In seiner Ansprache zur Eröffnung des Abends freute sich der Vorsitzende des BIEK Florian Gerster über die erfolgreiche Entwicklung des Kurier-, Express- und Paketmarktes im vergangenen Jahr, die der BIEK-KEP-Studie 2016 zu entnehmen ist. Er ging aber auch auf den niedrigen Durchschnittserlös pro Sendung von 5,91 Euro ein: „Dazu tragen einerseits die Änderungen der Sendungsstruktur der vergangenen Jahre bei. Insbesondere Paketsendungen sind wichtiger geworden, genauso wie der Bereich B2C. Auf der anderen Seite fällt der Erlös pro Sendung immer mehr, weil durch die Deutsche Post AG ein immer stärkerer Druck im Preiswettbewerb herrscht. Denn die hohen Gewinne im Briefbereich ermöglichen der Deutschen Post AG eine strategische Quersubventionierung des wettbewerbsintensiven Paketbereichs.“
Bestätigt wurde der BIEK-Vorsitzende durch Christian Lindner MdL, den Bundesvorsitzenden der Freien Demokraten und Vorsitzenden der FDP-Landtagsfraktion NRW, der an diesem Abend die Keynote hielt: „Die Deutsche Post AG ist im Markt ein dominanter Spieler, der eine Quersubventionierung vom lukrativen Briefgeschäft zum hart umkämpften Paketgeschäft betreiben könnte. Ich halte es für geboten, dass das Bundeskartellamt eine Sektoruntersuchung durchführt. Außerdem sollte der Bund seine Anteile an der Deutschen Post AG verkaufen, um einen Interessenkonflikt auszuschließen.“ Die Erlöse könnten zur Verstärkung der Investitionen in die digitale Infrastruktur genutzt werden, so Lindner.
Der Bundesverband Paket und Expresslogistik:
Im 1982 gegründeten Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) sind die führenden Anbieter für Kurier-, Express- und Paketdienste in Deutschland organisiert: DPD, GLS, GO!, Hermes und UPS. Die Mitgliedsunternehmen bieten ihren Kunden eine bundesweit flächendeckende Zustellung von der Hallig bis zur Alm. Die Branche realisierte im Jahr 2015 Umsätze in Höhe von 17,4 Milliarden Euro und beförderte 2,95 Milliarden Sendungen.