Zeit sparen, Kosten senken
Die Menge an Daten, die bei BIM-Projekten gepflegt, aktualisiert und bearbeitet werden muss, nimmt immer mehr zu. Besonders das nachträgliche Bearbeiten von Daten kostet viel Zeit. Das ist häufig notwendig, da die meisten BIM-Projekte als „Open-BIM“-Projekte umgesetzt werden. Das bedeutet, dass Architekten und Fachplaner die Software ihrer Wahl nutzen, um die Modelle ihrer Fachdisziplin zu erstellen. Um ein einheitliches Datenmodell für alle Projektbeteiligten zu generieren, müssen die einzelnen Fachmodelle über ein gemeinsames Austauschformat zusammengeführt werden. Denn erst wenn sie ein einheitliches Format haben, können sie in das Modell importiert werden. Das kostet viel Zeit und erhöht die Fehlerquote. Diesen hohen Verwaltungs- und Organisationsaufwand wollen WOLFF & MÜLLER und BIMsystems mit der Lösung „mairen“ minimieren.
Datenimport und Kategorisierung leicht gemacht
„mairen“ knüpft an zwei Lösungen an, mit denen sämtliche projektbezogene Daten bereits zu Beginn der BIM-Planung an einem zentralen und webbasierten Ort abgelegt und in einem Datenmodell zusammengeführt werden („corma“ und „waya“). Mit der Lösung „mairen“ lassen sich diese Daten nun effizient verwalten. So können Anwender Datenmodelle unterschiedlicher Software und auch Informationen zu Bauteilen oder Bauprodukten aus den verschiedenen Datenbanken der Hersteller importieren und mit dem Datenmodell verknüpfen, ohne dass diese vorab nachgebaut oder über ein Austauschformat zusammengeführt werden müssen. Zusätzlich lassen sich BIM-Daten je nach Bedarf kategorisieren – so können zum Beispiel Bauteile digital sortiert und als Katalog zentral verwaltet werden. Das spart Zeit und macht den gesamten Planungs- und Bauprozess effizienter. Außer WOLFF & MÜLLER ist auch das Immobilienunternehmen BAUWENS an der Entwicklung von „mairen“ beteiligt.
BIM bei jedem Hochbau-Projekt
Bereits seit 2008 arbeitet WOLFF & MÜLLER mit BIM und hat sukzessive die dafür nötigen Säulen aufgebaut: Software, Richtlinien, Prozesse und – am wichtigsten – Menschen. Seit Jahresbeginn 2020 wickelt das Bauunternehmen nun jedes Hochbauprojekt in der Rohbauphase mit BIM ab – wenn der Bauherr es wünscht, auch über den Rohbau hinaus. Dafür hat WOLFF & MÜLLER sogenannte BIM-Anwendungsfälle definiert und weiterentwickelt. Während der Planung hilft beispielsweise die Kollisionsprüfung mit BIM, die Arbeit der Planer zu koordinieren. In der Bauvorbereitung und -ausführung kommen weitere Anwendungsfälle hinzu. So leitet das Stuttgarter Bauunternehmen etwa die Materialmengen für die Ausschreibung und Vergabe der verschiedenen Gewerke aus dem Bauwerksdatenmodell ab, erstellt automatisierte Terminpläne und simuliert den Bauablauf. Die Methode wird auch eingesetzt, um den Soll-Ist-Zustand des Rohbaus zu kontrollieren und Mängel zu dokumentieren.