Im zweiten Quartal 2011 lag der Umsatz von Beta Systems bei € 7,1 Mio. (Q2/2010: € 10,7 Mio.) und das Betriebsergebnis (EBIT) bei € -3,0 Mio. (Q2/2010: € -0,6 Mio.). Das Periodenergebnis betrug € -2,0 Mio. (Q2/2010: € 1,9 Mio.). Nach sechs Monaten 2011 erzielte der Berliner Softwareanbieter einen Umsatz von € 16,1 Mio. (Q1-Q2/2010: € 20,7 Mio.) sowie ein Betriebsergebnis (EBIT) von € -5,4 Mio. (Q1-Q2/2010: € -1,8 Mio.) und ein Periodenergebnis von € -3,5 Mio. (Q1-Q2/2010: € 2,2 Mio.). In den Vergleichszeiträumen des Vorjahres hatte der Ergebniseffekt des verkauften ECM-Geschäftsbereichs im zweiten Quartal € 2,4 Mio. und nach sechs Monaten € 3,6 Mio. betragen und sich positiv auf die Periodenergebnisse ausgewirkt.
Die Umstellung des Geschäftsmodells zu Gunsten wiederkehrender, nachhaltiger Software- und Wartungseinnahmen und der Verzicht auf vorzeitige Verlängerungen von im Dezember auslaufenden Verträgen führte zu einem starken Rückgang der einmaligen Softwarelizenzerlöse. Darüber hinaus hatten auch die Beendigung weiterer weniger profitabler Vertriebspartnerschaften sowie die plangemäße Beendigung der bis Ende 2010 bestehenden Dienstleistungsvereinbarung mit der BancTec-Gruppe, die im Zuge des ECM-Verkaufs geschlossen worden war, Einfluss auf die Ergebnisentwicklung.
Anpassung der Prognose auf Rumpfgeschäftsjahr 2011
Die ordentliche Hauptversammlung der Beta Systems Software AG hatte am 7. Juni 2011 die Änderung des Geschäftsjahres beschlossen. Dieses beginnt nun am 1. Oktober und endet am 30. September des folgenden Jahres. Für den Zeitraum vom 1. Januar 2011 bis 30. September 2011 wurde ein Rumpfgeschäftsjahr gebildet. Aufgrund dessen hat die Beta Systems Software AG ihre Prognose angepasst, welche sich nun auf das Rumpfgeschäftsjahr 2011 bezieht. Die bisherige Umsatz- und Ergebnisprognose, welche sich auf das bisher gleichlaufende Kalenderjahr bezog, wird nicht länger aufrechterhalten.
Für das Rumpfgeschäftsjahr 2011 wird per Ende September ein Umsatzniveau zwischen € 23,0 Mio. und € 25,0 Mio. erwartet, da grundsätzlich von keiner kurzfristigen Verbesserung der Vertriebseffizienz im Neugeschäft bei gleichbleibend starken Effekten aus der Anpassung des Geschäftsmodells im Bestandsgeschäft ausgegangen werden kann. Durch die zunehmend spürbaren Kostensenkungseffekte plant das Unternehmen eine anhaltende Einsparung bei den Betriebsaufwendungen bis zum Ende des Rumpfgeschäftsjahres 2011 im Vergleich zum vergleichbaren Zeitraum 2010, die die negativen Umsatzeffekte jedoch nicht kompensieren wird. Insofern rechnet die Unternehmensleitung mit einem negativen Betriebsergebnis von bis zu € -6,0 Mio. für das Rumpfgeschäftsjahr zum 30. September 2011.
Erst ab dem darauf folgenden Geschäftsjahr 2011/2012 (1. Oktober 2011 bis 30. September 2012) kann frühestens wieder mit einem moderaten Umsatzwachstum im Zuge der stärkeren Ausrichtung des Portfolios auf Security & Compliance- bzw. GRC-Lösungen und der damit einhergehenden Maßnahmen zur Effizienzsteigerung der Vertriebs-, Entwicklungs- und Servicebereiche gerechnet werden. Wesentlicher Einflussfaktor auf die Ertragslage wird jedoch die Kostenoptimierung und die damit einhergehende nachhaltige Absenkung der Gewinnschwelle sein, da das Kostensparprogramm dann vor allem in Punkto Personalkosten seine volle Wirksamkeit entfalten wird. Der Vorstand rechnet konzernweit mit einem dauerhaften Einspareffekt von bis zu € 5,0 Mio. p.a. Im Zusammenspiel dieser Effekte wird für das Geschäftsjahr 2011/2012 ein deutlich verbessertes Ergebnis- und Margenniveau erwartet.
