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Gesundheitskarte: Europa hängt Deutschland ab

Diskussion um Kosten schadet dem Standort / Andere Länder bauen Vorsprung weiter aus

(PresseBox) (Berlin, )
Die Diskussion um die Kosten der elektronischen Gesundheitskarte schadet dem Wirtschaftsstandort Deutschland. „Hier wird die Chance vergeben, mit einem Vorzeigeprojekt die Effizienz und Transparenz im Gesundheitswesen zu erhöhen“, sagte Willi Berchtold, Präsident des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) heute in Berlin. Vizepräsident Jörg Menno Harms ergänzte: „Während viele Länder längst entsprechende Projekte gestartet haben, wird die Gesundheitskarte hier zu Lande zugrunde geredet“. Eine Untersuchung der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton hatte zuvor angedeutet, die Einführung der Karte werde deutlich teurer als geplant. „Die Studie arbeitet allerdings mit unvollständigen Annahmen und Zahlen. Daraus ergeben sich verzerrte Schlussfolgerungen“, sagte Harms. Schon deshalb dürfe die Studie nicht instrumentalisiert werden.

Unumstritten ist, dass sich mit der elektronischen Gesundheitskarte jährlich mehrere hundert Millionen Euro einsparen lassen. „In einem Gesundheitssystem, das unter der Ausgabenlast leidet, müssen solche Potenziale konsequent genutzt werden“, forderte Harms. Letztlich gehe es aber auch um den Innovationsstandort Deutschland. „Wenn wir in Deutschland zu lange warten, werden wir in wenigen Jahren die Lösungen nur noch aus dem Ausland einkaufen“, sagte Berchtold. Dabei hätten die deutschen Unternehmen inzwischen beachtliche Vorarbeiten für die Gesundheitskarte geleistet. Berchtold: „Ihre Vorinvestitionen belaufen sich auf circa 50 Millionen Euro.“

Dass andere Länder weiter sind, belegt auch eine neue Studie des BITKOM. Danach haben bereits sechs europäische Länder eine Gesundheitskarte oder ähnliche Projekte eingeführt, zehn weitere planen das. Beispiele:

n Großbritannien: Der National Health Service hat mit dem „National Programme for IT“ eine der weltgrößten IT-Investitionen gestartet. Geplant ist eine breitbandige Vernetzung der niedergelassenen Ärzte, Kliniken und Apotheker. Das Projekt umfasst unter anderem die Einführung des elektronischen Rezepts, der elektronischen Patientenakte und der elektronischen Abrechung.

n Italien: In der Region Lombardei gibt es ein chipkartenbasiertes System für neun Millionen Versicherte. Die Gesundheitskarte enthält alle wichtigen Notfalldaten des Patienten – wie zum Beispiel die Blutgruppe oder mögliche Allergien gegen Medikamente. Sämtliche Patienten- und Behandlungsdaten lassen sich elektronisch erfassen und weiterverarbeiten.

n Dänemark: Schon seit längerem verwenden die Dänen elektronische Patientenakten. Laut einer Untersuchung tauschen inzwischen 100 Prozent der Apotheken und der Kliniken sowie 92 Prozent der niedergelassenen Ärzte medizinische Dokumente elektronisch aus. Allein bei einzelnen Überweisungen werden die Einsparungen auf bis zu fünf Euro geschätzt.

Harms forderte die Beteiligten auf, sich für eine schnelle Einführung der Gesundheitskarte auch in Deutschland einzusetzen. „Zum einen kann so die medizinische Versorgung verbessert werden“, sagte er, “zum anderen haben wir noch immer die Chance, die Grundlagen für ein Vorzeigeprojekt mit Weltmarktpotenzial zu legen.“
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