- Verknüpfung ausgewerteter Fragebögen mit Geokoordinaten
- Geoportal als Informationsgrundlage für politische und wirtschaftliche Entscheider
Die Beta Systems Software AG und Intergraph (Deutschland) GmbH erhielten den Zuschlag zur Datenaufbereitung der letzten Volkszählung in Nigeria. Derzeit erfolgt die Überführung der Zensus-Daten in eine zentrale Datenbank, nachdem die Auswertung weitgehend abgeschlossen ist. Die finalen Zahlen des nigerianischen Zensus werden in Kürze veröffentlicht. Die Europäische Union fördert dieses größte afrikanische Einzelprojekt der EU über das Entwicklungshilfeprogramm EuropeAid. Bei der Volkszählung verarbeitete Beta Systems mit seiner Dokumenten-Management-Lösung FrontCollect mehr als 50 Millionen DIN A4 Doppelbögen - unter schwierigsten sozialen, strukturellen und geografischen Bedingungen. Die ausgelesenen Daten der Volkszählung werden jetzt in eine zentrale Datenbank überführt, mit Geokoordinaten verknüpft und in eine umfassende IT-Umgebung aus Geographischen Informationssystemen (GIS) eingebunden.
Nach weitgehender Auswertung der Zensus-Daten, erfolgt aktuell im Zuge des Projektes 'DBMS/Geo-Portal for Census Nigeria' die Überführung in eine zentrale Datenbank. Der Umgang mit den Massendaten gilt als Herausforderung. So sind alle Datensätze aus der Volkszählung in das System zu übernehmen. Zusätzlich wird ein erheblicher Geodatenbestand in das System integriert. Dabei erfolgen eine räumliche Zuordnung aller Informationen, die so genannte Geo-Referenzierung, und eine Einbindung in eine landesweite Geo-Infrastruktur-Umgebung zur internen und externen Nutzung. Insbesondere die Rasterbilddaten in verschiedenen Auflösungen füllen die Plattenspeicher, die mit einer Datenmenge von 120 Terabyte wohl zu den größten Afrikas zählen. Am Ende des Projektes liegen Entscheidern bedeutende bevölkerungsspezifische und wirtschaftsfördernde Planungsinstrumente vor.
Als zentrale Oberfläche zur Recherche, Visualisierung und Analyse steht ein Geoportal bereit, das abhängig von den Zugriffsrechten den intuitiven Zugang zu den georeferenzierten Volkszählungsdaten erlaubt. "Die offenen Schnittstellen garantieren darüber hinaus eine Analyse der Volkszählungsdaten im globalen Kontext. Dies ist insbesondere für die Aktivitäten der Vereinten Nationen von großer Bedeutung", erklärt Dr. Horst Harbauer, Geschäftsführer der Intergraph (Deutschland) GmbH.
Die EU ist in Abuja, der Hauptstadt Nigerias, mit einer Vertretung aktiv. Beta Systems gilt als Kenner der Verhältnisse des westafrikanischen Staates, engagiert sich dort seit Jahren insbesondere im Bankensektor und stellt unter anderem Lösungen zum Scannen und automatisierten Auswerten von Schecks zur Verfügung. Intergraph (Deutschland) GmbH genießt dank ihrer nationalen wie internationalen Referenzen in Sachen Geodateninfrastrukturen (GDI) und GeoWeb-Anwendungen hohes Vertrauen. Daher überzeugten die beiden deutschen Unternehmen und erhielten als Konsortium den Zuschlag für die Umsetzung der Zensus-Datenbank und Geoportal-Lösung in Nigeria.
Im einwohnerstärksten Land Afrikas gilt der Zensus als wesentliches Instrument, um die Entwicklungsplanung des Staates auf eine zuverlässige Basis zu stellen. Die Volkszählung widmete sich nicht nur den klassischen Fragestellungen wie Alter, Nationalität und Erwerbssituation. Der westafrikanische Staat fragte auch Angaben zu Ausbildungsstand, Kindersterblichkeit, häuslicher Umgebung und Hygienestandard ab.
Nigeria ist der mächtigste Staat Westafrikas. Als Bundesrepublik und Präsidialdemokratie organisiert nimmt er Platz sechs der Liste der weltweit größten Rohölproduzenten ein. Als Reichtum und zugleich innenpolitisches Problem gilt die komplexe ethnische, sprachliche und religiöse Struktur des Landes mit rund 400 Volksgruppen. Über 140 Millionen Menschen leben in Nigeria. Dies ergab die Volkszählung 2006.
"Aufgrund unseres umfassenden Prozess- und Anwendungs-Know-hows beim Digitalisieren und Auswerten von Massendaten fiel die Entscheidung für die Auswertung der Fragebögen der Volkszählung in Nigeria auf Beta Systems", erläutert Richard J. Lang, Director Consulting International bei Beta Systems.
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