Details zur geplanten Novelle, die nach der Ressortabstimmung der Ministerien noch im Umweltausschuss beraten werden muss, wurden mit der gebotenen Zurückhaltung publiziert.
Trotz der geplanten Verbesserungen werde das jährliche Gesamtbudget für das Impulsprogramm in Höhe von rund 10 Millionen Euro etwa gleich bleiben, berichtete Nils Thamling von der Prognos AG.
In den rund 30 Monaten seit Beginn des Mini-KWK-Förderprogramms seien annähernd 16 Millionen Euro ausgegeben worden, um Investitionen in rund 7.500 Anlagen mit zusammen 38 MW elektrischer Leistung anzureizen. Jährlich werde durch den Betrieb der neu installierten Mini-KWK-Anlagen rund 100.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart.
Nils Thamling präsentierte auch die Ergebnisse des Monitoringberichtes zum KWK-Gesetz. Insgesamt erreicht die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) in Deutschland einen Anteil an der Nettostromerzeugung von knapp über 16% sowie von rund 20% KWK-Wärmeanteil im Wärmemarkt. Deutlich wurde aber herausgestellt, dass die KWK das Ziel von 25% KWK-Anteil an der Nettostromerzeugung im Jahre 2020 mit den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht erfüllen kann.
Die Bedeutung der Mini-KWK für den Wärmemarkt verdeutlichte Dr. Martin Pehnt vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu). Dabei stellte der Referent die Bedeutung eines energieeffizienten Wärmemarktes im Rahmen der Energiewende in den Vordergrund. Die Wärmewende stehe aber angesichts des Sanierungstaus im Bereich der Heizkessel immer noch aus. KWK-Anlagen könnten bei der Kopplung einer effizienten Wärmebereitstellung mit einer hocheffizienten Strombereitstellung im Rahmen der Energiewende einen besonderen Stellenwert einnehmen.
Die Vielfalt der angebotenen KWK-Module im deutschen Markt sowie die unterschiedlichen Mini-KWK-Technologien stellte der Geschäftsführer der ASUE Jürgen Stefan Kukuk anhand der „BHKW-Kenndaten 2014/2015“ vor, die von ASUE und dem BHKW-Infozentrum gemeinsam zusammengestellt wurden.
Eine große Bandbreite an KWK-Anwendungsfeldern offenbarte auch der Vortrag über das Projekt „100 KWK-Anlagen in Bottrop“, das von Frank Burmeister vom Gas- und Wärme-Institut in Essen vorgestellt wurde. Um Mini-KWK-Anlagen wirtschaftlicher zu machen, sollen intelligente Steuerungen zukünftig die Stromeigennutzungs-Quote erhöhen. Neben dem Vortrag von Marcel Kritzer von der RWE Effizienz GmbH wurde dieses Thema auch im Rahmen der Ausstellung durch die Bachelorarbeit „ecoControl“ vom Hasso-Plattner-Institut Potsdam behandelt.
Die erweiterte Nutzungsmöglichkeit einer Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zur Kältebereitstellung mittels Adsorptionskältemaschine wurde von Sören Paulusen von der Invensor GmbH vorgestellt
Markus Gailfuß von BHKW-Consult gab am Ende einen Überblick über die administrativen Aufwendungen, die mit einem Mini-KWK-Projekt verbunden sind. Außerdem wies er auf die internetbasierte BHKW-Datenbank hin, in der ab Mitte Dezember BHKW-Projekte eingetragen werden können. Potentielle BHKW-Betreiber können dann gezielt nach Praxisbeispielen ähnlicher Projekte suchen.
Die Konferenzunterlagen sind inzwischen zum kostenlosen Download auf der Internetseite zum Mini-KWK-Impulsprogramm (http://www.mini-kwk-impulsprogramm.de) erhältlich. Die 150 Seiten umfassende pdf-Datei enthält alle Vorträge sowie Impressionen zur Konferenz.