„In Sachen Bioökonomie ist der Hafen Straubing eine erste Adresse. Deshalb schaffen wir Flächenangebote, wenn diese gefragt sind“, begründete ZVH-Geschäftsleiter Andreas Löffert die Entscheidung, vor Realisierung der TGZ-Erweiterung bereits in modulare Labore zu investieren. ZVH-Verbandsvorsitzender und Landrat Josef Laumer freute sich, dass der Hafen mit der Microbify GmbH, Fraunhofer BioCat und der MicroPyros BioEnerTec GmbH als neue Mieter im im TGZ drei spannende Akteure in Sachen Nachhaltigkeit und Bioökonomie begrüßen dürfe.
Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger betonte: „Die Bioökonomie ist eine große Chance für die heimische Land- und Forstwirtschaft. Sie steht für Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in der Region. Mit Angeboten wie dem BioLab, der geplanten biotechnologischen Mehrzweckdemoanlage ‚BioCampus MultiPilot‘ und der avisierten Erweiterung des TGZ entsteht dafür in Straubing gerade ein herausragendes Angebot. Straubing wird dadurch weiter gestärkt und von hier geht die Entwicklung aus für eine Erneuerung unserer Wirtschaft.“ Straubings Oberbürgermeister und stellvertretender ZVH-Verbandsvorsitzender Markus Pannermayr griff die im Hafen laufenden Projekte auf: „Mit dem BioLab und auch mit allen anderen Infrastrukturprojekten arbeiten wir agil, bedarfs-, und zukunftsorientiert. Wir können sagen: Die Bioökonomie hat im Hafen ein Zuhause.“
Bei einem geführten Rundgang konnten sich die knapp 30 geladenen Gäste ein Bild von den neuen Räumlichkeiten machen und die drei Mieter besser kennenlernen. Micropyros BioEnerTec hat in Eigenregie in einer Werkstatt des TGZ ein modernes Mikrobiologielabor für die Analytik und Optimierung ihrer Power-2-Gas-Technologie eingerichtet. Im Erdgeschoss des BioLab-Modulbaus entwickelt der Straubinger Institutsteil BioCat der Fraunhofer IGB auf Basis von katalytischen Prozessen biogene Polymere und nachhaltige Kraftstoffe. Neben dem Hauptstandort im Stadtzentrum bezieht der Institutsteil damit seine zweite Straubinger Dependance. Im ersten Stock des Gebäudes hat Microbify Labore und Büroflächen bezogen. Das Start-up bietet Services rund um Probenahme, Kultivierung und Analyse von Mikroorganismen an, die in anaeroben, also sauerstofffreien Umgebungen, vorkommen. Unter Einsatz dieser Expertise können beispielsweise Erdgas- und Wasserstoffspeicher optimiert oder sogar grünes Erdgas hergestellt werden.
Zum Abschluss des Rundgangs resümierte Landrat Josef Laumer, dass sowohl Microbify als auch Micropyros BioEnerTec mit Archaeen arbeiten, also Mikroorganismen, die keinen Sauerstoff vertragen, und daher beide in eine sogenannte Anaerobenkammer investiert hätten. Somit stünden gleich zwei dieser sehr speziellen Apparate zur Arbeit im sauerstofffreien Raum im Hafen Straubing-Sand: „Wenn anderen die Luft ausgeht, arbeiten unsere Straubinger Bakterien fleißig weiter.“