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Bezahlbare Mobilität – nur mit klaren Regeln für den Aftermarket

(PresseBox) (München, )
  • - Eine Studie von Berylls by AlixPartners in Zusammenarbeit mit CLEPA und FIGIEFA, beleuchtet die Entwicklung des Aftermarket und zeigt zwei mögliche Szenarien.
    - Szenario 1: Dominanz der Markenwerkstätten - OEMs schränken Zugriff freier Servicebetriebe auf Daten und Teile ein, in der Folge steigen die Service- und Reparaturkosten für Endkunden signifikant.
    - Szenario 2: Liberalisierter Automotive Aftermarket - der Gesetzgeber regelt Daten- und Teileverfügbarkeit im Sinne eines fairen Wettbewerbs, mit dem Ergebnis, dass die Werkstattkosten für die Autofahrer auf einem verträglichen Niveau bleiben.
Die Berylls by AlixPartners Aftermarket-Experten rund um Paul Kummer haben in einer breit angelegten europaweiten Studie die Zukunft des Automotive Aftermarket bis zum Jahr 2035 analysiert. Partner bei der Studie waren CLEPA (Verband der europäischen Automobilzulieferer) und FIGIEFA (europäischer Verband freier Kfz-Ersatzteilhändler). Die Analyse beleuchtet die Dynamik im europäischen Automotive Aftermarket.

Sie bewertet die potenziellen Auswirkungen neuer Fahrzeugtechnologietrends auf den Aftermarket, einschließlich der Auswirkungen der Cybersicherheit und des softwaredefinierten Fahrzeugs. Auf der Grundlage von Berylls‘ eigenen Analysen und Experteninterviews werden fünf wesentliche Einflussfaktoren identifiziert, die die Entwicklung des Aftermarktes maßgeblich beeinflussen werden. Ein Faktor sind Ersatzteile, die dem freien Markt nicht mehr zugänglich gemacht werden. Einfluss haben außerdem Cybersicherheitsmaßnahmen, die Notwendigkeit des Zugangs zu technischen Informationen und Diagnosedaten, die erforderlichen häufigen Software-Updates und der Zugang zu fahrzeuggenerierten Echtzeitdaten.

Teileverfügbarkeit als Hürde für freie Servicebetriebe

Die Verfügbarkeit aller Ersatzteile ist ein wichtiger Einflussfaktor. CLEPA und FIGIEFA berichten beispielsweise über eine zunehmende Anzahl von Ersatzteilen, die nur noch über den OEM angeboten werden können. Gründe hierfür sind nicht oder nur sehr verzögert erteilte Lizenzen durch die OEMs für die Nutzung von Werkzeugen, Design-, Patent- oder Softwarerechten, die es den Teileherstellern nicht gestattet, Ersatzteile in den Freien Markt zu liefern. Mit der Einführung von Maßnahmen zur Cybersicherheit benötigen viele Teile nach dem Einbau eine Freischaltung oder Aktivierung durch den OEM, was die Abhängigkeit aller Werkstätten vom OEM weiter verstärkt. Dies wird in der Praxis oftmals von den OEMs genutzt, um unabhängigen Marktbeteiligten Gebühren aufzuerlegen, die sich direkt auf die Kosten der Dienstleistungen auswirken, die sie den Fahrzeughaltern anbieten.

Der Zugang zu Daten, technischen Informationen und Software-Updates stellt ein weiteres erhebliches potenzielles Hindernis dar. Da Fahrzeuge zunehmend vernetzt sind, verschafft der Fernzugriff auf das Fahrzeug und die von ihm erzeugten Echtzeitdaten den OEMs einen erheblichen Benefit. Dieser ermöglicht einen Wettbewerbsvorteil, für ihre Dienstleistungen zu werben und Fahrzeuge in die Werkstätten der Hersteller zu leiten. Problematisch in der Handhabung sind nicht nur die vom Fahrzeug generierten Daten, sondern auch die technischen Informationen, die die Werkstätten für die Erbringung von Reparaturdienstleistungen benötigen. Paul Kummer kommentiert: „Wir haben beobachtet, dass die vom Hersteller zur Verfügung gestellten Daten manchmal schlecht strukturiert sind oder in Formaten weitergegeben werden, die eine einfache Verarbeitung sehr erschweren.

