Die Erwartungshaltung von Kunden gegenüber Herstellern und Dienstleistern steigt ständig. Alles wird digitaler, einfacher und schneller. Smart Cities und Smart Homes entstehen – nur beim Wasser hakt es. Das kommt nach wie vor einfach aus dem Wasserhahn.
Der Wasserversorger – eher Unruhestifter statt Lieferant des wichtigsten Lebensmittels
Der Wasserversorger kommt in der Wahrnehmung der Verbraucher häufig erst dann ins Spiel, wenn das Wasser ausfällt oder abgekocht werden muss, die Wasserrechnung am Ende des Jahres kommt oder man zu Hause sein muss, wenn der zuständige Mitarbeiter den Wasserzähler abliest.
Durch die Digitalisierung entstehen neue Möglichkeiten für Verbraucher und Wasserversorger. Verbraucher sind vor allem auch durch die Datenschutzgrundverordnung aufmerksamer und sensibler geworden. Warum sollte nun auch der Wasserversorger Daten über den eigenen Wasserverbrauch sammeln dürfen? Die Sammlung und Nutzung von Daten ist ein viel diskutiertes Thema, birgt aber sehr viel Potenzial für den Bereich Wasserversorgung.
Zum Beispiel wird das Wassernetz durch die Analyse von Daten wie Wasserdruck, Durchfluss und Temperatur am Hauswasserzähler transparent. Der Versorger kann Schlüsse über Verbräuche und Spitzenzeiten ziehen und daraus sein Wassernetz viel effizienter und flexibler nutzen bzw. steuern. Die Firma BEULCO arbeitet gemeinsam mit Versorgern an einer Lösung, dem iQ water system, das auf Basis von Daten Vorteile für den Wasserversorger, aber auch für den Endverbraucher bietet.
BEULCO hat es sich zur Aufgabe gemacht, Antworten auf diese Frage zu suchen und sich intensiv mit neuen Technologien zu beschäftigen. Daraus entstanden ist iQ water solutions – die Digitalmarke von BEULCO.
iQ water solutions fokussiert sich auf Systeme und Lösungen, die Wasserversorger dabei unterstützen, die Trinkwasserversorgung effizienter, sicherer und nachhaltiger zu gestalten.
Mit Daten Mehrwerte schaffen
Mit dem Einsatz des Systems hat der Versorger immer einen aktuellen Überblick über die Zustände im Wassernetz. Für den Verbraucher bedeutet dies, dass der Versorger sehr schnell reagieren kann, wenn Rohrbrüche, Störungen oder Verunreinigungen im Netz auftreten und diese dann über das System per Mail oder SMS in Echtzeit an den Verbraucher kommunizieren. Der schnelle und kurze Kommunikationsweg zwischen Wasserversorger und Verbraucher ist einer der großen Vorteile – Wasserversorger müssen nicht mehr aufwändig, teilweise manuell, jeden Verbraucher informieren. So können Informationen in Zukunft von einem Mitarbeiter per Klick an einen oder mehrere Verbraucher versendet werden. Auf der anderen Seite verbessert sich durch eine schnelle Informationsmöglichkeit auch der Service für den Verbraucher.
Die Hardware kann direkt am Hauswasserzähler installiert werden und soll auch dem Verbraucher mehr Sicherheit bieten. Über tägliche Drucktests können selbst tropfende Leckagen in der Hausinstallation erkannt werden. Tritt der Fall eines Rohrbruchs ein, schließt das System automatisch das Eingangsventil, sodass größere Schäden im Haus vermieden werden. Zudem hat der Verbraucher immer zeitpunktgenau Informationen zum eigenen Wasserverbrauch und den entsprechenden Kosten. Dadurch, dass der Wasserversorger Verbrauchsdaten über das System bekommt, entfällt auch die jährliche Ablesung der Wasserzähler.
Ein transparentes Wassernetz ermöglicht es dem Versorger, Spitzenauslastungen und ruhige Verbrauchsphasen zu identifizieren und zu analysieren. Daraus ergibt sich eine hohe Flexibilität, was z.B. das Druckmanagement betrifft. Um das Netz gleichmäßig auszulasten, kann der Versorger auch die Wassertarife entsprechend anpassen, sodass zum Beispiel das Wasser zu bestimmten Zeiten für den Verbraucher günstiger wird.
Trinkwasserversorgung und Smart Home?
Der Digitalisierungstrend schreitet gerade im Bereich des Smart Home rasant voran - Beleuchtung, Kommunikationsmittel und Unterhaltungselektronik smart miteinander zu vernetzen hat sich längst etabliert. So schalten sich beim Verlassen des Hauses vielfach Geräte automatisch aus oder ein, über Apps lassen sich von überall Lampen ein- und ausschalten und auf dem Heimweg vom Arbeitsplatz kann bereits die Kaffeemaschine eingeschaltet werden. Eine solche Vernetzung von Geräten kann auch für die Trinkwasserversorgung genutzt werden. Vom automatischen Absperren der Wasserzufuhr beim Verlassen des Hauses oder der Kommunikation mit Geräten die in der Abwesenheit Wasser benötigen, wie zum Beispiel Wasch- und Spülmaschine bis zu automatischen Gartenbewässerungsanlagen ist vieles in Zukunft denkbar und möglich. Besonders interessant wird es für den Verbraucher, wenn beispielsweise die smart vernetzte Gartenbewässerung zum günstigen Nachttarif anspringt und so gleichzeitig dem Wasserversorger hilft, Verbrauchskurven zu glätten. So schafft die Anbindung der Trinkwasserversorgung an Smart Home Systeme eine klassische Win-Win-Situation.
Es wird viel über den Klimawandel, Wassermangel und Wasserstress diskutiert. Auch in Deutschland gibt es mittlerweile Regionen, die davon betroffen sind. Wasserverbrauch muss dem Dargebot angepasst werden. Im zweiten trockenen Sommer in Folge findet auch in Deutschland ein Umdenken statt, doch wie soll der Verbraucher reagieren, wenn ihm grundlegende Informationen über den Verbrauch oder Temperatur fehlen? Gerade bei stagnierendem Wasser und hohen Umgebungstemperaturen steigt die Wassertemperatur am Hausanschluss schnell unbemerkt in kritische Bereiche. Täglich mehrmals die Temperatur messen oder den Wasserzähler im Keller ablesen um sich selbst Transparenz zu verschaffen? Wohl kaum der angemessene Weg, sind Verbraucher es doch gewohnt, dass ihr Umfeld mehr und mehr Informationen automatisch an sie kommuniziert. Smarte Systeme wie das iQ water system monitoren den Verbrauch automatisch und bereiten die Daten für den Verbraucher übersichtlich auf, so dass dieser auf dem Smartphone oder Computer jederzeit einen Überblick über seine Nutzung erhält. Für die Verbraucher also Grund genug sich optimistisch mit dem Thema Digitalisierung in der Wasserversorgung auseinander zu setzen.