Kommentar des Vorstands
"Die Effekte aus der Anpassung unseres Geschäftsmodells haben uns schneller und stärker als angenommen getroffen, kommen aber alles andere als unerwartet. Wir durchschreiten momentan die absolute Talsohle bei der Umsatzentwicklung, was sich auch in den stark negativen Quartalsergebnissen widerspiegelt. Dies ist ein für alle Seiten schmerzhafter und langwieriger Prozess, der sich noch einige Quartale hinziehen wird", kommentiert Jürgen Herbott, Vorstandsvorsitzender der Beta Systems Software AG und fügt hinzu: "Wir verzichten konsequent und nachdrücklich im Bestandsgeschäft auf hohe Lizenzrabatte, Wartungsreduzierungen, vorgezogene Vertragsverlängerungen und Zugeständnisse bei den Konditionen unserer Serviceprojekte und stellen die Qualität und die Wertschöpfung unserer Lösungen hinsichtlich Sicherheit und Effizienz wieder stärker in den Vordergrund unserer Argumentation. Kurzfristig kostet uns das in erheblichem Maße Lizenzumsatz. Mittelfristig verbessern wir die Qualität und den Kapitalwert unserer wiederkehrenden Umsätze im Software- und Servicebereich bei unseren Blue-Chip-Großkunden. Des Weiteren schöpfen wir unsere vertrieblichen Potenziale im Neulizenzgeschäft auch noch nicht optimal aus. Dem wirken wir derzeit mit einer umfassenden Ausbildung, aber auch einem kontinuierlichen Umbau unseres Direkt- und Partnervertriebs entgegen. Wichtige Maßnahmen in diesem Zusammenhang sind die Einführung neuer vertrieblicher Werkzeuge, Methoden und Anreizsysteme um die Pipeline optimaler und aggressiver auszunutzen, aber auch ein teilweiser Austausch von Personal und Management, um den Vertrieb, aber auch die Bereiche Services und Entwicklung fit für die Neupositionierung im IT-GRC-Markt zu machen."
Gernot Sagl, Finanzvorstand der Beta Systems Software AG ergänzt: "Unser erklärtes Langfristziel bei der Anpassung unseres Geschäftsmodells ist und bleibt die Erzielung hoher positiver Cashflows aus dem operativen Geschäft. Das ist uns durch die eingeleiteten Maßnahmen gelungen. Insofern stellen die gegenwärtig hohen Umsatz- und Ergebnisrückgänge eine logische Konsequenz und nicht mehr als eine Momentaufnahme dar. Wir konnten bereits im ersten Halbjahr 2011 den Betriebsaufwand durch die ab dem zweiten Quartal langsam spürbar werdenden Effekte unseres Sparprogramms um über € 1 Mio. senken, sowohl bei den Personalkosten, als auch bei den Sachkosten z.B. für Verwaltung, Marketing oder Börsennotiz. Finanziell steht Beta Systems aufgrund der stark verbesserten betrieblichen Cashflows, der weiteren Mittelzuflüsse aus dem ECM-Verkauf und der Rückführung der Kurzfrist-Finanzierung praktisch schuldenfrei und mit einer freien Liquidität von derzeit fast € 20 Mio. so gut da wie noch nie. Durch Letztere können wir nicht nur die Restrukturierung bezahlen, sondern haben auch einen langen Atem bei der weiteren Umsetzung der Maßnahmen zur Neuausrichtung, die wir für gut, richtig und alternativlos halten."
Weitere Informationen und Schlusshinweis
Der vollständige Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2011 wird am 11. August 2011 unter http://www.betasystems.de in der Rubrik Investor Relations/Finanzberichte veröffentlicht. Alle in dieser Unternehmensmitteilung genannten Beträge (z.B. Angaben in € Mio.) sowie die daraus abgeleiteten Angaben (z.B. Prozentangaben) beziehen sich auf volle Tausend € kaufmännisch gerundete und im Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2011 vorhandene Angaben, so dass Rundungsdifferenzen möglich sind.
Weitere Informationen zum Unternehmen und den Produkten sind unter www.betasystems.de zu finden.
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