Ein erster Bebauungsplan des 35 Hektar großen Areals der 2007 geräumten Nibelungenkaserne liegt bereits vor. Wegen der unmittelbaren Nähe zum Stadtzentrum und zur Universität soll auf dem zur gewerblichen Nutzung vorgesehen Teil ein Areal entstehen, in dem Wirtschaft und Wissenschaft räumlich verschmelzen können. Das Konzept sieht einen TechCampus vor, in dem Büros und Werkstätten angemietet werden können, aber auch selbst gebaut werden kann. Im Rahmen eines städtebaulichen Planungswettbewerbes werden nun bis zu 20 verschiedene Konzepte für das Gebäude und das Areal erarbeitet. Für den ersten Baustein ist ein Technologiezentrum mit 12.000 m2 Fläche vorgesehen. Das Gebäude soll 2014 in zwei Bauabschnitten fertiggestellt werden. Im Neubau soll ein technologieorientiertes Gründer- und Innovationszentrum für junge Firmen aus den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologien sowie aus Querschnittstechnologien wie z.B. der Sensorik geschaffen werden. Auch universitäre Aktivitäten könnten in das Zentrum einbezogen werden, ähnlich wie im BioPark Regensburg. Dieser wird ebenfalls von dem benachbarten TechCampus profitieren. So können Firmen, denen der BioPark zu klein geworden ist, auf dem fußläufig entfernten, 120.000 Quadratmeter großen TechCampus auch Grundstücke kaufen und zu Expansionszwecken selbst bauen und vermieten.
Life Sciences boomen in der Region
Die Life Science Unternehmen in der BioRegio Regensburg sind ungebrochen auf Wachstumskurs. Während die klassische Biotech-Szene nur noch langsam zulegt, zeigen die Produktnahen Unternehmen aus der Medizintechnik, Analytik und Diagnostik ein starkes Wachstum in der Region auf.
In der aktuellen Pressemitteilung der Firma Raumedic AG in Helmbrechts in der BioRegio Regensburg wurde die Einstellung des 500. Mitarbeiter verkündet. 2004 zählte das Medizintechnik- Unternehmen noch 220 Angestellte. Aktuell sind noch 30 offene Stellen ausgeschrieben und bis 2013 sollen noch weitere 150 Beschäftigte dazukommen. Ähnliches verkünden derzeit die meisten kleinen und großen Firmen aus dem Bereich der Life Sciences (Analytik, Diagnostik, Pharma, Medizintechnik) in der Region. Der Arzneimittelhersteller Bionorica AG aus Neumarkt in der Oberpfalz verkündete einen Rekordumsatz und das Überschreiten der Schwelle von 1.000 Mitarbeitern weltweit. In Pfreimd in der Oberpfalz erweitert das Medizintechnikunternehmen Gerresheimer AG derzeit sein dortiges Werk. Und kürzlich bezog das Unternehmen Labor Friedle GmbH sein selbst gebautes, 1.500 m2 großes, hochmodernes Analysezentrum in Tegernheim am Stadtrand von Regensburg und stellte seinen 70. Mitarbeiter ein. Auch im BioPark kommen derzeit die Neumieter vornehmlich aus dem Bereich der Life Sciences. Zwar gibt es laut Geschäftsführer Dr. Thomas Diefenthal immer noch den klassischen Biotech-Gründer, wie zuletzt die Firma 2bind GmbH oder die kürzlich im Businessplan Wettbewerb Nordbayern unter den Finalisten gelistete Eicosia. Den Löwenanteil an neuen Mietern und denen, die expandieren, stellen aber auch hier produktnahe Unternehmen. Die Gründe hierfür liegen in der Finanzwelt. Biotech-Unternehmen, die eine neue Therapie oder ein neues Medikament z.B. gegen Krebs entwickeln wollen, welches erst in 15 Jahren auf den Markt kommt, haben es zur Zeit schwer, eine Finanzierung zu bekommen. Produktnahe Firmen (Medizintechnik, Pharma) und solche, die im Bereich Dienstleistung tätig sind, haben es hier aktuell wesentlich leichter.
Weitere Informationen unter:
- TechCampus Regensburg wirtschaftsfoerderung@regensburg.de
- BioPark Regensburg GmbH + genannte Firmen www.bioregio-regensburg.de