Rund eine Million Menschen haben seit 2015 in Deutschland Zuflucht gesucht. Viele von ihnen wollen sich und ihre Familien nicht nur vor politischer Verfolgung in Sicherheit bringen, sondern hier ein neues Leben beginnen – auch im Beruf. Damit das gelingt, benötigen die Berufsanfänger nicht nur sprachliche und fachliche Kenntnisse. Sie brauchen auch Menschen wie Ausbildungsleiter Thilo Lindner von der Stuttgarter Lapp Group. Er zeigt ihnen ab dem ersten Tag im Betrieb, welche Risiken am Arbeitsplatz drohen und wie sie sich davor schützen können.
Es gibt dabei viele Wege zum Ziel, wie der Technische Aufsichtsbeamte Florian Kraugmann von der BG ETEM betont. Entscheidend sei, wie die Inhalte zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz vermittelt werden. Dafür stellt die BG ETEM zum Beispiel zahlreiche Unterrichtsmedien bereit, die bevorzugt mit Bildern und Piktogrammen arbeiten – von Trickfilmen bis hin zu InterAktiv-Lernmodulen.
Beim Umgang mit gering qualifizierten Kräften, die wenige Sprachkenntnisse haben, kommt der bildgestützten Prävention besondere Bedeutung zu. Daneben können Peer-Systeme hilfreich sein: Gruppen aus Mitarbeitern gleicher Herkunft und Sprache sowie spezielle Schulungen der Sicherheitsfachkräfte und Aufsichts-personen. Wenn dann noch Empathie und Geduld hinzukommen, kann die Integration in die deutsche Arbeitswelt gelingen – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur gesellschaftlichen Integration der Geflüchteten.
Bei der BG ETEM berät Joydeep Mukherjee Mitgliedsunternehmen zu Fragen im Zusammenhang mit Geflüchteten. Er stellt klar, dass Geflüchtete kein höheres Unfallrisiko darstellen als Einheimische.
„etem“ ist das Magazin für Prävention, Rehabilitation und Entschädigung der BG ETEM. In der aktuellen Ausgabe informiert es unter anderem über Gefahren für die Verkehrssicherheit durch Ablenkung, gibt Sicherheitshinweise für 3-D-Druck-Verfahren und zeigt anhand von Interviews mit Experten, welchen Beitrag leitende Mitarbeiter in Unternehmen für die Gesundheit der Beschäftigten leisten können.