Innerhalb des Digitalmarkts haben Kameragehäuse, so genannte Bodys, und Kameras mit fest eingebauten Objektiven das größte Gewicht. Sie stehen für 1,74 Milliarden Euro Umsatz - ein Plus von knapp 3 Prozent gegenüber 2011, als die Umsätze noch bei 1,69 Milliarden Euro lagen. Das stärkste Wachstum verzeichnen allerdings Wechselobjektive für Digitalkameras. Dieses Jahr werden nach einem Plus von 7,5 Prozent rund 550 Millionen Euro damit umgesetzt. 2011 waren es erst 512 Millionen Euro.
Spiegelreflexkameras haben im Vergleich zu digitalen Kompaktkameras größere und damit lichtempfindlichere Bildsensoren sowie lichtstärkere Objektive. Dadurch werden unter anderem das Bildrauschen bei schlechten Lichtverhältnissen und Verzerrungen am Bildrand deutlich reduziert. Im Trend liegen auch sogenannte Systemkameras. Wie Spiegelreflexkameras haben sie größere Bildsensoren und Wechselobjektive. Allerdings sind sie wesentlich kompakter, weil sie ohne internen Spiegelkasten auskommen. "Die Bildqualität ist bei digitalen Spiegelreflex- und Systemkameras inzwischen auf einem extrem hohen Niveau", sagt Schidlack.
Zu den weiteren Kameratrends gehört der eingebaute Zugang zu drahtlosen Netzwerken. Darüber können Fotos an Mobilgeräte wie Smartphones und Tablet-Computer weitergeleitet oder direkt zu Internet-Foto-Diensten hochgeladen werden. Immer mehr Kameras haben zudem einen GPS-Chip eingebaut. Damit wird in der Bilddatei gespeichert, wo das Foto aufgenommen wurde. Auch Kameras im Retro-Design sind sehr beliebt.
Zur Methodik: Die Marktzahlen stammen von der GfK Retail and Technology GmbH und dem European Information Technology Observatory (EITO). Die Angaben zu durchschnittlichen Kamerapreisen umfassen Kameragehäuse und digitale Kompaktkameras. EITO liefert aktuelle Daten zu den weltweiten Märkten der Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik. EITO ist ein Projekt der BITKOM Research GmbH und arbeitet mit den Marktforschungsinstituten IDC und GfK zusammen.