Um die für die Wartung und Reparatur benötigten Informationen nutzbar zu machen, müssen die auf Diagnose- und Reparaturinformationen spezialisierten Anbieter nun einen erheblichen Aufwand betreiben, der die Kosten für die freien Betriebe in die Höhe treibt und damit die Arbeiten am Fahrzeug unnötig verzögert und verteuert.“

Zusätzlich zu den traditionellen Reparaturleistungen wird die Wartung der Fahrzeugsoftware zu einem wichtigen Aspekt des Service-Angebots. Die Fähigkeit des freien Aftermarkets, innovative Dienstleistungen anzubieten, wird sich direkt auf seine Wettbewerbsfähigkeit auswirken.

Mögliche Szenarien und ihre Auswirkungen

Im Szenario 1, bei dem die OEMs ihren Einfluss weiter ausbauen können, gehen die von Berylls befragten Experten unisono davon aus, dass sich die Servicekosten für den Endverbraucher spürbar verteuern werden. Bezahlbare Mobilität mit dem eigenen Auto könnte in diesem Fall nicht mehr für alle Gesellschaftsschichten realisierbar sein.

Aktuell werden in den in der Studie erfassten sieben Länder 150,2 Milliarden Euro jährlich erwirtschaftet (Teile und Lohn). Die Wirtschaftsleistung, davon geht das Berylls-Team aus, wird sich bis zum Jahr 2035 um jährlich 0,7 Prozent auf dann 161,9 Milliarden Euro erhöhen.

Bei steigendem Einfluss der OEMs erwarten die Fachleute im Jahr 2035 allerdings einen Anstieg auf etwa 197,9 Milliarden Euro. Die Differenz von 35 Milliarden, die in den sieben untersuchten Ländern entstehen würde, müssten die Endkunden zusätzlich zum erwarteten Betrag aufwenden.

Gelingt es allerdings, die Bedingungen für den Aftermarket zu liberalisieren, wie im Szenario 2 beschrieben, darf davon ausgegangen werden, dass die Aufwände für Service und Reparaturen in den betrachteten Ländern im Jahr 2035 auf etwa 159,8 Milliarden Euro einpendeln. Sie würden damit rund zwei Milliarden Euro unter dem derzeit erwarteten Niveau liegen. Die Autofahrer müssten also etwas weniger für Wartung und Instandsetzung bezahlen.

Dass aktuell viele Markenbetriebe ihren Händlerstatus gegen den eines Agenturbetriebs tauschen, hat nach Ansicht der Experten vorläufig keinen Einfluss auf die Service- und Reparaturkosten. Denn auch die Werkstatt einer Agentur muss bis auf Weiteres die hohen Anforderungen erfüllen, die der jeweilige OEM an sie stellt, was seine Berechtigung hat.

Die Autos auf den europäischen Straßen werden immer älter und damit pflegebedürftiger.

Derzeit liegt das Durchschnittsalter bei 12,2 Jahren, 2035 wird es schon bei 14,6 Jahren liegen. Der damit verbundene steigende Wartungsbedarf, ist keine Überraschung. Es wäre allerdings sehr wünschenswert, wenn ihn sich auch künftig jeder leisten kann.

Der Gesetzgeber ist gefordert

Es liegt nun beim Gesetzgeber, für mehr Transparenz und Eindeutigkeit beim Zugang zu Reparatur- und Serviceinformation zu sorgen. Als Folge der technischen Entwicklung wird der Einfluss der OEM weiter zunehmen. CLEPA und FIGIEFA sehen hier Szenario 1 als sehr reale Option. Die Daten und die Digitalisierung verschiedener Aftermarket-Angebote gewinnen an Relevanz für das Geschäft der Servicebetriebe, hierzu gehören auch Updates von Fahrzeugsystemen wie beispielsweise Assistenzsysteme oder Firmware. Diese setzen zudem ein Höchstmaß an Sicherheit – Stichwort Cybersecurity – voraus. Diese Sicherheit bedingt ebenfalls einen im Detail geregelten und konfliktfreien Datenaustausch zwischen Herstellern und Werkstätten.

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Berylls ist eine auf die Automobilitätsindustrie spezialisierte Strategieberatung. Mit Experten in Deutschland, China, Großbritannien, Südkorea, Nordamerika, Österreich und in der Schweiz deckt Berylls alle Zukunftsthemen ab, um im Ökosystem der Automobilität erfolgreich, zukunftsfähig und digital zu sein. Unsere Experten bieten den Kunden End-to- End-Unterstützung von der Strategie bis zur finalen Umsetzung an.

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