- Viel Bewegung innerhalb des „Berylls LeanVal Automobility Leaders“-Index
(Bloomberg-Ticker: AUTO100), beim Q3-Rebalancing. - Zu den Neu- und Wiedereinsteigern in den Index, gehören vor allem chinesische OEM und Zulieferer.
- Unter den Absteigern befinden sich mit der Avis Budget Group, den Cargurus und KAR Auction Services, überraschend viele Mobilitätsanbieter.
- Die Performanceunterschiede zwischen den einzelnen Aktien im Index sind, als Folge starker Marktverwerfungen, sehr hoch.
Die Berylls Group und das Analysehaus LeanVal Research haben den „Solactive Berylls LeanVal Automobility Leaders 100”-Index aufgelegt, um den Überblick über den wichtigsten Wirtschaftsfaktor, den die Mobilitätsindustrie weltweit darstellt, zu behalten. Ein Index, der im Dreimonats-Rhythmus an die Veränderungen der Branche angepasst wird.
Die weltweit 100 wichtigsten Unternehmen sind im, kurz AUTO100 genannten, Index zusammengefasst. Neben OEMs und Zulieferern gehören auch Autohandelsketten, Mobilitätsdienstleister und Infrastrukturanbieter zum AUTO100.
In den vergangenen drei Monaten, hatten die Investoren einen stark differenzierenden Blick auf die Unternehmen, deren Umgang mit der Krisensituation an den Aktienmärkten dementsprechend uneinheitlich bewertet wird. Im letzten Quartal konnten insbesondere viele Unternehmen aus China und dem ostasiatischen Raum überzeugen, während eine ganze Reihe in den USA beheimateter Firmen aus dem Index gefallen sind.
Besonders erwähnenswert ist der Wiedereinstieg der Hersteller NIO und Xpeng. Noch vor einem halben Jahr sind sie, bedingt durch einen schwächelnden chinesischen Markt und durch die Pandemie hervorgerufene Produktionsstopps, beide aus dem Index ausgestiegen. Jetzt sind sie wieder an Bord, ihre Aktienkurse haben sich stabilisiert und zeigen erfreuliche Trends nach oben. Anders als beim Mobilitätsanbieter Avis Budget Group oder den Handelsunternehmen Cargurus sowie KAR Auction Services, alle Unternehmen haben ihren Sitz in den USA. Hier sehen die Investoren keinen so positiven Trend. Die drei namhaften US-Unternehmen fallen aus dem Index heraus.
Bemerkenswert hat sich in den vergangenen Monaten die BYD Company Ltd. geschlagen, nicht nur im AUTO100 Index. BYD ist eines der größten chinesischen Unternehmen in Privatbesitz, das mittlerweile weltweit in rund 50 Regionen und Nationen erfolgreich in den vier Kernbereichen Automobil, Elektronik, erneuerbare Energie und Schienenverkehr operiert. Durch die Entwicklung des Null-Emissions-Energie-Ökosystems, das aus erschwinglicher Solarstromerzeugung, zuverlässiger Energiespeicherung und modernen elektrifizierten Transportlösungen besteht, ist BYD zu einem der Branchenführer in den Bereichen Energie und Transportwesen aufgestiegen. Die Unternehmens-Ergebnisse zeigten ein starkes Wachstum der Umsatzerlöse aus dem operativen Geschäft um 63 Prozent auf 66,8 Milliarden RMB. Dies war in erster Linie auf das starke Wachstum bei den NEVs zurückzuführen. Darüber hinaus stieg das Betriebsergebnis um 55 Prozent auf 1 Milliarde RMB. Aus dieser Situation der Stärke heraus, wagt BYD den Schritt auf den europäischen Markt und wird ab Oktober 2022 auch in Deutschland und Schweden E-Autos anbieten. Die ersten Kundenfahrzeuge sollen noch im vierten Quartal dieses Jahres ausgeliefert werden.
Generell lässt sich sagen, dass die Performanceunterschiede zwischen den einzelnen Aktien im Index sehr hoch sind. Starke Marktverwerfungen der letzten Monate sind die Gründe dafür. Insbesondere chinesische Aktien, die sich in den letzten drei Monaten überdurchschnittlich entwickelt haben, konnten die herben Verluste der letzten Monate wieder wettmachen. Verantwortlich dafür sind nicht zuletzt die hohen Wachstumserwartungen an die E-Mobilität in den letzten Jahren. Die Rückschläge des vergangenen Quartals, unter anderem bedingt durch Lockdowns in einigen Metropolen, scheinen überwunden zu sein. Der chinesische Industriesektor profitiert mittlerweile wieder stark von der anziehenden Inlandsnachfrage aber auch von der Expansion in den USA und Europa.