Als mögliche Standorte kommen größere landwirtschaftliche Betriebe mit umfangreicher Viehwirtschaft in Frage. „Die Landwirte bewirtschaften als unsere Partner die Anlage mit Rohstoffen und werden an den Einnahmen für den erzeugten Strom beteiligt“, erläutert Bernd Hugenroth, Geschäftsführer der agri.capital GmbH, die Zusammenarbeit mit den Landwir-ten. „Das Besondere an dem Modell der biogasnrw ist, dass der Landwirt kein wirtschaftliches Risiko trägt. Neben der ‚zweiten Ernte’ in Form von Strom verdient er am gesicherten Absatz seiner Produkte“, so Hugenroth weiter.
In den Anlagen von biogasNRW entsteht durch Vergärung organischer Stoffe wie Rinder- oder Schweinegülle sowie Mais oder Roggen unter Sauerstoffentzug Biogas. Dieses brennbare Gasgemisch wird in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) ver-brannt. Die standardisierten Motoren leisten jeweils rund 500 Kilowatt. „Pro Jahr können sie rund 4,5 Millionen Kilowatt-stunden Strom erzeugen. Diese Menge reicht im Durchschnitt aus, um 1.500 Haushalte mit umweltfreundlichem Strom zu versorgen“, rechnet Hugenroth vor.
Neben dem ökologischen Brennstoff trägt auch die hohe Effizienz der Blockheizkraftwerke zur Umweltschonung bei: „Die bei der Stromproduktion entstehende Abwärme wird ebenfalls genutzt: In Brüggen zur Beheizung einer Gärtnerei, in Delbrück zur Beheizung von Stallungen und in Schöppingen sind mehrere Industrieunternehmen als Abnehmer vorgesehen“, so Hu-genroth.
Dem Thema Umweltschonung und neue Technologien messen die Stadtwerke Düsseldorf laut Schmidt seit vielen Jahren besondere Bedeutung zu: „1998 wurden wir als erster kommunaler Betrieb für alle unsere Bereiche als umweltorientiert arbeitendes Unternehmen vom TÜV Rheinland zertifiziert. Auch mit der Veröffentlichung unseres Nachhaltigkeitsberichtes im Jahr 2003 waren wir wieder die ersten unter den kommunalen Unternehmen Deutschlands.“
Von der Brennstoffzelle über die Mikrogasturbine bis hin zu Biomasse- und Geothermie-Anlagen, Mini-BHKW und Holzverga-ser haben die Stadtwerke Düsseldorf eine Reihe von Pilotprojekten realisiert, um die Praxistauglichkeit dieser so genannten Zukunftstechniken zu erproben. Seit Frühjahr 2005 arbeiten im benachbarten Willich zwei Windkraftanlagen der Stadtwerke Düsseldorf, die jeweils zwei Megawatt leisten. Vor wenigen Wochen nahmen sie in einer anderen Nachbarstadt, in Langen-feld, ein Pflanzenöl-BHKW in Betrieb.
Neben der Umwelt- und Ressourcenschonung ist das über die Jahre aufgebaute Wissen im Umweltbereicht für die Stadt-werke Düsseldorf von strategischer Bedeutung. „Dieses Know-how ist in Kombination mit unserer Kundennähe ein großer Wettbewerbsvorteil für uns. Im Hinblick auf mögliche Kooperationen und Partnerschaften mit anderen Energieversorgern stellt es einen wichtigen Anknüpfungspunkt dar. In Zukunft werden sich alle Unternehmen verstärkt mit diesen Themen beschäftigen müssen, und hier haben wir einiges zu bieten“, erläutert Schmidt.
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