Der industriellen Gesundheitswirtschaft, die neben der forschenden und produzierenden Gesundheitsindustrie Vertrieb und Handel einschließt, trägt maßgeblich zum Wohlstand – gemessen in Bruttowertschöpfung - in Baden-Württemberg bei. Das zeigen die neuesten Berechnungen zum ökonomischen Fußabdruck der industriellen Gesundheitswirtschaft in Baden-Württemberg, den das WifOR Institut im Auftrag der BIOPRO ermittelt hat. Mit einer Bruttowertschöpfung von 18,2 Mrd. Euro, insgesamt 215.000 Erwerbstätigen und überdurchschnittlichen Wachstumsraten nimmt Baden-Württemberg außerdem den Spitzenplatz im Bundesländervergleich ein. Damit ist die Gesundheitswirtschaft in Baden-Württemberg ein stabilisierender Wertschöpfungs- und Beschäftigungsfaktor mit positiven Ausstrahleffekten in die Gesamtwirtschaft des Landes und darüber hinaus.
Die Innovationskraft der Branche führt dabei regelmäßig zu bahnbrechenden Entwicklungen. So kann Robotik einen wertvollen Beitrag in der Pflege leisten, digitale Gesundheitsanwendungen können die Therapieadhärenz erhöhen, spezifische Diagnostik und neuartige Impfstoffe können das Pandemiegeschehen steuern. Als Teilmenge der industriellen Gesundheitswirtschaft ist die forschende und produzierende Gesundheitsindustrie für den Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung. Dies belegen nicht zuletzt die neuesten Zahlen und Fakten, die jährlich im Auftrag der BIOPRO vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg ermittelt werden. Sie zeigen, dass in Baden-Württemberg knapp 1.100 Unternehmen mit ihren rund 100.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einen Umsatz von 25,8 Mrd. Euro generieren.
Besonders charakteristisch für den Standort ist die große Anzahl an Kleinstunternehmen sowie kleinen und mittleren Unternehmen, die in der Medizintechnik- und Biotechnologiebranche mehr als 95 Prozent aller Unternehmen des Landes ausmachen. In der aktuellen Erhebung, die das Jahr 2019 als Bezugsjahr auswertet, sind noch keine Effekte des Pandemiegeschehens oder der neuen regulatorischen Anforderungen der EU auf Beschäftigung und Umsatz der Gesundheitsindustrie zu sehen. Trotz aller Stabilität und Krisensicherheit sind negative Auswirkungen der neuen europäischen Regularien MDR und IVDR vor allem bei den Klein- und Kleinstunternehmen der Medizintechnik in Baden-Württemberg zu erwarten, die mit ihren Spezial-Produkten sowie in der Wertschöpfungs- und Zulieferkette der größeren Unternehmen eine starke Rolle spielen.
Es wird die Aufgabe von Politik, Investoren und Konzernen weiterhin bleiben, auch die forschende und produzierende Gesundheitsindustrie als eine der maßgebenden und leitenden Industrien in Baden-Württemberg zu erhalten.
Die neuesten Zahlen zur Gesundheitsindustrie können Sie auf der Webseite der BIOPRO unter www.gesundheitsindustrie-bw.denachlesen. Hier oder in der Infothek der BIOPRO (www.bio-pro.de) finden sie auch die neue Studie zum ökonomischen Fußabdruck der industriellen Gesundheitswirtschaft in Baden-Württemberg, die vom WifOR Institut erstellt wurde.