Scheer (68) ist ein Wandler zwischen den Welten und verkörpert wie kaum jemand die Ziele des Schöller-Forschungszentrums. Als Wissenschaftler lehrte er von 1975 bis 2006 an der Universität des Saarlandes und gründete dort eines der führenden Institute für Wirtschaftsinformatik in Deutschland. Als Publizist veröffentlichte er mehr als dreißig Bücher und zahlreiche Aufsätze, die in acht Sprachen übersetzt wurden. Er ist Herausgeber der Fachzeitschrift "Information Management". Als Unternehmer rief er das internationale Software- und Beratungsunternehmen IDS Scheer AG ins Leben. Es ist mit 3.000 Mitarbeitern im Jahr 2009 europaweit das größte IT-Spin-Off einer Universität. 1997 gründete Scheer die IMC AG, deren Aufsichtsrat er vorsitzt. IMC ist mit inzwischen 200 Mitarbeitern Marktführer im Bereich E-Learning. Politisch setzt sich Scheer seit Ende der 90er Jahre ein. Er war bis 2009 Beauftragter des saarländischen Ministerpräsidenten für Innovation, Technologie und Forschung und Mitglied im Innovationsrat der Bundeskanzlerin. Seit 2007 ist Scheer Präsident des Hightech-Verbands BITKOM und Vizepräsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Scheer ist zudem Mitglied im Senat der Fraunhofer-Gesellschaft, im Senat der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften Acatech und in der Forschungsunion des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft. Der passionierte Saxophonist rief 2001 die "August-Wilhelm-Scheer-Stiftung für Wissenschaft und Kunst" ins Leben. Sie finanziert unter anderem eine Professur für Jazz an der Hochschule für Musik Saar.
Das fortiss Forschungsinstitut an der TU München würdigt Scheers ausgewiesene Expertise im Bereich softwareintensiver Systeme sowie seine Erfolge als Forscher und Unternehmer mit seiner Berufung zum Research Fellow. Das Institut verbindet damit zugleich seine Bitte an Scheer, sich mit eigenen Forschungsideen und projekten in den Forschungsbetrieb von fortiss einzubringen.