1. Flexibilität: Plattformunabhängigkeit und Integration in alle IT-Infrastrukturen
Moderne Scheduling-Systeme kommen für die Planung und Steuerung der unternehmensweiten Batch-Prozesse für das gesamte IT-Service-Center zum Einsatz. Dabei müssen sie die RZ-Produktionsabläufe unternehmensweit und plattformübergreifend planen und steuern - sogenanntes Cross Platform Scheduling. Wichtig ist, dass sich das Scheduling-System flexibel in alle IT-Infrastrukturen implementieren lässt, unbegrenzt skalierbar ist und automatisiert im 24-Stunden-Betrieb die Bereitschaft und Überwachung der Systeme einschließlich der darauf laufenden Prozesse gewährleistet. Der Scheduler sollte also völlig unabhängig von Hard- und Software-Umgebungen sein und die Möglichkeit bieten, alle IT-Dienstleistungen im Rahmen der Planung und Steuerung auf die Unternehmensbedürfnisse und die Anwenderanforderungen abzustimmen. So müssen nicht erst neue Voraussetzungen für die Integration des Schedulers geschaffen werden.
2. Browserbasierter Zugriff auf Statusinformationen
Scheduling- bzw. Workload-Management-Produkte sollten in der Lage sein, jedem autorisierten Benutzer die vollständigen Statusinformationen über die Produktion im Scheduling-System zu liefern. Auch wenn die Job-Steuerung in den meisten Unternehmen zentral von einer Abteilung unternehmensweit betrieben wird, möchten einzelne Fachbereiche eigenständig zeitnah aktuelle Informationen abrufen. Die aktiven Tasks und Zustände der RCS-Agenten (Remote Control Service), die für die Kommunikation mit der Zentrale verantwortlich sind, sollten daher jederzeit über Browser im Intranet oder Internet abrufbar sein. So können auch Benutzer wie Fachbereichsleiter und Entwickler in die Produktion eingebunden werden, ohne dass ein Scheduling-Client auf der Workstation installiert sein muss. Im Fall eines Job-Abbruchs kann beispielsweise der Fachbereich dann als Grundlage für einen Restart eine Handlungsanweisung verfassen.
3. Mandantenfähigkeit
Moderne Scheduler zur Workload-Automatisierung sollten mandantenfähig sein, d. h. es können nicht nur innerhalb einer Unternehmensstruktur klare Gliederungen der Applikationen vorgegeben werden, sondern auch in einem IT-Service-Center unterschiedliche Kunden mit einem System bedient werden. Ein klares, integriertes Berechtigungskonzept schützt dabei vor unkontrolliertem Datenzugriff.
4. Geschlossenes System
Im Gegensatz zu den Framework-Systemen besteht der Vorteil eines geschlossenen Scheduling-Systems darin, dass die Gesamtfunktionalität nicht baukastenartig zusammengesetzt werden muss. Dies ermöglicht eine schnelle und problemlose Installation des Schedulers und der Agenten. Die einfache Implementierung garantiert eine rasche Inbetriebnahme sowie unkomplizierte Administration und Wartung.
5. Vorausplanung
Heutige Scheduling-Lösungen sollten über die Funktionalität der ’Vorausplanung’ verfügen. Damit können für jeden beliebigen Tag Pläne zur Kontrolle von Abläufen oder der Auslastung erstellt werden. Diese Funktion ermöglicht es, frühzeitig Vorkehrungen für besondere oder plötzliche Anforderungen zu treffen. In der Praxis kommt es sehr häufig vor, dass Standardabläufe temporär angepasst werden müssen, da ein “Sonderlauf“ von der Fachabteilung gefordert wird. Dieser Umstand birgt ein hohes Fehlerpotential, denn die temporären Änderungen müssen wieder auf ihren Ursprung zurückgesetzt werden. Ein moderner Scheduler hingegen ermöglicht, vorgeplante Abläufe, egal wie umfangreich in die Zukunft vorausgeplant, temporär zu ändern.
6. Unternehmensweiter Einsatz in Verbindung mit SAP
SAP-Batch-Background-Prozesse stehen häufig in Abhängigkeit zu externen IT-Prozessen. Diese abteilungsübergreifenden Abhängigkeiten sind neben den unterschiedlichen SAP-Batch-Varianten die zentrale Herausforderung, die ein Scheduler mittels einer unternehmensweiten Aufstellung meistern muss. Das Fachwissen über die auszuführenden SAP-Jobs liegt in der SAP-Fachabteilung. Hier werden die ABAP’s entwickelt, getestet und an die Produktionssteuerung zur Ausführung übergeben. Beim Einsatz eines leistungsfähigen Scheduling-Systems kann die Übergabe über eine integrierte SAP-Schnittstelle erfolgen. Dieses Verfahren schließt Fehlerbedingungen innerhalb des Übergabeprozesses aus und erleichtert die Arbeitsschritte des Administrators wesentlich. Zudem sollte ein moderner Scheduler eine Batch-Steuerung über die Mandantengrenzen des SAP-Systems hinaus erlauben.
7. Sicherheit und Informationsqualität
Scheduling- bzw. Workload-Management-Systeme müssen alle Sicherheitsmaßnahmen und Revisionsanforderungen durch das Prinzip der Zuständigkeit von Personen, Gruppen und ihren Aufgaben gewährleisten. Zudem sollte das System mit Hierarchien arbeiten. Sie entlasten die Mitarbeiter, sichern Entscheidungen ab und weisen klare Verantwortlichkeiten zu. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Transparenz innerhalb des Systems. Die Revision oder der Auditor eines Unternehmens erwarten Antworten auf folgende Fragen: Wer hat wann welche Änderungen mit welcher Auswirkung vorgenommen? Welche Daten wurden wann verarbeitet? Diese Antworten kann nur ein internes Reporting liefern, das alle Daten in einer Archivdatenbank entsprechend vorhält. Zusammenfassend handelt es sich dabei um Compliance-Regularien, die heute eine weitere Kernfunktionalität jedes Schedulers sein sollten. Zudem sorgt die Integration des Schedulers in bestehende Unternehmensabläufe - wie beispielsweise in ein E-Mail-System - für Entlastung der Mitarbeiter und für mehr Informationsqualität. Im Falle eines Job-Abbruchs können alle notwendigen Informationen ohne Zeitverzögerung dem verantwortlichen Mitarbeiter zur Verfügung gestellt werden.