Schon jetzt setzt die ÖBB-Infrastruktur Bau AG satellitengestützte Systeme wie GPS erfolgreich ein - unter anderem zur Gleisvermessung. Satelliten-Ortungstechnologien ermöglichen deutliche Kosteneinsparungen bei der Erfassung und Verbreitung der immer wichtiger werdenden Infrastrukturdaten. Die Nutzung der Satellitennavigation bringt einerseits Kosteneinsparungen bei Planung und Instandhaltung der Infrastruktur und erschließt andererseits neue Geschäftsfelder, z. B. im Bereich neuer mobiler Telematik- und Auskunftsdienste. Vom Einsatz dieser Ortungssysteme erwartet sich das Unternehmen in Zukunft noch viel mehr. Vor allem das derzeit in Entwicklung befindliche, europäische Satellitensystem GALILEO soll einen deutlichen Qualitätssprung bringen.
Qualitätssprung mit GALILEO
Im Vergleich zum US-System GPS und zum russischen Satellitenortungssystem GLONASS soll das künftige europäische Ortungssystem Galileo noch mehr Genauigkeit bringen - durch eine dreidimensionale Ortsbestimmung mit Abweichungen von höchstens vier Metern. Basis dafür ist ein wesentlich stärkeres Signal, außerdem senden die Galileo-Satelliten auf drei verschiedenen Frequenzbändern. Für die künftigen Nutzer bedeutet das neben mehr Qualität auch bessere Verfügbarkeit und Integrität der Ortung. Alle drei Faktoren sind gerade für den Bau und Betrieb von Bahnstrecken besonders wichtig.
Die nun von dem Münchner Technologieunternehmen Berner & Mattner Systemtechnik GmbH im Auftrag der ÖBB-Infrastruktur Bau AG erstellte Studie hat das Potenzial der satellitenbasierten Ortungsverfahren GPS, GLONASS und GALILEO im Bereich der Schieneninfrastruktur analysiert und zeigt neue Nutzungsszenarien auf. Das Unternehmen Berner & Mattner verfügt über langjährige Erfahrung in der Satellitennavigation und in der systematischen Integration und Vernetzung von Leittechniksystemen. "Die nun vorliegende Studie liefert der ÖBB-Infrastruktur Bau AG eine detaillierte und praxisorientierte Einschätzung des Leistungsspektrums von GALILEO und dessen Potenzial für die eigenen Prozesse sowie mögliche neue Anwendungen", erklärt Dr. Gérard Presle, Leiter des Stabes Forschung und Entwicklung der ÖBB-Infrastruktur Bau AG. "Damit haben wir eine gute Grundlage, um unser Leistungsspektrum frühzeitig auf zukünftige Satellitennavigationstechnologien einzustellen und diese dann optimal zu nutzen."
ÖBB-Infrastruktur Bau AG: Rückgrat der Bahninfrastruktur
Die ÖBB-Infrastruktur Bau AG ist für Planung, Bau, Finanzierung und Anlagenmanagement der gesamten österreichischen Eisenbahninfrastruktur verantwortlich. Mit durchschnittlich rund 1,5 Mrd. Euro jährlichem Investitionsvolumen forciert die ÖBB-Infrastruktur Bau AG den Schienenausbau in Österreich. Das Unternehmen ist Eigentümerin der ÖBB-Infrastruktur samt Anlagen und Einrichtungen mit einem Vermögenswert von rund 14,5 Mrd. Euro. Die ÖBB-Infrastruktur Bau AG ist Teil des ÖBB-Konzerns. Als umfassender Mobilitätsdienstleister sorgt der ÖBB-Konzern österreichweit für die umweltfreundliche Beförderung von Personen und Gütern. Im Jahr 2007 wurden von den ÖBB 448 Mio. Fahrgäste und 97 Mio. Tonnen Güter transportiert. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.