Im Jahr 2022 lag der Energiekostenanteil pro Fahrzeug in Europa bei etwa 800 Euro, im nächsten Jahr könnte er auf bis zu 1200 Euro steigen (im Jahr 2021 fielen pro Fahrzeug im Durchschnitt nur 300 Euro an). Die Werte für die USA oder China liegen stets weit darunter (siehe Grafiken im Anhang).
Um ein Beispiel zu geben: In Spitzenzeiten lag der Preisunterschied für die MWh zwischen den USA und Europa bei 800 Euro. Aktuell haben sich die Zahlen wieder angenähert. Allerdings ist die MWh in den USA immer noch zwischen 200 und 300 Euro günstiger als in Europa.
Die Berylls-Experten haben die Angaben der Strompreisbörsen ausgewertet und gehen davon aus, dass die europäischen OEMs im kommenden Jahr bis zu 14 Milliarden Euro zusätzlich für Energie zahlen müssen (bezogen auf das Jahr 2021).
Von einer schnellen Reduktion der Kosten ist nicht auszugehen, wie die Analyse der Experten zeigt. Immerhin ist mit einem langsamen Sinken der Strompreise auf dem europäischen Markt zu rechnen. Eine Annäherung der Unterschiede in den Weltregionen ist dagegen auch mittelfristig nicht zu erwarten, was Europa zum klaren Verlierer der Entwicklung macht und Fahrzeuge aus europäischer Produktion weiter verteuern dürfte. Vor allem aber werden Standortentscheidungen der OEMs und Zulieferern stark von den Energiekosten bestimmt werden.
Die Diskussionen über den Standort des Northvolt-Batteriewerks (bei Heide in Schleswig-Holstein oder in den USA) sind nur ein Beleg dafür.