Das Sensibilisierungsangebot der ehrenamtlich tätigen Dozent:innen wurde in den letzten Jahren erfolgreich in den Schulen etabliert. Denn im Zuge von Digitalisierung und dem immer größer werdenden Angebot für Kinder und Jugendliche im Netz wurde klar, dass auch die Risiken für junge Menschen immer umfangreicher werden. Mit multimedialen Vorträgen und praktischen Beispielen begeistern die Dozent:innen im Unterricht und bringen den Schüler:innen die Themen Datenschutz und IT-Sicherheit näher.
„Datenschutz ist wenig greifbar und sehr komplex. Daher ist es sehr verdienstvoll, wenn junge Menschen bereits in der Schule oder in der Ausbildung in einer für sie verständlichen Form an das Thema herangeführt werden und einfache Mechanismen und einfache rechtliche Regelungen im Umgang mit dem Datenschutz erfahren“, bekräftigt Professor Dr. Alexander Roßnagel, der Hessische Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit (HBDI).
Um auch in Pandemiezeiten ohne Schulbesuch passende Impulsvorträge liefern zu können, hat die Initiative „Datenschutz geht zur Schule“ mit freundlicher Unterstützung der Datenschutzaufsichtsbehörden LfDI Baden-Württemberg, dem Bayerischen Landesamt für Datenschutzaufsicht (BayLDA), dem Thüringer Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (TLfDI) sowie dem Hessischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit (HBDI) das Projekt „Datenschutz – leicht erklärt“ ins Leben gerufen. Hierbei wurden in 19 Einzel-Videos die Datenschutz-Themen, die bisher nur in den Klassenräumen im Rahmen der Sensibilisierungsveranstaltungen vermittelt wurden, aufgezeichnet und veröffentlicht sowie unter einer Creative Common-Lizenz zur freien Verfügung gestellt.
Michael Will, Präsident des Bayerischen Landesamts für Datenschutzaufsicht erklärt: "Während der Pandemie können wir nur eingeschränkt selbst in die Schulen kommen. Unsere Videos füllen diese Lücke. Schüler:innen können sich selbst durch die Videos klicken, um zu lernen, wie sie sich im Netz schützen. Lehrer:innen erhalten Unterrichtsmaterial, um die wichtigsten Themen zu besprechen."
Der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Baden-Württemberg Dr. Stefan Brink: „Junge Menschen bewegen sich in der digitalen Welt gekonnt. Wir unterstützen Schüler:innen dabei, sich mit der Digitalisierung intensiv zu befassen. In kurzen Videoclips zeigen wir leicht verständlich, wie sie sich und ihre persönlichen Daten einfach und mit wenig Aufwand besser schützen können. Eltern und weitere Betreuungspersonen können diese Clips nutzen, um leicht verständlich über Digitalisierung und Datenschutz zu sprechen.“
„Auch bei der Lehrerausbildung gibt es im Bereich Medienkompetenz oft große Lücken, obwohl sie fester Bestandteil der Studienpläne ist“ so Dr. Lutz Hasse, der Thüringer Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (TLfDI), der zudem auch Vorsitzender von zwei bundesweiten Arbeitskreisen der Datenschutzkonferenz ist, die sich u.a. mit Schuldatenschutz und Medienkompetenz beschäftigen. „Die Videos sind daher kleine Lichtblicke bei der Vermittlung des bisweilen etwas sperrigen Themas Datenschutz, sowohl für die Schüler:innen als auch für die Lehrkräfte. Sie zeigen zudem anschaulich, dass viele engagierte Akteure etwas auf die Beine stellen können – möglicherweise ein Modell zur Lösung einiger Probleme in diesem Bereich.“
Auch Rudi Kramer, Sprecher der „Initiative Datenschutz geht zur Schule“, betont die Wichtigkeit der Aufklärungsarbeit in den Schulen: „Wir hoffen, dass das Bewusstsein für das Erfordernis einer Vermittlung digitaler Grundkenntnisse auch im Umgang mit personenbezogenen Daten Einzug in die Lehrpläne erhält. Die von unserer Initiative DSgzS gemeinsam mit den Aufsichtsbehörden erstellten kurzweiligen Videos eignen sich perfekt für einen thematischen Einstieg im Unterricht. Wir sind dankbar, dass die Aufsichtsbehörden uns hierbei so tatkräftig unterstützt haben.“
Über die Initiative „Datenschutz geht zur Schule“:
Die 2009 vom Berufsverband der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD) e.V. gegründete und seit 2020 von dessen gemeinnütziger Gesellschaft privacy4people fortgeführte Initiative „Datenschutz geht zur Schule“ zeigt Schüler:innen einfache Wege auf, wie sie ihre persönlichen Daten besser schützen können – ohne dabei auf moderne Kommunikationsformen verzichten zu müssen. Dazu hat die Initiative Sensibilisierungsvorträge speziell für junge Internet-User der Sekundarstufen I und II sowie für Klassen an Berufsschulen erarbeitet. Sie bieten Schüler:innen klare und einfache Verhaltensregeln für mehr Sicherheit im Netz – ausgerichtet an der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen.