- Entkopplung von Hardware und Software wird zum Muss, um die F&E-Prozesse zu beschleunigen und die Markteinführungszeit zu verkürzen.
- Herstellerübergreifend genutzte Open-Source-Plattformen sind eine Möglichkeit, um Innovationen voranzutreiben. Nach Einschätzung von Berylls, sollten sie das derzeitige Streben nach eigenständigen Software-Stacks beenden.
- Investitionen in eine zentralisierte E/E-Architektur sind unerlässlich, die Trennung von alten Bordnetz-Plattformen ist zwar eine enorme Herausforderung, für den Fortschritt allerdings unabdingbar.
- Berylls beobachtet, dass die traditionelle OEM-Lieferanten-Beziehung zum Auslaufmodell wird und neue Partnerschaften auf Augenhöhe entstehen müssen.
- Digitale Entwicklungstools beschleunigen den Prozess zum softwaredefinierten Fahrzeug, denn virtuelle Testumgebungen in der Cloud ermöglichen eine schnelle Skalierbarkeit.
„Die Automobilindustrie steht seit Dekaden für technologischen Fortschritt.“ Erläutert Sebastian Böswald. „Es ist ihr immer wieder gelungen die Grenzen von Innovation und Design zu verschieben. Aber jetzt, mit dem Aufkommen der Digitalisierung und softwarebasierter Produkte, steht die Branche vor komplett neuen Herausforderungen. Und wir sehen bei Berylls noch nicht, dass diese Herausforderungen mit aller Konsequenz angegangen werden.“
Automobilhersteller sind mit der Aufgabe konfrontiert, ihre Rentabilität trotz der zunehmenden Produktkomplexität und der Transformation des Antriebsstrangs aufrechtzuerhalten. Ohne höhere Ausgaben für Forschung und Entwicklung ist dies unmöglich. Es gibt jedoch von Berylls identifizierte Strategien, die dazu beitragen können, die Forschungs- und Entwicklungs-Ausgaben zu senken und gleichzeitig die Innovationszyklen zu verkürzen.
Es wird nicht ohne harte Schnitte möglich sein, diese Strategien umzusetzen. Allen voran steht die Trennung von Hard- und Software. Nur wenn sie gelingt, steigt die Flexibilität. Erst diese Entkopplung schafft die Möglichkeit, schnell auf veränderte Kundenwünsche reagieren zu können und die Geschwindigkeit des schnellen technischen Fortschritts zu halten.
Auch Eitelkeit steht in vielen Fällen einer beschleunigten und kosteneffektiven Entwicklung im Weg. Wie wäre es sonst zu erklären, dass immer noch auf Inhouse-Software-Entwicklung bei nahezu jedem OEM gesetzt wird, anstatt beispielsweise für die komplexen OS-Systeme oder die sicherheitskritische Middelware, auf Open Source Software zu setzen? Selbst wenn die Software vor Kunde keinerlei differenzierenden Charakter hat, glauben viele Hersteller sie im Haus für enorme Kosten, viel Personal und mit großem zeitlichem Aufwand entwickeln zu müssen. Berylls empfiehlt diesen Irrweg zu verlassen, sich auf jene Entwicklungen zu fokussieren, die dem Kunden einen markenspezifischen Mehrwert bieten.
Änderungen erfordern auch die Beziehungen zwischen den OEMs und den Zulieferern. Es muss ihnen gelingen, auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten. Der partnerschaftliche Umgang wird schnellere Entscheidungen möglich machen, eine unkompliziertere Arbeitsbeziehung und damit effizientere Prozesse erlauben.
Automatisierung und Digitalisierung sind weitere wichtige Maßnahmen, die in ihrer Kombination zu einer virtuelleren Entwicklung führen. Sie erlaubt es mit reduzierten Kosten und höherem Tempo, beispielsweise Fahrsituationen der realen Welt in der digitalen abzubilden. Dass letzte Entwicklungs-Iterationen analog und mit realen Testfahrzeugen erfolgen müssen steht für die Berylls-Experten zwar außer Frage, aber ihre Zahl lässt sich verringern, ohne auf die Gewinnung notwendiger Daten verzichten zu müssen.
Der wahrscheinlich größte Schritt für die Legacy-OEMs, ist der, hin zu einer zentralisierten E/E-Architektur. Erst die zentrale E/E-Architektur, die die mehr als 100 über das Fahrzeug verteilten Steuergeräte ablösen muss, erlaubt es, das Auto mittels neuer Software frisch zu halten und ermöglicht die dafür notwendigen OTAs (Over-the-Air-Updates).
Die fünf Verbesserungsmaßnahmen sind für OEMs und Zulieferer von entscheidender Bedeutung, um mehr Effizienz, eine schnellere Markteinführung zu gewährleisten und Kosteneinsparungen zu realisieren. Sie sind absolut nötig, um den neuen Akteuren, die in den Markt drängen, erfolgreich gegenüber treten zu können. Denn diese New-Kids-on-the-Block nutzen viele dieser Maßnahmen längst.
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