Getragen wird der Boom der Nachrichten-Seiten im Internet vor allem von klassischen Medienhäusern. Sie konzentrieren sich nicht mehr nur auf Print-Produkte, sondern bauen verstärkt ihre Online-Angebote aus. In einigen Verlagen gilt bei Tageszeitungen bereits das Prinzip „Online first“. Das heißt, exklusive Nachrichten werden umgehend auf der Homepage veröffentlicht und nicht mehr für die Ausgabe am nächsten Tag zurückgehalten. Ein weiterer Trend sind Multimedia-Angebote wie Filme, Bilder-Galerien und Audiobeiträge, die der Nutzer auf Knopfdruck starten kann. Sie ergänzen auf vielen Seiten die geschriebenen Artikel.
Anders als in den USA sind Nachrichten-Portale hier zu Lande meist frei zugänglich. Ein Abo ist selten erforderlich. Die Anbieter setzen stärker darauf, grafische Werbeflächen auf ihren Seiten zu verkaufen – ein Markt, der rasant wächst. Allein im 1. Quartal 2007 hat die werbetreibende Wirtschaft insgesamt 174 Millionen Euro für Banner am Bildschirmrand, Sponsoring oder Werbefilme auf Webseiten in Deutschland ausgegeben. Das ist ein Plus von 45 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2006. Damals betrugen die Umsätze erst 120 Millionen Euro. Harms: „Der Höhenflug des Online-Werbemarktes setzt sich damit in 2007 fort. Davon profitieren nicht zuletzt die Nachrichten-Portale.“
Zur Methodik: Die Quartalszahlen setzen sich aus den 20 meistbesuchten Nachrichten-Portalen des jeweils angegebenen Zeitraums zusammen. Sie spiegeln den relevanten Teil des Marktes wider. Nachrichten-Portale wurden dabei als Seiten definiert, die ausschließlich und tagesaktuell zu Politik-, Wirtschafts-, Sport- oder Fachthemen berichten.