Mit 45 klinischen Projekten in den mittelständischen Biotechunternehmen führt der Großraum München die nationale "Entwicklungspipeline" in der Onkologie klar an. Eine Großzahl dieser Projekte befindet sich in der Phase-II, einem wichtigen Entscheidungspunkt, ob mit der Entwicklung fortgefahren werden kann und sollte.
Danach wird die Entwicklung in der folgenden, entscheidenden Zulassungs-Stufe (Phase-III) mitunter extrem teuer, da nun in die klinischen Studien eine größere Zahl an Patienten eingeschlossen werden, und diese auch wiederum intensiv und streng reguliert überwacht werden müssen. Der hohe Einsatz von Personalressourcen für diese Studien macht sie für mit wenig Finanzmitteln ausgestattete Biotech-KMU nahezu unerschwinglich, so dass man auf finanzstarke Partner aus der Pharmaindustrie angewiesen ist - zumindest in Deutschland. Selbst bei einer erfolgreichen Zulassung fließt dann jedoch der Löwenanteil der Erlöse eher an diesen Pharmapartner, der sich nun für die größere Expertise bei der Zulassung, dem pre- und post-Marketing und dem Vertrieb bezahlen lässt.
Aus Patientensicht sind solche Branchendetails meist eher irrelevant. Wenn die Krankenkassen die hohen Kosten für innovative Arzneimittel beklagen und mit dem Gesetzgeber beständig an der Preisschraube (Stichwort Rabattverträge) drehen, klingt dies in einem ganz auf Spardiktat getrimmten Deutschland nur zu nachvollziehbar. Dass nur ein Bruchteil der jedes Jahr um einige Prozentpunkte steigenden Arzneimittelkosten durch die patentgeschützten, neuen, innovativen Medikamente entsteht, blendet die Gesundheits-Gesellschaft dabei regelmäßig gerne aus.
Lesen Sie weiter unter:
http://www.bio-m.org/...