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Es könnte alles so einfach sein in der Kommunikation zwischen Führungskräften und Beschäftigten. Ist es aber nicht. Es ist vielmehr ziemlich typisch, dass Chefinnen und Chefs ihrer Meinung nach klare Anweisungen geben und Beschäftigte trotzdem nicht genau wissen, was sie zu tun haben. Umgekehrt trauen sich Beschäftigte oft nicht, nachzufragen, wenn sie etwas nicht verstanden haben - obwohl die meisten Führungskräfte dafür durchaus offen sind.
Dass es im Austausch zwischen Menschen oft nicht rund läuft, hat einen einfachen Grund: "Kommunikation wird nie eins zu eins übertragen. Es gibt immer eine Senderin oder einen Sender und eine Empfängerin oder einen Empfänger", sagt Jella Heptner, Arbeitspsychologin bei der BG ETEM. Das, was gesendet werde, gehe also immer durch individuelle Filter des Gegenübers, dessen Denk- und Interpretationsmuster. "Dazu kommt, dass Personen im Gespräch mit anderen viel mehr senden als nur Worte", weiß Heptner. Mimik, Gestik, der gewählte Kanal - all das sei Teil von Kommunikation.
Die richtigen Worte finden
Wenn die Kommunikation zwischen Führungskräften und Beschäftigten jedoch nicht läuft, leiden Unternehmenserfolg und Arbeitssicherheit. Sind Absprachen im Arbeitsschutz unklar, kommt im schlimmsten Fall ein tödlicher Unfall dabei heraus.
In der neuen Folge des BG ETEM-Podcasts "Ganz sicher" erfahren Führungskräfte und Arbeitsschutzverantwortliche jetzt, wie es besser geht. Arbeitspsychologin Jella Heptner ist zu Gast bei Moderatorin Katrin Degenhardt und hat praktische Tipps für Führungskräfte und andere Arbeitsschutzverantwortliche im Gepäck. Das sind ihre fünf goldenen Kommunikationsregeln, an denen Chefinnen und Chefs sich orientieren können:
- Präsenz zeigen
In Zeiten von Homeoffice und im Kontakt mit dem Außendienst ist das nicht immer leicht umsetzbar, aber: Bei wichtigen Themen ist Präsenz Trumpf. "Die Kommunikation von Sicherheitsregeln zum Beispiel sollte möglichst vor Ort stattfinden", sagt Heptner. Überhaupt rät sie Führungskräften, immer wieder den Dialog mit ihrem Team zu suchen und ins persönliche Gespräch zu gehen. So ließen sich auch Probleme leichter aufspüren und mögliche Lösungen finden. Ist ein persönliches Zusammentreffen nicht machbar, ist eine gemeinsame Videokonferenz mit dem Team besser als eine E-Mail.
- Deutliche Worte wählen
Klare Kommunikation bedeutet, dass Gesagtes ankommt und verstanden wird. Damit das gelingt, sind deutliche Worte wichtig. Statt "Du solltest vielleicht …", "Könntest du eventuell…" oder "Es wäre schön, wenn…" sollten Führungskräfte lieber eindeutige Formulierungen wählen: zum Beispiel "Ich erwarte, dass…" oder "Mir ist wichtig, dass…".
- Auf Körpersprache achten
Nonverbale Signale wie Gestik und Mimik können Gesagtes unterstreichen - oder konterkarieren. Dessen müssen sich Chefinnen und Chefs bewusst sein. "Letztlich ist es am besten, dass man auch wirklich hinter dem steht, was man sagt", betont Heptner.
Auch beim Zuhören ist Körpersprache entscheidend. Und es gibt No-Gos: Wer im Gespräch mit einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter aufs Smartphone schaut, nebenbei eine E-Mail liest, verstohlen gähnt oder ungeduldig mit dem Fuß wippt, signalisiert Desinteresse - und stört die Kommunikation erheblich.
- Vorbild sein
Das eine sagen und das andere tun? Keine gute Idee. Wenn Führungskräfte bestimmte Verhaltensweisen von ihren Beschäftigten einfordern oder klare Regeln festlegen, müssen sie auch selbst danach handeln. "Wenn Chefs wollen, dass alle im Betrieb Sicherheitsschuhe tragen, sollten sie selber nicht in Business-Schuhen durchs Werk laufen", sagt Heptner.
- Ansprechbar bleiben
Kommunikation ist keine Einbahnstraße. Führungskräfte sollten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ansprechbar sein, ihnen zuhören und immer auf Augenhöhe mit ihnen sprechen. Im Sinne einer klaren Kommunikation können sie sich auch immer wieder mal rückversichern, ob Absprachen verstanden wurden oder ob es noch Fragen gibt.
Podcast anhören und mehr Informationen
Der Podcast der BG ETEM ist auf der Webseite der BG ETEM unter der Adresse
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