- Mehr als 30 bayerische Biotech-Unternehmen präsentieren medizinische Lösungen
- München ist einzigartiges Ökosystem für global erfolgreiche Biotechnologie
- KI und Gesundheitsdaten zunehmend entscheidender Faktor für innovative Entwicklungen
Bayerische Biotech-Firmen, angefangen bei innovativen Start-ups bis hin zu etablierten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), haben sich nicht nur während der COVID-19-Pandemie als führend in der Branche erwiesen. Am bayerischen Gemeinschaftsstand auf der BIO-Europe 2023 in München präsentierten über 30 dieser Unternehmen wegweisende Lösungen, die das Potential haben, die Zukunft der Biotechnologie maßgeblich zu gestalten. Von neuartigen Therapieansätzen gegen Krebserkrankungen, über innovative Ansätze gegen antibiotikaresistente Keime bis hin zu revolutionären Diagnosetechnologien – die bayerischen Biotech-Unternehmen boten eine beeindruckende Bandbreite an medizinischen Lösungen.
Zu Europas bedeutendster Biotech-Messe trafen sich dieses Jahr zahlreiche Vertreter der Branche in der Landeshauptstadt. Mit fast 6.000 Teilnehmern aus der ganzen Welt konnte die BIO-Europe 2023 in München einen neuen Anmelderekord verzeichnen. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung der Biotechnologiebranche und die Relevanz dieser Veranstaltung für die globale Gemeinschaft von Biotech-Experten.
Prof. Ralf Huss, Geschäftsführer von BioM war begeistert von der Rekordbeteiligung bei der BIO-Europe 2023 und den innovativen Lösungen, die von bayerischen Biotech-Firmen entwickelt werden: „Als Local-Host freuen wir uns sehr, dass die BIO-Europe nach acht Jahren wieder in München stattfindet. Die Biotechnologie ist ein entscheidender Motor für wissenschaftlichen Fortschritt und wirtschaftliches Wachstum, und Bayern zeigt sich als ein bedeutendes Zentrum für diese Branche. Wir sind stolz darauf, diese Errungenschaften auf der BIO-Europe 2023 zu präsentieren und unseren nachhaltigen Beitrag zur weltweiten biotechnologischen Entwicklung zu leisten."
Dr. Ulrike Wolf, Ministerialdirektorin im Bayerischen Wirtschaftsministerium, sagte in ihrer Eröffnungsrede: „Bayern bietet einen idealen Nährboden für Unternehmergeist und Innovation. Wir wollen, dass junge, aufstrebende Unternehmen hier bei uns ihr Potenzial entfalten und innovative Ideen in die Praxis umsetzen können. Deshalb unterstützen wir sie mit einem vielfältigen Ökosystem, das Forschung, Finanzierungsmöglichkeiten und die Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen aktiv fördert.“
In der von BioM und MC Services organisierten Pressekonferenz zum Thema "AI and BigData: Pushing the Boundaries in Bavarian Biopharma" wurde die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz und Big Data für die medizinische Forschung und letztlich Entwicklung von medizinischen Lösungen hervorgehoben. Im Mittelpunkt der Diskussion standen die vielfältigen Chancen, die durch Anwendung verschiedener digitaler Technologien sowohl in der Bildanalyse wie auch bei der Entwicklung neuer Medikamente und Diagnostika entstehen – aber auch die Herausforderungen wie Datenverfügbarkeit- und -qualität sowie die notwendige Kommunikation über den Mehrwert von Gesundheitsdaten für das Wohl der Gesellschaft.
Dr. Franz Pfister, Mitgründer und CEO vom Start-up deepc aus München zeigte sich glücklich darüber, dass die Anwendung von Künstlicher Intelligenz mittlerweile bereits zum Standard in der Medizin gehört und sieht große Chancen darin: „Wir sehen viele großartige Möglichkeiten durch die Anwendung von KI im Gesundheitswesen im Allgemeinen und insbesondere im Bereich der Diagnostik, wo wir aktiv sind. Wir machen KI skalierbar und für Ärzte und letztlich Patienten zugänglich.“
Über die neuartige KI-Plattform von deepc erhalten Radiologen unkompliziert Zugriff auf eine Vielzahl international führender und geprüfter KI-Anwendungen. Die Technologie wird bereits seit zwei Jahren auf dem Münchner Oktoberfest in einem KI-gestützten mobilen Computertomographen genutzt, um Kopfverletzungen schnell und sicher abzuklären.
Der auch in München ansässige Tech-Riese Google investiert aktuell 1 Mrd. Euro in Dateninfrastruktur, um den Standort Deutschland zu stärken. Vertreter Dr. Stefan Ebener, Head of Customer Engineering bei Google Deutschland machte deutlich, dass der Einsatz von KI die Entwicklungszeit von medizinischen Lösungen halbiert und die Kosten massiv senken kann. Er erklärte: „Wir brauchen Kollaborationen mit der Forschung und müssen die Bevölkerung aufklären und sie motivieren, sich auf diese KI-Zukunft einzulassen.“
In der Podiumsdiskussion über das Münchner Ökosystem hoben die Redner die Stärken Münchens im Bereich Innovation hervor: eine unterstützende Regierung, eine optimale Infrastruktur, ein Pool qualifizierter Talente und erhebliche Investitionen. Vorteile, die große Technologieunternehmen wie Google und Apple mit ihrer Ansiedlung anerkennen. Um die nächste Stufe an technologischer Innovation erfolgreich zu meistern, ist die Bewältigung der Herausforderungen bei der Finanzierung von Inkubationsphasen und der Vereinfachung von klinischen Studien von entscheidender Bedeutung. Hierzu ist die Zusammenarbeit von Pharma, Investoren und Akzeleratoren wie BioM entscheidend, um im dynamischen Umfeld Münchens erfolgreich zu sein.
Mit nahezu 6.000 Teilnehmenden und 3.000 Unternehmen aus über 60 Ländern sowie knapp 30.000 Partnering-Meetings spiegelt die BIO-Europe 2023 die Bedeutung des einzigartigen Biotechnologie-Ökosystem und seinem Potential in München wider.
Die nächste BIO-Europe wird vom 4. bis 6.11.2024 in Stockholm stattfinden.