- 2019: Anstieg des Sendungsvolumens um 3,8 % auf Bestmarke von 3,65 Mrd. Sendungen
- Gesamtumsatz klettert auf 21,3 Mrd. Euro (+4,4 % im Vergleich zu 2018)
- Nationaler Paketmarkt: Anzahl der B2C-Sendungen wächst um 8,6 %, B2B-Sendungsvolumen sinkt um 2,8 %
- 6.000 Beschäftigte mehr als 2018
- Im Fokus: Corona-Auswirkungen und Relevanz der KEP-Dienste für die gewerbliche Wirtschaft
Die Umsätze im KEP-Markt kletterten im vergangenen Jahr auf 21,3 Mrd. Euro. Bei den Unternehmen waren 2019 insgesamt 244.600 Mitarbeiter beschäftigt, 6.000 mehr als 2018.
2019 nahmen insbesondere die nationalen Paketsendungen an Endkunden (B2C) weiter an Fahrt auf. Sie legten um 8,6 % zu. Die Anzahl der nationalen B2B-Paketsendungen sank um 2,8 %. Die Ursachen für den Rückgang sind die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, die rückläufige inländische Produktion in Kundenmärkten, wie dem Fahrzeug- und Maschinenbau, sowie die zunehmenden handelspolitischen Unsicherheiten, verbunden mit protektionistischen Maßnahmen wichtiger Handelspartner. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die B2B-Sendungen mit der prognostizierten wirtschaftlichen Erholung der Märkte nach der Corona-Pandemie künftig wieder zulegen werden.
Ausblick 2024: Trotz Corona sind 4,48 Mrd. Sendungen denkbar
Da die Folgen der Corona-Pandemie noch nicht konkret abzusehen sind, zeigt die KEP-Studie mögliche mittelfristige Entwicklungen des KEP-Marktes in mehreren Szenarien. Bis 2024 kann von einem Wachstum ausgegangen werden, das pro Jahr zwischen 3,6 % und 4,2 % liegt. Im besten Fall stiege somit das Sendungsvolumen auf 4,48 Mrd., im schlechtesten Fall auf 4,35 Mrd. Sendungen.
KEP-Dienste sind essenziell für die gewerbliche Wirtschaft
Die diesjährige KEP-Studie zeigt u. a. anhand einer Analyse der Großstädte Hamburg und Köln, dass die Bedeutung der KEP-Dienste für die gewerbliche Wirtschaft (B2B) enorm ist. Die KEP-Dienstleister sichern Lieferketten, versorgen Unternehmen mit Waren und Gütern und sorgen für Kosteneinsparungen, Markterweiterungen und positive Umsatzeffekte. Rund 60 % der gewerblichen Niederlassungen in Deutschland nutzen KEP-Leistungen täglich. B2B-Sendungen machten 2019 rund 44 % aller KEP-Sendungen aus, das entspricht 1,6 Mrd. transportierten B2B-Sendungen.
Marten Bosselmann, Vorsitzender des BIEK, erläutert dazu: „Die öffentliche Diskussion über nachhaltige urbane Logistikkonzepte kann mitunter den Eindruck vermitteln, dass KEP-Dienste vor allem privaten Haushalten zugutekämen. Das lässt außer Acht, dass sie in Städten und Ballungsräumen für die Wirtschaft essenziell sind. KEP-Dienste beliefern zuverlässig Handel, Industrie, Gewerbe, Handwerk und Dienstleistungsunternehmen mit dringend benötigten Waren und Gütern. Das untermauert die Systemrelevanz der KEP-Branche, erst recht in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie.“
Corona zeigt: KEP-Dienste sind systemrelevant
Der KEP-Markt ist von den Folgen des Corona-Schocks erheblich betroffen, wenn auch je nach Marktsegment sehr unterschiedlich. Während das Volumen der Sendungen an Endverbraucher (B2C) im April das Niveau der Vorweihnachtszeit erreichte, ist durch die heruntergefahrene Wirtschaft ein deutlicher Rückgang des B2B-Sendungsvolumens zu erwarten.
Gleichwohl geht aus der Studie hervor, dass die Leistungsfähigkeit der KEP-Unternehmen sowie die gewohnt gute Servicequalität erhalten bleiben und der Schutz der Mitarbeiter oberste Priorität hat. „Die Corona-Krise zeigt, dass auf die KEP-Dienste Verlass ist. Mehr noch: Sie sind unerlässlich für die sichere Versorgung im Land und damit systemrelevant. Das gilt für Krankenhäuser und Labore genauso wie für Endverbraucher und die Wirtschaft insgesamt“, so Marten Bosselmann.
Die KEP-Studie erscheint seit 2004 jährlich und wird von der KE-CONSULT Kurte&Esser GbR im Auftrag des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik erstellt. Sie zeigt ein aktuelles und umfassendes Bild der Marktentwicklung, der Trends und der wirtschaftlichen Bedeutung der gesamten KEP-Branche in Deutschland.