben bei der Einführung der Internet-Kommunikation, unterstützen wir heute Freiberufler , Firmen und Organisationen beim strategischen Umsetzen von Social Media“. Das „WiM“ soll zukünftig quartalsweise stattfinden mit aktuellen Themen für Unternehmer und Entscheider aus den Bereichen Marketing, Vertrieb, Personal, Logistik usw. Walter Lutz lud die Teilnehmer ein, sich über die WiM-Gruppe bei XING zu vernetzen. „In nur zwei Wochen haben sich hier über 130 Personen registriert.“ Darüber können die Teilnehmer Themenvorschläge machen oder einfach mitdiskutieren.
Das nächste Wissensforum Mittelhessen im Frühjahr 2012 will sich mit dem Thema „Mitarbeiter 3.0 – Die Mitarbeiter von Morgen - ihre Werte, Vorstellungen, Ansprüche“ beschäftigen. Angesichts des demografischen Wandels und des anstehenden Facharbeitermangels ein brennendes Thema. (Kontakt: www.wissensforum-mittelhessen.de)