- Sendungsvolumen 2022: Rückgang um 360 Mio. Sendungen (-7,9 %) auf 4,15 Mrd. Sendungen, dennoch deutlich über dem Vor-Corona-Niveau (+14 %)
- Pro Tag: knapp 14 Mio. Sendungen an rund 9 Mio. Empfängerinnen und Empfänger (privat und gewerblich)
- Gesamtumsatz 2022: rund 26 Mrd. Euro (-3,5 %)
- Beschäftigte 2022: 13.000 Jobs mehr als vor Corona
- Prognose: KEP-Markt könnte sich in der zweiten Jahreshälfte 2023 erholen, mittelfristig Wachstum auf circa 4,9 Mrd. Sendungen im Jahr 2027 realistisch
Der Rückgang zeigt, dass die Corona-Pandemie überwunden ist – und mit ihr die enorme KEP-Nachfrage, die seit 2020 für ein außergewöhnlich starkes Sendungswachstum gesorgt hatte. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist also ein Vergleich mit den Extremen der Pandemie. Der langfristige Aufwärtstrend des KEP-Marktes seit 2012 besteht trotz des derzeitigen Rückgangs mittelfristig fort.
Konsumschwäche der privaten Haushalte bremst B2C-Wachstum, Rückgang bei B2B-Sendungen weniger stark
Insbesondere die B2C-Sendungen, bei denen der Corona-Effekt besonders ausgeprägt war, weisen infolge der geringen Konsumneigung und der Kaufzurückhaltung im Online-Handel mit 10,6 % einen deutlichen Rückgang auf. Auch die Rückverlagerung von Umsätzen im Online-Handel zum stationären Handel nach Ende der Corona-Auswirkungen trägt hierzu bei. Bei den B2B-Sendungen (Versand von Unternehmen zu Unternehmen) ist der Rückgang mit lediglich 4 % weniger stark ausgeprägt. Die Rückgänge im Vergleich zu 2021 schwächen sich im Jahresverlauf 2022 ab.
Rund 13.000 Beschäftigte mehr als vor Corona
2022 arbeiten rund 257.800 Menschen direkt in der KEP-Branche, rund 8.200 weniger als im Vorjahr. Jedoch liegt auch hier das Beschäftigungs-niveau mit 13.200 Beschäftigten deutlich über dem Vor-Corona-Level. Indirekt hängen von der KEP-Branche fast 570.000 Jobs ab – das sind über 50 % mehr als noch vor zehn Jahren. Was die KEP-Branche als Arbeitgeber so einzigartig macht, beleuchtet die KEP-Studie 2023 in einem eigenen Kapitel.
BIEK-Vorsitzender Marten Bosselmann: „KEP-Branche passt sich der Großwetterlage an“
„Trotz der Rückgänge im vergangenen Jahr wird deutlich: Der langfristige Wachstumstrend des KEP-Marktes setzt sich fort. Gleichzeitig passt sich die Branche an die weiterhin turbulente Großwetterlage an und meistert die Herausforderungen, denen sich Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt stellen müssen. Bei allen Unwägbarkeiten bleibt neben der konstanten Leistungsfähigkeit der KEP-Profis noch etwas stabil: ihre Bedeutung als Jobmotor und Arbeitgeber, der Perspektive bietet“, sagt Marten Bosselmann, Vorsitzender des BIEK.
„Mein aufrichtiger Dank gilt den tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Deutschland, die seit 2020 einen außergewöhnlichen Sprint hingelegt haben. Ohne sie wäre die Pandemie noch schwieriger zu bewältigen gewesen“, so Bosselmann.
KEP-Markt könnte 2023 wieder zulegen
Die nach wie vor hohe Inflation sowie der anhaltende Ukraine-Krieg deuten nicht daraufhin, dass der Konsum und damit die Marktentwicklung kurzfristig deutlich zulegen. Aktuelle Wirtschaftsprognosen lassen aber darauf schließen, dass sich der KEP-Markt vor allem in der zweiten Hälfte des aktuellen Jahres langsam erholen wird und das Wachstum wieder ansteigen könnte. Die Prognose ist äußerst unsicher und hängt gleich von mehreren wesentlichen Faktoren ab: insbesondere dem Ukraine-Krieg, der Inflation, dem Einkommen und der allgemeinen Konsumlaune. Hinzu kommen weiterhin Lieferkettenprobleme sowie Änderungen und Verschiebungen in internationalen Warenströmen. Mittelfristig ist bis 2027 mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum des Sendungsvolumens von 3,3 % auf knapp 4,9 Mrd. Sendungen zu rechnen.
KEP-Studie zeigt Marktentwicklung seit 2004
Die KEP-Studie erscheint seit 2004 jährlich und wird von der KE-CONSULT Kurte&Esser GbR im Auftrag des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik erstellt. Sie zeigt ein aktuelles und umfassendes Bild der Marktentwicklung, der Trends und der wirtschaftlichen Bedeutung der gesamten KEP-Branche in Deutschland.
Die Studie zum Download finden Sie hier.